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THEMA: Mit dem Fahrrad von CPT nach WDH
06 Jul 2014 11:53 #343760
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  • Equilibre am 06 Jul 2014 11:53
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Moin liebe Afrika-/ Namibiafans

anfang nächsten Jahres möchte ich gerne eine Fahrradtour von CPT nach WDH und retour machen.
Wer möchte und sich dafür interessiert kann mir gerne von den Vorbereitungen bis zur Tour folgen: Chain Right & Good Light

Gleichzeitig wollte ich mich erkundigen ob jemand gute Ratschläge zum Fahrradreisen hat, besonders würde ich gerne Infos über den Kuiseb Pass und dessen Straßenzustand bekommen.
Letzte Änderung: 06 Jul 2014 12:08 von Equilibre.
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06 Jul 2014 13:19 #343779
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  • Swakop1952 am 06 Jul 2014 13:19
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Ticker mal den Wolfgang an (BikeAfrica)
Der ist absoluter Spezialist!
Letzte Änderung: 06 Jul 2014 13:19 von Swakop1952.
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06 Jul 2014 17:01 #343811
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Moin Bella,

ich war dreimal mit dem Rad in Namibia und habe dazu auf www.bikeafrica.de.vu ein bisschen was dazu geschrieben.

Ich war jeweils im dortigen Sommer unterwegs und habe mich bei der ersten Tour ganz kräftig mit dem Wasserverbrauch verschätzt. Ich hatte 13,5 Liter dabei und gedacht, damit käme ich sicher 2, evtl. 3 Tage aus. Das war ein Irrtum, denn diese Menge habe ich täglich getrunken. Ich konnte also die geplante Strecke nicht fahren und kam 1 oder 2 Jahre später mit einem Anhänger wieder. Damit konnte ich dann 40 Liter mitnehmen und 3 Tage ohne Verpflegungsmöglichkeit unterwegs sein. Autofahrer nach Wasser anbetteln wollte ich nämlich nicht ...

Die Angaben von Autofahrern zum Pistenzustand kannst Du meist vergessen. Die fahren z.B. über Wellblech einfach schnell genug, während das mit dem Rad echt böse sein kann. Ein paar cm Sand machen denen auch nichts, aber mit dem Rad wird es dann schon schwer bis unfahrbar. Und wo sich Autofahrer über schlechte Piste beklagen, geht's meist um Schlaglöcher und größere Steine. Da fährt man dann mit dem Rad einfach drum herum.

Der Verkehr auf den Hauptverbindungsstraßen ist zwar relativ gering, aber Viele fahren dort sehr schnell. Busse und Sattelschlepper überholen oft knapp.

Auf Farmen gibt es oft Wachhunde und die Biester kennen die Löcher im Zaun. Ich bin mehrfach von Hunden angegriffen worden. Und die teilweise frei übers Farmland ziehenden Rinderherde hatten z.T. die Bullen mit dabei. Vor meiner ersten Begegnung war mir das nicht bekannt. Wurde ziemlich gefährlich ...

Die Sonne in der Namib ist nicht zu unterschätzen. Ich hatte Tage, da hat die Sonne auf der Haut richtig weggetan (ohne Sonnenbrand). Einmal habe ich mir ein Paar Socken an der Spitze aufgeschnitten und über die Unterarme gezogen. Über der Radhose hatte ich z.T. eine lange Hose an.

Ich denke, das hilft Dir mal ein bisschen weiter.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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09 Jul 2014 15:13 #344345
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  • Equilibre am 06 Jul 2014 11:53
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Vielen Dank lieber Wolfgang

Sehr schön dass du die Website noch online geschaltet hast, dein Bericht zu lesen hat mir viel Spaß gemacht und mir ein deutliches Bild von der Strecke geben können.
Die Wasserversorgung muss ich mir wirklich dringend nochmal durch den Kopf gehen lassen.
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09 Jul 2014 20:34 #344398
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Hallo Bella,

wenn Du einen Wasserfilter hast, kannst Du evtl. im Kuiseb-Canyon und im Gaub-Canyon Wasser nachfassen. Das ist wohl aber nicht immer vorhanden. Während meiner Tour wäre welches da gewesen, aber seinerzeit war auch das Sossusvlei überschwemmt.

Zu den Hundeangriffen noch etwas ...
Wenn die Viecher recht plötzlich kamen, bin ich stehen geblieben und habe das Fahrrad quer vor mich gestellt und mich nicht mehr bewegt. Das hat sie ein wenig irritiert. In der Regel haben sie sich schnell beruhigt und sind wieder abgezogen. Kam die Attacke noch überraschender und die Zeit zum Anhalten hat nicht gereicht, habe ich sie so laut es ging angeschrien. War die Distanz etwas weiter und der Hund etwas zögerlicher, hat es meist gereicht, einen Stein aufzuheben. In Erwartung eines Steinwurfs haben sie sich in der Regel wieder verdrückt. Und für alle Fälle hatte ich keine kleine Luftpumpe dabei, sondern so ein Ding mit fast 50 cm Länge obenauf meine Packtasche geschnallt. Damit hätte es notfalls ein paar Schläge auf die Schnauze gegeben, aber war zum Glück nicht nötig.

Gruß
Wolfgang
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10 Jul 2014 14:37 #344535
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  • toumtoum am 10 Jul 2014 14:37
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Hallo Bella,

Wolfgang hat ja schon einiges gesagt. Also über Wasser sollte man auf jeden Fall nachdenken. Darauf verlassen, daß der Kuiseb-Canyon oder Gaub-Canyon Wasser führen, würde ich mich nicht (und da musst du wirklich filtern). Wir haben Anfang 1990 von Windhoek nach Walvis Bay 2 3/4 Tage gebraucht. Unterwegs kommt man allerdings an Farmen vorbei, wo man auch nach Wasser fragen kann (wir haben damals auf 2 verlassenen Farmen geschlafen, wo auch Wasser war). Ansonsten rechne ich immer ca. 10l pro Tag - eben für Trinken und Kochen. Damit bin ich bis jetzt immer klargekommen (2 x syrische Wüste, 1x Danakilwüste in Eritrea, 1 x tunesische Wüste, 1 x marokkanische Wüste, 1 x Sinai).

Also die C-Strassen sind eigentlich immer ganz gut fahrbar (B auf jeden Fall). Wie Wolfgang schon gesagt hat ist eben Wellblech fürs Fahrrad beschwerlich (oder besser gesagt nervend - rumpel, rumpel). Sandstrecken sind fürs Fahrrad wirklich fast unfahrbar (und da reicht 2-3cm Sand). Aber damit hast du in Namibia eigentlich nicht zu kämpfen.
Wir sind damals bis zu den Epupa Falls geradelt und dann am Kuene-River bis Rundu. Für Autos teilweise schwierig, für uns ohne Probleme machbar (aber dahin willst du ja eigentlich nicht).

Ansonsten zeitig starten (ich starte immer wenn genug Dämmerung da ist), um die ersten kühlen Stunden noch zu nutzen und dann lieber Mittags irgendwo im Schatten länger Pause machen.

Habe gerade auf deine Webseite geschaut. Naja, mit einem Fully zu fahren, stellt ein weiteres Problem dar. Ich bin immer mit 4 Taschen (vorne zwei, hinten zwei) unterwegs. Für ein Fully einen richtig guten Gepäckträger zu finden, dürfte schwierig werden (aus meine Sicht unmöglich). Es gibt aus meiner Erfahrung eigentlich nur zwei gute Gepäckträger - einmal Tubus und dann noch Blackburn. Alle anderen Gepäckträger habe ich kaputtgerüttelt (ok, bin aber auch meist auf Pisten unterwegs). Und die guten Gepäckträger kann man nur an einem Hardtail befestigen (ohne Federgabel, wenn man vorne Lowrider hat). Die, die mit Fully auf richtigen Pisten unterwegs waren, haben alle ihren Gepäckträger kaputtbekommen - jedenfalls, die die ich kenne.
Ich stehe auch auf dem Standpunkt, einfache Technik kann nicht groß kaputt gehen und wenn, dann kann man die gut durch improvisieren wieder lauffähig bekommen.

Dann mal viel Spaß beim Planen.

toumtoum

PS: für Wassertransport würde ich Ortlieb-Wassersäcke empfehlen (statt Faltkanister, wie du angedacht hast). Die passen besser in die Fahrradtaschen, da sie sich von der Form besser anpassen können.
Letzte Änderung: 10 Jul 2014 16:57 von toumtoum.
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