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Wie sich der geneigte Leser wohl schon gedacht hat, war der Autovermieter unserer Wahl die Fa. Savanna. Ich fühlte mich dort von Anfang an gut aufgehoben, und auch die Erfahrungen aus dem Forum wiesen in diese Richtung. Im Büro wurden wir herzlich begrüßt und gleich mit Kaffee versorgt. Olli, der Mechaniker, wie uns in unser Auto ein, ein Doppelkabiner-Hilux mit Dachzelt. Wir erfuhren also im Schnelldurchgang, wie man das Zelt auf- und wieder abbaut, wo im Fahrzeug was verstaut ist und so weiter. Daneben, wurde dem mit uns angekommenen Ehepaar ein Hilux erklärt, der wesentlich martialischer aussah, als unserer. Grobstollige Bereifung, Luftansaugschnorchel, Alu-Aufbau mit Schubladensystem und auch einem Dachzelt. Ich dachte mir so, wo die wohl hinwollen...
Irgendwann hat der Mann dann ganz bleich im Gesicht erklärt, dass ihm das Auto viel zu groß ist, da hätte er ja Angst beim Fahren, so eines wie unseres wäre ihm viel lieber. J, uns so kamen wir dann kurzfristig und ohne Aufpreis in den Genuß des toll ausgestatteten Autos, und die zwei zogen mit unseren Standard-Toyota los. Jetzt nur noch schnell die Kaution und die Miete zahlen, dachte ich, und da gings los...meine VISA-Karte ließ zwar noch die 28000N$ für den Selbstbehalt blockieren, allerdings ist sie beim bezahlen der Miete dann ausgestiegen. Wir standen dann ziemlich dumm da, und wussten erst mal nicht so Recht was jetzt zu tun wäre. Die Savannah-Frau Romy nahm das ganz gelassen, und meinte lapidar, das kommt schon mal vor. Ich rief bei den Bank in Deutschland an, nachdem ich mir telefonisch von Sylvias Papa, der bei uns zuhause auf Hund und Haus aufpasste, meine Telefonbanking-PIN geben ließ, die dieser natürlich erst mal durch Sylvia telefonisch geführt in unserem Arbeitszimmer suchen und finden mußte, und die Bank erklärte dann, das wäre kein Problem, ich liege nur über dem Tageslimit, und sie setzt das jetzt hoch, damit das funktioniert.
Der letzte Satz wurde von mir bewusst so verschachtelt und lang formuliert. genauso fühlten wir uns, und es dauerte ewig!
Romy probierte die Buchung also erneut, ohne Erfolg. Ich sah uns schon, mittellos in Afrika gestrandet, am Flughafen auf den Rückflug warten! Romy meinte dann, ist doch alles ganz easy, wir sollen jetzt mal los fahren, sie würde die Buchung einfach später oder morgen früh nochmal probieren. Wenns wieder nicht geht, irgendwann müßten wir ja wieder kommen, und das Auto zurückgeben.
Um das Ganze jetzt abzukürzen: Die Buchung funktionierte auch am nächsten Früh nicht, wie ich per SMS von Romy erfuhr, also haben wir von zuhause eine Überweisung veranlasst, damit war das Problem gelöst, und die VISA-Karte verrichtete im restlichen Urlaub gute Arbeit!
Romy fertigte noch schnell ein Protokoll der am Auto vorhandenen Kratzer und Steinschläge an und entließ und mit einem Lächeln in den Linksverkehr. Mit unserem Miet-Hilux
hatten wir unterwegs keinerlei Probleme, er lief super und brauchte ungefähr 10 Liter Diesel auf 100 km, was für den 3,0-Liter-Motor ok ist. Lediglich die Abdeckung vom Dachzelt ist uns beim ersten Drüberstülpen (da waren wir halt noch Anfänger) an einer Ecke eingerissen, was ich natürlich fachmännisch mit dem mitgebrachten Panzerband reparierte. Die Reparatur hielt dann ungefähr bis zum nächsten Stop, wo ich Sie dann erneut durchführte. Nach dem dritten oder vierten Versuch gab ichs auf, dann haben wir halt eine eingerissene Abdeckung, es gibt schlimmeres! Ganz toll war im übrigen der herausziehbare Engel-Kühlschrank, der über eine Zweitbatterie oder wahlweise per Verlängerungskabel (bei Fahrzeugstillstand
) betrieben wurde. Der war echt Gold wert, es gab nichts schöneres als ein gut gekühltes Getränk bei Ankunft am Tagesziel.
Unser Quartier für die erste Nacht war die Pension Maison Ambre (
www.maisonambre.de/deutsch.html). Das war sehr schön, alles tip-top gepflegt, das kann man ohne Einschränkung empfehlen. Ich konnte sogar am Ende des Tages noch 15 min deutsches Fernsehen kucken, und miterleben, dass die Spielvereinigung Greuther Fürth doch nicht in die erste Bundesliga aufsteigt, und der HSV nicht absteigt, obwohl mir das lieber gewesen wäre. Zuhause hätte mich das unter Umständen viel mehr aufgebracht, doch wir waren ja im Urlaub, in Afrika, ganz weit weg von zuhause. Der Tag war aber ja noch gar nicht zu Ende, vorher sind wir noch zu Joes Beerhouse gebraust und haben was gegessen und getrunken. Naja, das Essen war ok, uns ists dort aber irgendwie ein bisschen wie am Ballermann vorgekommen. Da war ich zwar noch nie, am so stell ich mir's vor. Sehr touristisch, aber wie gesagt, gutes Essen und es gehört dazu.
Wir haben uns dann an einer Tankstelle schnell noch Wasser und ein paar Chips gekauft, und sind schnell in die Pension gefahren, weil es eigentlich schon dunkel war. Dabei haben wir unseren ersten namibischen Sonnenuntergang erlebt: