THEMA: Acht Tage im Mai 2013
15 Mär 2014 22:29 #330497
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  • Sunnygirl am 15 Mär 2014 22:29
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Sooo, nach länger Zeit beginne ich nun endlich mal mit unserem Reisebericht...

An Pfingsten 2013 waren mein Mann und ich acht viel zu kurze Tage in Namibia...aber besser als nix ;-)

Ich habe ihm die Reise zum Geburtstag geschenkt (er hat sich riesig gefreut und war ganz schön nervös) und wollte ihm einfach ein ganz kleines Stückchen von dem Land zeigen, in dem ich von 1997-1999 gelebt habe.

Mutig buchte ich Air Namibia, der Flug war pünktlich, die alte Maschine flog wie ein Brett und wir konnten beide trotz der Enge wunderbar schlafen.
Morgens dann im Dunkeln durch den Zoll und bis um 8:00 warten auf unser Wohnmobil... Jaaa, ein echtes Wohnmobil... :-O

Mein Mann war zum allerersten Mal in Afrika und beschloß beim Anblick unserer mobilen Unterkunft spontan, daß fahren ab sofort nicht mehr sein Job ist-genauso hatte ich mir das vorgestellt :-D !!!

Juhuuu, also rein nach Windhoek, schnell einkaufen (das war aber ehrlich gesagt mit dem riesigen Vehikel schon spannend...)und ab in Richtung Düsternbrook.
Als es von der Teerstraße abging auf Schotter, war ich zu Hause, endlich wieder Afrika :-) :-) :-)
Als das erste Mini-Flußbettchen kam, fragte Marc noch vorsichtig, wo es denn jetzt wohl weitergeht?!?
Und da standen sie dann auch schon...Impalas, ein Oryx, eine Giraffe...und die Straße war dann wieder meine Sache! 

Wir rumpelten dann die Farmpad hoch, uiuiui, ich machte mir schon Sorgen um unser "Haus"!
Mein Mann sah nur noch Tiere.

Nach der Besichtigung der Campgrounds wollte Marc ganz eindeutig ans Flußbett (wenn schon Afrika, dann richtig) da waren wir ganz alleine unter Pavianen, Klippschliefern und Warzenschweinen.
Nachmittags haben wir noch die Geparden-Leopard-Tour mitgemacht, klar Touri-Zirkus, aber trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis zum Einstieg.
Feuer machen, essen, es war ein wunderbarer erster Tag!

Am nächsten Morgen ging es dann-nach ausgiebiger Affenbeobachtung beim Frühstück-auch schon weiter, wir entschieden uns dann während der Fahrt für Onduruquea, das erschien in Anbetracht unseres Fahrzeuges als einfach und sicher erreichbar ;-) und war es dann auch.

Wir waren wieder die einzigen Camper, hatten netten Besuch von einigen Impalas, kauften noch etwas Wildfleisch und entschlossen uns zu einem Mittagsspaziergang entlang der gut ausgeschilderten Wanderwege...
wir hätten uns allerdings vorher erkundigen sollen, welches Symbol den kürzesten Weg markiert...schließlich starteten wir erst gegen 15:00 und um 17:00 wurde es dunkel...Und zwischendrin suchten wir noch Tiere...

Mit ein bißchen Glück und deutlich verschärftem Lauftempo schafften wir es dann gerade vor Sonnenuntergang auf die Farm und das Abendessen am Lagerfeuer, umgeben von tierischen Freunden hatten wir uns wirklich verdient ;-) 
Eieiei, sind Touristen dämlich...

Unser eigentlich nächstes Ziel, die Ugab-Terrassen verwarfen wir aufgrund der Straßenverhältnisse, die uns für das WoMo zu heftig erschienen, bei jeder Schotterpad befürchteten wir, den Aufbau zu verlieren, also machten wir uns direkt auf nach Etosha. Die Fahrt war schon toll, wir genossen den Tag und das Wetter und die Weite und überhaupt... 

Gondelten dann gemächlich durch Etosha, sahen Unmengen von Zebras, Elefanten, Impalas usw...es stimmte, durch die Dürre waren die Tiere alle an den Wasserlöchern und wir tuckerten so bis Halali, wo wir die Nacht verbrachten.
Wir parkten auf dem Campground und ich ging im WoMo nach hinten...irgendwas war komisch! 
Das war doch morgens noch nicht so...hellgrau! 
Also ALLES war hellgrau...
wir hatten vergessen, das Küchenfenster zuzumachen. 
Einen Lachanfall später befreiten wir alles so gut es ging vom Staub...

Nach dieser Aktion gingen wir erstmal ans Wasserloch und da standen auch schon zwei Nashörner im Wasser, im Hintergrund ging die Sonne unter und wir saßen einfach da und hatten wunderbares Kino... 
Schakale, Hyänen, die einen Heidenkrach beim Trinken machen weil sie so laut schlabbern, nochmal Nashörner...
Irgendwann rafften wir uns doch auf, es gab Milliepap mit Gemüse, naja, das muß Marc nun nicht jeden Abend haben, aber ich mag es gern.

Am nächsten Morgen starteten wir dann wieder und führen von Wasserloch zu Wasserloch...sooooviele Tiere überall, Wahnsinn!
Zebras, Elefanten, Giraffen, und so weiter...und da war das WoMo dann toll!
Wir saßen gemütlich am Tisch, hatten durch jedes Fenster unterschiedliche Szenen, und so verbrachten wir den Tag.

Am nächsten Tag gerieten wir dann in ein echtes Abenteuer!
Baustelle in Etosha und kein Weg dran vorbei, es ging nur mitten durch Schotterberge, Schlaglöcher... 
Marc war ganz sicher, daß wir da niemals durchkommen, aber umdrehen ging auch nicht!
Also dachte ich mir: "1997 bin ich mit meinem VW-Bus "Big Blue" auch überall durchgefahren und mit geringem Reifendruck ging auch so mancher 4*4 Trail, also geht das jetzt auch!!!"
Okay, es hat gerumpelt und gekracht und mir wurde ziemlich warm bei der Aktion, aber wir kamen zwischen all den Hilux unbeschadet durch :-)
Puh!

Raus aus Etosha und Suche nach einem Nachtquartier...gelandet sind wir auf Uris Safari Lodge, hier waren wir wieder die einzigen Gäste.
Die Lodge ist wunderschön, einsam in den Bergen bei Tsumeb und wir beschlossen, hier auch einmal Abend zu essen und nicht selbst zu grillen.
Unser WoMo bekam einen tollen Platz unter einem riesigen Marula-Baum.

Tolles Menü in wunderbarer Atmosphäre, und die Krönung:
Marc durfte das Champions League Finale anschauen!

Im Dunkeln ging es dann zurück zum WoMo auf den "Affenberg", beim Frühstück hatten wir schon wieder was zu gucken und beschlossen spontan, hier noch eine Nacht zu bleiben und wieder zu wandern.

Diesmal ließen wir uns vom Lodgebesitzer allerdings erklären, wohin wir wandern können und hatten sogar Proviant dabei ;-)
Wir liefen immer bergauf durch den Busch und kamen zu einer alten Mine.
Die Aussicht über die Landschaft war unglaublich, wir kamen uns vor wie die einzigen Menschen auf der Erde, saßen lange im Schatten u d genossen die Weite.
Schade, daß unsere Reise am nächsten Tag schon weiterging!

Morgens starteten wir dann Richtung Waterberg, aber schon nach drei Metern stoppte uns ohrenbetäubender Krach aus dem hinteren Bereich unseres WoMos...diesmal hatten wir vergessen, den Geschirrschrank zu schließen und die Porzellanteller hatten sich gleichmäßig auf dem Boden verteilt. 

Boah, also bevor wir 2015 mit unseren beiden Töchtern unsere Drei-Wochen-Tour durch Namibia machen, müssen wir wohl noch üben!!!

Nach der kleinen Putzpause und Fensterkontrolle ging es an den Waterberg, auf die Campsite von Wilderness. 
Wir wanderten wieder, genossen tolle Ausblicke, sahen Unmengen von Klippschliefern, pausierten am riesigen alten Feigenbaum...und bedauerten sehr, daß wir am nächsten Tag weiter müssen.
Der Waterberg ist wirklich etwas Besonderes, so tolle Farben, viele Pflanzen, er wirkt gegen die unendliche Buschlandschaft geradezu tropisch.

Hach ja, wir kommen bestimmt wieder :-D

Am nächsten Morgen fuhren wir auch schon wieder zum Flughafen, gaben unser Auto ab und der Vermieter fuhr uns zur Etango-Ranch, wo wir die letzte Nacht verbrachten und einen letzten namibischen Sonnenuntergang am Lagerfeuer genossen.

Kurz bevor unser Flieger startet, bin ich wirklich traurig, mein Traumland schon wieder verlassen zu müssen, aber wir kommen wieder!

Kaum zu Hause, erklärt mir mein Mann dann, daß unsere Kleine jetzt doch bald groß genug sei für einen solchen Urlaub (der Virus hat ihn nun auch erwischt), vor unserer Reise war sie noch zu klein :-)
Wie schnell Kinder doch wachsen!!!

Und jetzt planen wir eine dreiwöchige Reise an Pfingsten 2015, unsere Kinder sind dann 10 und 5einhalb Jahre alt.

Danke an alle Fomis für die Hilfe bei der Reisevorbereitung, dem Zuschicken der SIM Karte usw :-D
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16 Mär 2014 04:16 #330506
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  • Old Women am 16 Mär 2014 04:16
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Hallo Sunnygirl!

Ach, du meine Güte, wie wunderbar ist das denn geschrieben!!!!!

Musste angesichts deines trockenen Humors herzlich lachen. Was ihr alles so in 1 Woche hineinpacken könnt. Wunderbar! Viel Spaß bei eurer Planung. Unsere Töchter hätten eine Namibiareise sicherlich auch toll gefunden!
Eure Schilderung der Etoshasichtungen lässt uns hoffen, denn wir fahren im kommenden Mai.
Herzliche Gruesse
Beate
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Letzte Änderung: 16 Mär 2014 04:17 von Old Women.
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