Dank der Motivationshilfe von Nane und des österlichen Wetters draussen-es schneit-will ich mal wieder ein Kapitelchen einstellen:
Nachdem wir den relativ schmalen Gürtel,wo all die Blumen am blühen waren und wo es demnach also geregnet haben muss,durchfahren haben,schaukeln wir noch ein paar Dünen und Kuppen hoch und runter,und fahren dann parallel zu alten Bahngeleisen auf die Diamantenwäsche Pomona zu,wo wir für zwanzig Minuten Pause machen und fotografieren können.
Eine ganze Batterie alter Rüttelsiebe stehen hier in Reih und Glied,in unterschiedlichstem Verfallsstadium.
entlang der Schienen,die einmal nach Kolmannskuppe führten,laufe ich ein ganzes Stück raus in die Wüste,um ein Stück "away from the crowd" zu sein.Diesen Ausflug muss ich dann büßen,denn die Zeit wird knapp,um noch etwas von der Diamantenwäscherei aufzunehmen.
in solchen Loren wurde das vorgesiebte ,Diamantenhaltige Material zur Wäscherei gefahren
hier in der Wäscherei wurde der Sand durch immer weitere,feinere Siebe geschickt,die über Transmissionriemen angetrieben wurden,bis dann letztlich die Diamanten von Hand ausgelesen werden konnten.Und der ganze Abraum wieder mittels Loren weit in die Wüste zurück gebracht wurde.Diese Abraumhalden-Wüste ist heute noch gut zu sehen-Hügel hinter Hügel.
direkt nebenan befindet sich das Maschinenhaus mit dem noch immer vorhandenen Ein-Zylinder-Motor,der die Transmissionsriemen angetrieben hat.Während ich hier stehe und Bilder mache,stelle ich mir den Sound der Maschine dazu vor,ungefähr so wie ein Lanz-Bulldog wohl.
Ein Gehupe mahnt mich,dass die zwanzig Minuten um sind.Alle Anderen sitzen schon in den Autos und warten-naja,in ziemlich kurzer Zeit habe ich mir in der Hinsicht ja einen Namen gemacht.
Vorbei an ausgedehnten Bahnanlagen,wo noch einzelne Güterwagen rumstehen-einen Fotostopp zu erbitten erspare ich mir,ich will die Geduld der anderen Touris nicht überstrapazieren,und ich werde die Tour sicher nochmal machen,soviel ist schon klar-geht es einen Buckel hoch,wo die Verwaltungshäuser,Arzthaus,Schule etc. von Pomona stehen.Hier ist Mittagspause angesagt,wir dürfen vorab,bis das Buffet aufgebaut ist,die Anlage besichtigen.
zwischen all dem Sand,der zigmal von Hand bewegt wurde,erobert ganz langsam die hier ansässige,endemische Vegetation wieder altes Territorium zurück.
diese Mittagsblumen finde ich im Schatten des Arzthauses
Nach dem Mittagsimbiß geht es weiter,zuerst am kleinen Friedhof vorbei,der recht malerisch auf einem Hügel liegt mit dem Atlantik schon in Sichtweite.Vermutlich kamen hierher aber nur die Honoratioren,denn es sind keine zwanzig Gräber insgesamt.Den Inschriften auf den Grabsteinen ist zu entnehmen,dass die Verstorbenen allesamt ziemlich jung waren.
Dann aber geht es weiter,das letzte Stück bis zum sagenhaften Bogenfels,der wie ein riesiges Tor mit einem Bein im Atlantik steht.
Aber nicht nur der Bogenfels verdient Beachtung,auch der Blick in Richtung Norden entlang der zerklüfteten Küste-mit einem weiteren Bogen-weiss zu gefallen.
Als einziger Touri mache ich mich auf und besteige den Bogenfels.Oben treffe ich auf Heinz,der von der Rückseite her aufgestiegen ist,und wir verquatschen eine ganze Weile.So erfahre ich,dass er die Tour so runde dreihundert Mal gemacht hat-bis jetzt.
Blick vom Bogenfels
Wieder unten,gibt es noch Tee/Kaffee,dann geht es weiter über die Siedlung Bogenfels.Leider ist die Aufnahmefähigkeit der Mitreisenden erschöpft,und so gibt es nur noch einen kurzen Stopp,bei dem nurmehr ich aussteige.
eine letzte Sukkulente für heute,die aufgrund ihrer Behaarung auf einen sehr windexponierten Standort schliessen lässt.
Siedlung Bogenfels
Dann geht es auf direktem Weg zurück in Richtung Tor.Während die allermeisten Mitfahrer weggenickt sind,scanne ich weiter die durchfahrene Landschaft in der Hoffnung,eine der hier lebenden Braunen Hyänen zu entdecken,aber ausser einem Paar Steinböckchen und einem einzelnen Schakal gibt es nichts zu sehen.Noch ein Grund mehr,um wieder zu kommen!
Wir setzen die Anderen an ihrem Hotel ab,sie fahren morgen weiter Richtung Kapstadt.
Heinz bringt uns dann zurück in unsere Pension,wo wir nochmals eine ganze Weile tratschen.Es ist hochinteressant,so aus erster Hand über das Leben hier Infos zu erhalten,ich könnte noch Stunden zuhören.Aber Heinz muss weiter,er soll noch frische Langusten für die Truppe im Hotel organisieren,während wir wieder zum Sundowner an der Waterfront bei Ritzi´s für einen Gin-Tonic einlaufen.
mit dem Foto einer Hartlaub´s-Möwe auf der Mole will ich für heute schliessen
und wünsche allen Frohes Ostereiersuchen
liebe Grüsse,
Matthias