THEMA: Nov. 2012, Windhuk-Etosha-Damaraland-Erongo
17 Mai 2013 15:30 #288772
  • Birder
  • Birders Avatar
  • I love the little 500
  • Beiträge: 6
  • Dank erhalten: 1
  • Birder am 17 Mai 2013 15:30
  • Birders Avatar
Hallo,

es ist zwar schon ein halbes Jahr her, dass wir in Namibia waren, aber da wir gerade wieder Reisevorbereitungen für den kommenden November treffen, habe ich mich doch mal beeilt, den Reisebericht für 2012 fertig zustellen. Besser spät als nie. :-)

Leider hatten wir nur zwei Wochen zur Verfügung, so dass wir uns eine kleine kompakte Tour erarbeitet haben. Wir sind mit einem Nissan 4x4 mit Dachzelt die Strecke Windhuk-Waterberg-Etosha-Damaraland-Erongogebirge-Windhuk abgefahren.

An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an die Forumsmitglieder, die im Vorfeld wertvolle Tipps zur Routenplanung gegeben haben.

Bilder zu dieser Reise gibt es in der Galerie zu sehen, sobald es mir gelingt dort ein Album anzulegen. :blush:

10.11.2012 Ankunft Windhuk, Fahrt zum Waterberg

Namibia – wir sind wieder da!

Mit dem Flug hat alles gut geklappt, die Abholung durch den Autoverleiher (Camping-Carhire) ebenfalls und die Wagenübernahme ging schnell über die Bühne. Noch rasch im Supermarkt eingedeckt und schon ging es los zur Waterberg Plateau Lodge.

Die ersten zwei Nächte haben wir uns zum „ankommen“ und ausspannen ein weiches Bett und Service gegönnt. Unser schönes Chalet hat einen phantastischen Ausblick in die Landschaft und der Platz auf der Terrasse am kleinen Tauchbecken ist wunderbar schattig am Nachmittag.

Wir sind noch nicht lange da, als neben Webervögeln, Maskenbülbüls und anderen Vögeln auch Rosenköpfchen erscheinen, später am Nachmittag hängen die Büsche voller Klippschliefer. Es ist herrlich!

Das Abendessen im Restaurant war leider an beiden Abenden nicht gut. Alles Speisen waren nur lauwarm und – bis auf den Nachtisch – äußerst gut gesalzen. Nur der Rotwein war nicht lauwarm, der war so warm, dass ihm eine Portion Glühweingewürz gut getan hätte.

11.11.2012 Waterberg Plateau Lodge

Morgens sind wir gleich losgefahren zum alten Friedhof nahe der Waterberg Wilderness Lodge – das soll eine sichere Stelle sein um den Rüppel-Papagei zu sehen. Es waren zwar viele Vögel dort, aber in erster Linie Frankolins, Graulärmvögel, alle drei Tokoarten (Rotschnabel-, Gelbschnabel- und Damara-Rotschnabeltoko) und einige Rosenköpfchen – leider kein Rüppel-Papagei. Wir waren bis zu unserer Abfahrt noch mehrmals dort, zu den unterschiedlichsten Tageszeiten, aber die Papageien haben sich nicht gezeigt. Die handtellergroßen Dungkäfer, die dort fleißig Rinderdung zu tennisballgroßen Kugeln formten waren allerdings sehenswert.

Doch die ganze Gegend ist traumhaft schön und es gibt tolle Wanderwege. An einer Quelle gibt es ein lauschiges Plätzchen zum rasten. Wir sahen dort wunderschöne Libellen, Schmetterlinge und in der Ferne Paviane.

Für den Nachmittag haben wir uns zu einem Gamedrive angemeldet und wir sind dabei – unter fachkundiger Führung! – zu Fuß bis auf 10 m an zwei Breitmaulnashörner herangekommen. Ein beeindruckendes Erlebnis. Ansonsten sahen wir noch Kudus, Oryxantilopen, Strauße, eine Gnuherde, zwei Zebras und natürlich Warzenschweine.

12.11.2012 Waterberg Campground

Da es uns am Waterberg so gut gefällt, beschließen wir, noch eine Nacht auf dem Campground dranzuhängen. Der Campingplatz zwischen der Plateau Lodge und der Wilderness Lodge liegt sehr schön und hat nur wenige Stellplätze. Wir sind an diesem Tag die einzigen Gäste dort. Zu Fuß erkunden wir die Gegend und lassen es uns abends am Lagerfeuer gut gehen.

13.11.2012 Waterberg bis Onguma Campground

Die Fahrt dorthin ist sehr schön und wir sehen viele Tiere, sehr häufig Warzenschweine. Auf dem Ongumagelände sehen wir jede Menge Impalas, Dik-Dik und Giraffen. Der Campingplatz ist OK, aber die einzelnen Plätze sind nicht sehr weitläufig. Mein Mann entdeckt in der Nähe unseres Stellplatzes einen Perlkauz, den wir eine ganze Weile beobachten, bis es zu dunkel wird. Man hat die Möglichkeit in der Lodge zu essen, wir versorgen uns allerdings selber.

14.11.2012 Etosha NP

Nach dem Frühstück brechen wir auf zum Etosha NP, die Formalitäten am von Lindquist-Gate sind schnell erledigt und wir biegen bei Namutomi nach rechts ab, um eine Rundtour um die Fisher’s Pan zu machen. Auffällig sind die vielen Großtrappen, die wir entlang der Strecke sehen. Wir zählen mindestens zehn Stück nahe der Piste. Neben den ungezählten Gnus, Impalas, Springböcken und Zebras geben sich noch ein Chamäleon und ein Schakal die Ehre.

Danach geht es weiter zum Wasserloch „Tsumcor“. Dort ist wenig los, und nach einer halben Stunde in der Hitze des Wagens beschließen wir aufzubrechen und uns auf der Weiterfahrt mit der Klimaanlage wieder herunterzukühlen. Doch daraus wird nichts – aus dem Nichts taucht eine zehnköpfige Elefantenfamilie auf! Unsere ersten Elefanten, wir können unser Glück kaum fassen. Die Familie bleibt eine Stunde am Wasserloch und wir können uns nicht satt sehen. Als die Elefanten sich wieder zurückziehen sind wir fast gar und könnten selber gut ein Wasserloch vertragen. ;-)

Da wir uns spontan dagegen entschieden haben in Namutomi zu übernachten, haben wir uns auf Onguma zwei Übernachtungen im Tree-Top Camp gebucht. Vier tolle Zimmer, die im Halbrund direkt an einem Wasserloch liegen, maximal acht Gäste und mittig eine tolle Lapa. Das Essen, für alle gemeinsam am großen Tisch serviert, ist köstlich und das Wasserloch wird gut besucht von Zebras, Gnus, Dik-Dik und Giraffen – sogar eine Tüpfelhyäne zeigt sich..

15.11.2012 Etosha NP

Wir brechen wieder früh auf in den NP und unweit des Gate lassen sich schon die ersten Löwen im Gebüsch ausmachen. Am Wasserloch „Kalkheuvel“ liegen gut versteckt und weit entfernt ein paar Löwen faul im Schatten – das sieht nach einer längeren Siesta aus und wir fahren einige weitere Wasserlöcher ab und lassen uns natürlich auch den Etosha-Lookout nicht entgehen. Ein Highlight des Tages ist für uns ein juveniler Sekretär.

Auf dem Rückweg fahren wir wieder bei „Kalkheuvel“ vorbei, in der Hoffnung, die Löwensiesta ist beendet. Unsere Rechnung geht auf! Ein Löwenmann und drei Weibchen kommen gemächlich zum Wasserloch und lassen sich viel Zeit dort.

16.11.2012 Etosha NP

Über diverse Wasserlöcher führt uns die heutige Strecke zum Camp Okaukuejo. Wir machen reichlich Fotobeute, da es sehr viel zu sehen gibt.

In Okaukuejo gehen wir auf den Campingplatz. Der Platz ist mit seinen kleinen Stellplätzen und dem zentralen Sanitärbereich mit 420 N$ eigentlich arg überteuert – aber das nachts beleuchtete Wasserloch ist dafür der Hit. Giraffen, Löwen und Nashörner zeigen sich und ein Zischen geht durch alle Beobachter, als ein Löwe ein Giraffenjunges ins Visier nimmt. Aber Papa Giraffe rennt mutig in Richtung der Löwen und verteidigt sein Junges – diesmal hat es noch einmal Glück gehabt. Wir atmen alle erleichtert wieder aus.

17.11.2012 Etosha NP, Richtung Damaraland

Da wir es uns nicht verkneifen konnten, nochmals ein paar Stunden durch den Etosha NP zu fahren kommen wir am Abend nur bis zum Etosha Safaricamp, nicht zu weit vom Anderson Gate entfernt. Ein netter kleiner Campingplatz mit Rasen-Stellplätzen. Mein Gott ist das saftig und grün dort. Da unsere Vorräte erschöpft sind und wir das seit drei Monaten abgelaufene Fleisch im Minimarkt von Okaukuejo lieber nicht kaufen wollten, essen wir im Restaurant. Es gibt Buffet, das Essen ist gut und die Räumlichkeiten und die Bar sind mit all den skurrilen gesammelten Dingen sehr sehenswert ausgestattet.

Die Beschaffung von frischen Lebensmitteln war auf dieser Tour leider oft ein Problem, so dass wir wesentlich öfter in Restaurants gegessen haben als geplant, anstatt selber ein schönes Stück Fleisch auf den Grill zu werfen.

18.11.2012 ab ins Damaraland

Wir fahren gemütlich über kleine Straßen durch das Damaraland und genießen die wunderschöne Landschaft. Unser Versuch in Khorixas einzukaufen scheitert – es ist Sonntag und der einzige geöffnete Supermarkt hat Waschpulver, Softdrinks und Snacks. Am Nachmittag landen wir im Mowani Mountain Camp, westlich von Khorixas am Huab Rivier, und bekommen einen der sechs wunderschönen, sehr großzügig angelegten Stellplätze auf dem Campingplatz, diesmal wieder mit eigenem Sanitärhäuschen. Der Ausblick ist mal wieder grandios!

Normalerweise haben die Gäste vom Campingplatz keinen Zugang zur Lodge, aber da die Lodge nicht komplett ausgebucht ist dürfen wir ausnahmsweise dort Abendessen und zum Sundowner den herrlichen Ausblick hoch oben vom Fels aus beobachten. Das Leben ist schön. B)

19.11.2012 Damaraland

Den Tag verbringen wir mit einem ausgedehnten Tagesausflug durch die Landschaft. Twyfelfontain, die Orgelpfeifen und der Brandberg sind natürlich ein Muss. Nachmittags lassen wir den Tag gemütlich am Campground ausklingen und bedauern, dass unser Urlaub schon so bald vorbei sein wird.

20.11.2012 über Omaruru ins Erongogebirge

Heute ist der Weg das Ziel und wir bevorzugen mal wieder die kleinen Pisten, um ins Erongogebirge zu fahren.

Unterwegs können wir endlich einkaufen – in Omaruru gibt es nach langer Zeit mal wieder einen richtig gut sortierten Supermarkt.

Nachmittags sind wir auf dem Campingplatz der Eileen-Guestfarm. Dort waren wir schon im letzten Jahr und Israel macht nach wie vor zuverlässig seinen Dienst als Campingplatzverwalter. Alles ist tip-top gepflegt, bestens in Schuss und Feuerholz liegt bereit.

Am Abend beginnt es zu regnen und es kühlt sich ab. Nachdem wir von Beginn der Reise an fast täglich Temperaturen zwischen 32 und 38 Grad hatten und nur kurze Regenschauer, die nicht wirklich für Abkühlung gesorgt haben, tut die kühle Luft richtig gut.

21.11.2012 vom Erongogebirge zur Düsternbrook Guestfarm

Die Luft ist klar und frisch und wir können eine schöne Wanderung unternehmen. Direkt vom Campingplatz aus kann man einen Wanderweg nehmen, der einen ins Gebirge führt und immer wieder phantastische Ausblicke ins Tal freigibt.

Bevor wir uns auf den Weg nach Düsternbrook machen unternehmen wir noch eine Fahrt zum Omaruru-Rivier. Dort gibt es an einer Furt eine Stelle, die Wasser führt und es wimmelt dort von Libellen und Limikolen. Ganz in der Nähe gibt es zwei Paare wunderschöner Heuschrecken.

Über kleine C+D-Straßen wurschteln wir uns Richtung Windhuk durch bis es nicht mehr anders geht und wir auf die B1 einbiegen müssen.

Da wir nun im dritten Jahr im südlichen Afrika immer noch keinen Leoparden gesichtet haben tut der beste Ehemann von allen mir den Gefallen noch eine Übernachtung auf der Düsternbrook Guestfarm einzuschieben. Die Stellplätze des Campingplatzes am Fluss sind OK, für den etwas höher gelegenen Sanitärblock benötigt man definitiv eine Taschenlampe, da es nur unbeleuchtete Trampelpfade gibt. Es gibt noch einen zweiten, eingezäunten Platz mit kleinen Stellplätzen für diejenigen, die Angst vor wilden Tieren haben, die nachts in Horden über Camper herfallen. :woohoo:

Das bodenständige Abendessen wird auf der überdachten Terrasse am großen Tisch serviert und ist sehr schmackhaft. Vom Stellplatz am Fluß kann man eine Abkürzung durch den eingezäunten kleinen Campingplatz nehmen und ab da gibt es einen beleuchteten Fußweg zum Haupthaus.

22.11.2012 Düsternbrook – Windhuk – Ondekaremba

Morgens machen wir die Fütterungstour zu den Geparden und Leoparden mit. Es ist natürlich nicht so aufregend, als würde man diese wunderschönen Katzen draußen in der freien Natur selber entdecken, aber so kommt man ihnen recht nah und kann sie bestens fotografieren. Dieses kompakte Kraftbündel Leopard hat uns sehr beeindruckt.

So langsam heißt es Abschied nehmen. Wir fahren auf direktem Weg nach Windhuk und decken uns im Supermarkt noch mit einem Jahresvorrat Nomu-Rub sämtlicher verfügbaren Geschmacksrichtungen ein. Am frühen Nachmittag beziehen wir Bush-Cabin Nr. 1 auf Ondekaremba und genießen die Aussicht auf die Weite der Landschaft.

23.11.2012 Ondekaremba

Bevor wir nachmittags das Auto zurückgeben unternehmen wir noch eine kleine Tour Richtung Westen und wir haben das Glück, 48 (!!) Schmutzgeier zu beobachten. Der Himmel hängt nicht voller Geigen, aber voller Geier. ;-) Als es anfängt ausgiebig zu regnen brechen wir die Tour ab und bringen unser Auto zurück zum Autovermieter. Der Fahrer von Camping-Carhire bringt uns zurück nach Ondekaremba und nicht wie vor vielen Monaten geplant zum Flughafen, da Air-Namibia „freundlicherweise“ die Flugzeiten geändert hat und wir nicht abends fliegen, sondern am nächsten Tag in aller Frühe. Zumindest hoffen wir sehr, dass die neuesten Informationen zum Streik stimmen und wir tatsächlich fliegen.

Der Regen hat sich wieder verzogen und so können wir zwischen Rückkehr und Abendessen noch eine Wanderung auf dem Farmgelände unternehmen. Wir sehen noch einmal reichlich Vögel, u. a. sogar nochmals einen Perlkauz.

24.11.2012 Abflug

Der von der Rezeption auf Ondekaremba organisierte Shuttleservice für uns und weitere Gäste hat problemlos geklappt, und wir sitzen in der Herrgottsfrühe hundemüde im Sammeltaxi. Am Flughafen bleibt es noch zwei Stunden spannend, aber dann steigen wir tatsächlich in den Flieger. Tschüss Namibia, bis zum nächsten Mal.


In diesem Jahr haben wir glücklicherweise drei Wochen Zeit und planen eine Tour durch Caprivi und Botswana. Wir freuen uns schon riesig darauf!

Ein schönes Pfingstwochenende und liebe Grüße
Ulrike
Letzte Änderung: 17 Mai 2013 15:49 von Birder.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Gnukuh
17 Mai 2013 15:42 #288773
  • Hanne
  • Hannes Avatar
  • Beiträge: 6116
  • Dank erhalten: 3007
  • Hanne am 17 Mai 2013 15:42
  • Hannes Avatar
Hallo Birder,
auch wenn der Urlaub schon etwas zurück liegt - danke für den RB. Ist immer
nett zu lesen, wer wo war, was er erlebt hat, wie hats gefallen... interessant.
Die paar Monate noch bis zum nächsten wunderbaren Urlaub, die rasen
dahin , glaubt mir.
Ein sonniges Pfingstfest wünscht
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: DoNo