THEMA: Lodgetour Sep 2011 - Motto "The hills have eyes.."
22 Feb 2012 20:55 #225629
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  • bayern schorsch am 22 Feb 2012 20:55
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Hi Cat,
hi Nane,


ich trommle mit, denn der Bericht ist bisher wunderbar geschrieben.

Vielen Dank für Deine Mühe

LG,
der bayern schorsch
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23 Feb 2012 10:32 #225680
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  • namibiafieber am 23 Feb 2012 10:32
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ich trommel auch mit :-)

Danke, dass ich mit reisen darf !
Sie Sehnsucht wächst - und ich muss noch soooooo lange warten, bis es wieder nach NAM geht !

Und mein Fotobuch will auch gar nicht fertig werden :-)

Bitte schnell weiter schreiben !
Danke !

Antje im nNmibiafieber
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26 Feb 2012 22:35 #226144
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  • catweazlecat am 26 Feb 2012 22:35
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Danke für eure positiven Rückmeldungen zu meinem Bericht. Habe leider wenig Zeit im Moment, deshalb dauert die Berichterstattung leider etwas länger.

Nun also der nächste Reiseabschnitt:

Strecke: Kalahari Red Dunes Lodge - Vogelstrausskluft Lodge
Entfernung : ca. 350km
Fahrzeit: ca. 4 Std.


Am nächsten Morgen starteten wir unsere Tour in Richtung Süden mit nächstem Stop „Köcherbaumwald“ in der Nähe von Keetmanshop.





Die Fahrt dorthin dauerte etwa 1,5 Stunden und nur die letzten paar km ging es dann runter von der Teerpad auf die Gravelroad bis zum Eingang des Quivertree Forest Camps, in deren Haupthaus wir die Einfahrtgenehmigung und
Eintrittskarten kaufen mussten.
Unser erster Blick fiel au f die Iglu-Hütten aus Vollkunststoff, die als Unterkunftsmöglichkeiten des Camps dienten. Wir sind froh, das wir uns schon vorab – auf Rat aus dem Forum - gegen diese Hütten entschieden hatten. Gemütlich sieht anders aus….





Mit dem Wagen fuhren wir ein paar hundert Meter weiter bis zur Parkfläche des Köcherbaumwaldes auf dem bereits ein großer Safaribus abgestellt war. Dessen Passagiere kamen uns bereits in mehreren Grüppchen auf dem Rückweg entgegen. Wir wurden freundlicherweise auf die Klippschiefer auf den Felsen aufmerksam gemacht. Wirklich nett! Hätten sie sonst auf den ersten Blick sicher nicht gleich entdeckt.





Wir verbrachten ca. eine Stunde im Gelände und fotografierten was das Zeug hielt Bäume und Klippschiefer, während wir durch das unebene Gelände spazierten. Unsere Befürchtungen, die Fotos würden nicht schön werden wegen der hochstehenden Sonne waren zum Glück unbegründet. Wir finden sie trotzdem gut gelungen und der kurze Stopp zur Mittagszeit kam uns sehr gelegen.








Da wir noch weiter zur Vogelstrausskluft-Lodge unterwegs waren, in der wir Nachmittags einen Sundowner-Drive gebucht hatten, machten wir keinen weiteren Abstecher mehr zum Giants-Playground sondern fuhren direkt zurück auf der B1 Richtung Seeheim weiter.





In Seeheim bzw. am dortigen Hotel – wollten wir einen kurzen Tankstopp einlegen. Leider ohne Erfolg. Das Hotel sowie die Zapfsäulen schienen völlig verwaist. Weit und breit kein Mensch in Sicht. Also ohne auftanken weiter zur Lodge am Fish River Canyon. Unsere Tankfüllung sollte noch problemlos bis zur übernächsten Lodge in Klein-Aus reichen.

Weiter ging die Fahrt in südlicher Richtung . Wir hatten wieder viel Spaß als Zuhörer eines regionalen deutschsprachigen Radiosenders der täglich ein Ratequiz ausstrahlte, an dem sich offenbar immer die gleichen Farmersfrauen beteiligten. Namibia scheint wirklich ein Dorf zu sein ;)

Der Abzweigung hinter Seeheim folgend, konnten wir in der weitläufigen Ebene weit und breit nichts von der Vogelstrausskluft-Lodge erspähen obwohl wir laut Navi wenige Minuten später unser Fahrziel erreicht haben sollten.

Endlich! Ein Hinweisschild und in der Ferne die Lodgeeinfahrt inmitten einer kargen Steinwüste mit Landestrip für Flugzeuge. Weiter ging die Fahrt, dem ausgefahrenen Weg folgend in Richtung auf die Hügelkette passierten wir ein Farmhaus und einen verwaisten Campingplatz.





Wir überquerten die Hügelkette und endlich kam auf der anderen Seite die Lodge in Sicht. Mehrere reetgedeckte Bungalows in einer überschaubaren Anlage auf einem Hochplateau gelegen.





Wir wurden ausgesprochen freundlich empfangen und erfuhren, dass wir die einzigen Gäste der Lodge sein würden in den nächsten beiden Tagen. Hätten wir in der Hauptsaison so nicht erwartet.
Als zusätzliche Überraschung bekamen wir ein kostenloses Upgrade von den Doppelzimmern auf je eine Villa in der ersten Reihe! WOW – was hatten wir nur für ein Glück!





Die Häuser sind sehr geschmackvoll eingerichtet und
haben einen kleinen Balkon, der die Ebene mit dem Wasserloch überblickt.

Da wir für die kommenden beiden Tage ein Komplettpaket für Übernachtung, Vollpension und Gamedrives gebucht hatten freuten wir uns sehr auf die beiden folgenden Tage in entspannter Umgebung.

Am Nachmittag fuhren wir dann im offenen Jeep zum Sundowner an den Rand des Fish River Canyons und erlebten einen unglaublichen Sonnenuntergang mit Blick in den jahrtausende alten Canyon.











Es war wirklich ein besonderes Erlebnis sowohl im Haupthaus als auch bei den Ausflügen alleine unterwegs zu sein. Hier kam auch das erste Mal von Iris die Anmerkung, das sie diese Einsamkeit hier in der Lodge und den Hügeln an einen Horrorfilm mit dem Titel „The hills have eyes…“ erinnert <bibber>, denn während der Nacht hielt sich außer uns Vieren niemand mehr im Lodgegelände auf, nachdem die Angestellten nach Hause gegangen waren.

Der kommende Morgen begann erschreckend früh denn die Abfahrt zum Fish River Canyon Tagesausflug war auf 05.45 Uhr angesetzt! Glaubt uns kein Mensch, dass wir freiwillig mitten in der Nacht aufstehen um in der Landschaft rumzugondeln…
Wir hatten ja vorsichtshalber warme Fliessjacken dabei, da wir darauf eingestellt waren das es frühmorgens und auch nachts empfindlich kalt werden könnte. Als wir dann aber im offenen Jeep über 2 Std. bei bitterkaltem Wind nahezu schockgefroren waren, hätten wir alles für zusätzlich warme Decken oder Schlafsäcke gegeben ;)

Zum Glück meinte der Sonnengott es gut mit uns und ab ca. 10.30 Uhr wurden wir mit wärmenden Sonnenstrahlen belohnt und benötigten ab Mittag zum Lunch im Canyon sogar Sonnenmilch und einen Schattenplatz.









Der Tagesausflug war zwar extrem anstrengend, da wir ununterbrochen auf den Schotterstrecken durchgeschüttelt wurden (nix für Rückenkranke) aber Andrew – unser Guide – sorgte super für uns und fuhr uns sicher den Canyon hinein und heraus. Hatte zwischendurch mehrfach das Gefühl wir würden den steilen Abstieg in den Canyon nicht überleben da der Wagen ab und an den Grip verlor und kleine Stücke bergab rutschte, aber Andrew hatte den Wagen und die Lage perfekt im Griff!

Der Jeep kletterte gemsengleich im Schritttempo über Felsvorsprünge und ausgefahrene Wege ohne auch nur einmal stecken zu bleiben oder einen Reifen zu beschädigen. Sollte vielleicht noch anmerken das ich der Hasenfuß der Reisegruppe bin und die Anderen großen Spaß an der aufregenden Fahrt hatten ;)

Am späten Nachmittag nach weiteren 2 Std. Rückfahrt vom Canyon erreichten wir - durchgeblasen und um einige unglaubliche Eindrücke und Erlebnisse reicher - wieder wohlbehalten unser temporäres Heim in der Lodge.

Ein letztes ausgezeichnetes Abendessen bei Kerzenschein und wir fielen erschöpft und glücklich in die überaus bequemen Betten unserer Unterkunft.

Der Abschied am nächsten Morgen fiel uns doch sehr schwer. Wir hatten die Menschen in der Lodge mittlerweile wirklich lieb gewonnen und wären gern noch länger geblieben.



Zum Abschluss besuchten wir noch das zahme Kudu-Waisenbaby, das vom Manager per Hand aufgezogen wird bevor wir unser nächstes Ziel ansteuerten, Klein-Aus Vista.






Fazit: Vogelstrausskluft Lodge

Wunderbare Anlage am Ausläufer des Fish River Canyons, über einem ausgetrockneten Flußbett trohnend.

Die Zimmer sind sehr geschmackvoll und exklusiv eingerichtet. Allerdings hatten wir ja ein Upgrade auf die Einzelvilla, von daher nehme ich an das die Doppelzimmer etwas weniger geräumig sein werden.

Positiv: Klimaanlage, Häuser am Hügel nebeneinander aufgereiht. Schöner Blick auf die Ebene (ausgetrocknetes Flußbett) mit Wasserloch.
Freies Wireless-Lan am Hauptgebäude - allerdings extrem langsam.
Verpflegung war super. Essen 1A und ausgesprochen liebevolle Betreuung durch das anwesende Personal. Obwohl wir nur zwei Häuser bewohnten war das Frühstücksbüffet voller Köstlichkeiten und es blieben keine Wünsche offen.
Andrew, der anwesende Guide war großartig über Flora und Fauna informiert und wir lernten zusätzlich noch eine Menge über sein Leben als Himba.

Negativ: Sehr wenig Tierbestand – da die Lodge offenbar auch noch recht neu ist und das Wasserloch noch keine Tierherden versorgt. Auf den Pirschfahrten sieht man Oryxe, Springböcke, Antilopen und Strausse, allerdings eher in kleinen Gruppen
Leider liegt die Lodge doch etwa 70km - wenn ich mich richtig erinnere – vom Canyon entfernt und die je 2stündige An- und Abfahrt über verschiedene private Farmen ist schon sehr anstrengend.

Offenbar kauft der Lodgeinhaber zur Zeit umliegende Farmen auf um einen privaten Nationalpark zu gestalten. Dadurch würde sich dann der direkte Weg zum Canyon zeitlich um einiges verkürzen.
Da die Vogelstrausskluft-Lodge als einzige Anlage mit privatem Zugang zum Fish River Canyon aufwarten kann, hat man ein wirklich exklusives Erlebnis im und am Canyon. Es werden auch tageweise geführte Wanderungen in den Canyon angeboten die vorab gebucht werden müssen.

Nächste Etappe: Klein-Aus Vista, Eagles Nest
Viele Gruesse aus Rhein-Main
Silke
Letzte Änderung: 15 Mär 2012 17:22 von catweazlecat.
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27 Feb 2012 19:12 #226259
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  • bayern schorsch am 22 Feb 2012 20:55
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Hallo zusammen,

vielen Dank für den schönen Bericht und die schönen Fotos.
Ich freue mich schon sehr auf Euer nächstes Ziel, dem "eagles nest" in Klein Aus Vista.

Das war, von den Unterkünften her, vor zwei Jahren unsere Lieblingslodge. Mensch war das KLASSE!!!:)

Viele Grüsse
der bayern schorsch
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27 Feb 2012 19:50 #226265
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  • marimari am 27 Feb 2012 19:50
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catweazlecat schrieb:
Da die Vogelstrausskluft-Lodge als einzige Anlage mit privatem Zugang zum Fish River Canyon aufwarten kann, hat man ein wirklich exklusives Erlebnis im und am Canyon. Es werden auch tageweise geführte Wanderungen in den Canyon angeboten die vorab gebucht werden müssen.

Nächste Etappe: Klein-Aus Vista, Eagles Nest

Hallo,
Die Fish River Lodge hat das auch und man ist am Canyon;)

Mir hat die Lodge super gefallen - man hat die 2 Stunden Anfahrt nicht und geniesst einen spektakulären Ausblick von der Lodge in den Canyon.

Danke für den Bericht - wann geht es weiter?
LG Mari
Nächste Reiseziele:
01.04.2024-25.05.2024: Tunesien
25.08.2024-31.10.2024: Sardinien, Umbrien, Sizilien
April 2025:Iran, Irak, Saudi Arabien, Oman, UAE oder Seidenstrasse Richtung Mongolei
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12 Mär 2012 19:15 #227909
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Sorry, das es so lange dauert mit der Fortsetzung aber ich hab leider im Moment viel um die Ohren.
Werde versuchen die nächsten Etappen schneller nachzureichen :whistle:


Strecke: Vogelstrausskluft Lodge - Klein-Aus Vista
Entfernung : ca. 160km
Fahrzeit: ca. 2 Std.


Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Westwärts, mit Ziel Klein-Aus Vista um dort im Eagles Nest unsere reservierten Häuser Eagle View und Desert Vista zu beziehen.



In Klein-Aus angekommen wollten wir uns im Besucherzentrum umsehen, leider war das Gebäude verschlossen. Weiter gings zur örtlichen Tankstelle an der schon mehrere Fahrzeuge auf Betankung warteten.



Nach einiger Zeit des Wartens ging das beliebte Spiel „Männer bringen Zusatztank in Wallung“ los, indem solange an unserem Wagen gerüttelt wurde bis der Sprit vollständig in beiden Tanks verteilt war. Wieder einmal schauten wir verblüfft, als uns der einheimische Tankwart in deutsch ansprach und ein kleines Schwätzchen halten wollte ;)

Um während der Schüttelphase im Wagen nicht seekrank zu werden, gingen wir Frauen aus reinem Selbstschutz zum shoppen in den dazugehörigen Laden. „Tante Emma“ wäre neidisch geworden beim Anblick der gut sortierten Auslage.
Von Lebensmitteln über Souvenirs bis zu Eisenwaren, gab es alles was das Herz begehrt. Eigentümer sind ein altes kauziges Ehepaar ;)



Wir deckten uns mit dem Lebensnotwendigsten (Wein und Bier für den Sundowner) für die kommenden 2 Abende in der Lodge ein, da wir planten in den Häusern selbst den Grill anzuwerfen.
Das hatte man uns im Forum empfohlen und unsere Männer freuten sich schon darauf, ihren Feuermach-Trieb zu befriedigen.

Vom beschaulichen Ort, ist die Lodge nur einen Katzensprung entfernt und wir holten kurz darauf unsere Schlüssel für die Häuser an der Rezeption ab. Dort vereinbarten wir die Abholung unserer vorbereiteten Picknick-Körbe fürs BBQ und das Frühstück am kommenden Tag und machten uns – nach dem Genuss von leckerem Kuchen und Kaffee auf der Terrasse des Haupthauses – auf den Weg ins 7km entfernte Eagles Nest.



Unsere Häuser lagen einige hundert Meter voneinander entfern, am Fuß der Felsen in eine großartige Landschaft eingebettet. Wir stoppten am Desert Vista Chalet und waren sehr beeindruckt von der Einrichtung und Lage des Gebäudes! Wirklich super in die Landschaft integriert und mit viel Liebe und Sinn fürs Detail eingerichtet.



Weiter ging es zur zweiten Unterkunft, dem Eagles View Haus. Die Sonne brannte erbarmungslos aber obwohl es keine Klimaanlage im Haus gibt, war die Innentemperatur erfreulich angenehm.

Der im Haus liegende Fels ist ein echter Blickfang! Auch dieses Chalet ist wirklich gemütlich eingerichtet mit Doppelbett, Küchenzeile/Esstisch für 4 Personen und einer Sitzecke mit offenem Kamin.





Im Gegensatz zum Desert Vista, liegt die Veranda des Eagles View ebenerdig und wir beschlossen in diesem Haus gemeinsam unsere Mahlzeiten einzunehmen.

Da uns an der Rezeption mitgeteilt wurde, dass die Wildpferde nur Nachmittags bis ca. 17.00 Uhr an der 20km entfernten Wasserstelle anzutreffen seien, machten wir uns nach kurzer Pause auf den Weg dorthin.

Die ersten Pferde entdeckten wir schon bald im Tal rechts der Straße. Nach einem kurzen Ausblick fuhren wir ein paar km weiter zum überdachten Aussichtspunkt, gegenüber einer künstlichen Wasserstelle.





Dort beobachteten wir zum greifen Nah kleinere Herden der berühmten Wildpferde beim trinken, plantschen und miteinander kämpfen. Ein tolles Schauspiel! Nach und nach zogen die Tiere dann in östlicher Richtung davon und wir machten uns auch wieder auf den Weg zurück um unsere Verpflegung im Haupthaus abzuholen.

Die Speisen wurden uns in Körben übergeben und wir kauften noch zusätzlich Holz und Anzünder für den Grill.
Für das Abendessen hatten wir Oryxsteaks, Folienkartoffeln, ein Art griechischen Bauernsalat sowie gebuttertes Brot in Folie bekommen. Das Frühstück bestand aus Brot, Wurst/Käseaufschnitt, Eier, Jogurt und Fruchtsäften sowie Obst und Müsliriegel.



Da wir nicht bedachten dass die Sonne schnell untergeht und der Grill mindestens 1 Std. Vorlaufzeit benötigt, aßen wir im Dunkeln – mangels Elektrizität – bei Petroleumlampen und Kerzen im Mondschein zu Abend ;)





Leider wurde die Idylle durch Schwärme von Insekten getrübt, die das Licht magisch anzog.
Nach beendigen des Essens stellten wir eine Lampe ans andere Ende der Terrasse und hatten somit vor den Plagegeistern Ruhe für den Rest des Abends ;)

Kai wurde leider von irgendeinem Insekt gebissen. Es entwickelte sich eine Wasserblase , die zu einer entzündeten Wunde aufbrach. Zum Glück hatten wir Salben und Wundpflaster in der Notfallapotheke dabei. Die Heilung dauerte tatsächlich über 1 Woche und wir wissen bis heute nicht welcher Stich/Biss diese Wunde verursacht hat. Vielleicht hat ja von Euch jemand ähnliches erlebt oder eine Idee welches Insekt der Auslöser gewesen sein könnte.



Nach dem leckeren Essen und einige Wein/Bier später bestaunten wir den unglaublichen Sternenhimmel, der durch keinerlei Lichtquellen getrübt wurde! In solcher Umgebung wird einem schlagartig bewusst wie winzig unser Planet im Angesicht des Universums tatsächlich ist.





Anfangs fühlte ich mich in dieser ersten Nacht in völliger Einsamkeit leicht unbehaglich – besonders da wir tierische Mitbewohner im Haus hatten, die über die Felsen liefen und sich irgendwo an der Küchenzeile zu schaffen machten während ich versuchte die Geräusche zu ignorieren und einzuschlafen…

Nichtsdestotrotz schlief ich wunderbar und wurde früh wach. Somit konnte ich den atemberaubenden Sonnenaufgang auf der Terrasse in absoluter Stille genießen während der beste Ehemann von Allen noch selig in den Federn lag.

Für diesen Tag hatten wir einen Ausflug in die verlassene Diamantsucher-Stadt Kolmannskuppe und anschließend einen Stadtbummel in Lüderitz eingeplant.

Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein in Klein-Aus Vista los um nach wenigen Kilometern Richtung Küste auf eine Nebelwand und Nieselregen, gepaart mit Temperatursturz in die einstelligen Grade zu prallen. Was war das denn? Hatten wir nicht Sonne und Wärme gebucht?



Brauche sicher nicht erwähnen dass wir in knielangen Hosen und Sweatshirts unterwegs waren…

Der kalt-feuchte Nieselregen ging uns durch Mark und Bein als wir um kurz vor 11.00 Uhr am Treffpunkt der Führung angekommen aus dem Wagen stiegen. Wir trafen wir auf eine größere Busgruppe, die offenbar die Führung gebucht hatte.





So viele Menschen auf einmal hatten wir in den vergangenen Tagen nirgendwo zu Gesicht bekommen. Es prasselten Gesprächsfetzen in allerlei deutschen Dialekten auf uns ein und wir wünschten uns schlagartig auf die einsame Terrasse im Eagles Nest zurück…

Aber kneifen gilt nicht und los ging die Führung durch die Arbeits- und Wohngebäude der ehemaligen deutschen Diamantensucher-Stadt, weit weg von der alten Heimat.





Die Führung war sehr kurzweilig und interessant! Einzig die vielen Menschen, die teilweise nicht alle gleichzeitig in die Gebäude passten nervten gewaltig, da sie natürlich alle unbedingt in der ersten Reihe stehen wollten.

Eine Dame blieb uns durch ihre ständige Bemerkung „bitte weiterzugehen“ und dem nervigen Genöle unschön in Erinnerung. Nicht auszudenken wenn man mit solchen Leuten seinen kompletten Urlaub verbringen muss. Das wäre für uns der Supergau :angry:

Kurz vor Ende fiel uns dann auf, dass eine englischsprachige Tour hinter uns nur mit einer Handvoll Besuchern durchgeführt wurde. Hätten wir das im Vorfeld gewusst, hätten wir uns lieber dieser Führung im kleinen Kreis angeschlossen.

Nach der offiziellen Führung hatten wir dann noch weitere 2 Std. Gelegenheit uns auf eigene Faust und auf eigene Gefahr im Gelände herumzutreiben. Viele Gebäude sind sehr baufällig und wir sind das Risiko nicht eingegangen solche Gebäude von innen zu besichtigen.



Es wird auch eindringlich vor Schlangen in und außerhalb der Häuser gewarnt und wir haben viele Reptilienspuren im Sand entdeckt.



Offenbar bewohnen auch einige Hyänen die Gebäude und wir wurden instruiert vor dem Betreten in die Hände zu klatschen, damit die Tiere das Weite suchen und sich nicht durch Besucher bedroht fühlen um schlimmstenfalls zum Angriff überzugehen.
Auf solch direkte Tierkontakte wollte ich gern verzichten :unsure:

Glücklicherweise hatte der Wettergott Mitleid und die Sonne kam zum Vorschein. Sie tauchte die Einöde und unsere klammen, feuchtkalten Glieder in wärmendes Licht.



Zum Abschluss tranken wir noch einen leckeren Kaffee im Museumsrestaurant bevor wir Richtung Lüderitz aufbrachen.

Um es kurz zu machen – Lüderitz hat uns total enttäuscht! Wir fuhren in die Stadt, Richtung Hafen und die Stadt erschien uns unglaublich verlassen :S

Kaum eine Menschenseele auf den Straßen. Kein Autoverkehr, die Lokale geschlossen und selbst die Supermärkte – zugesperrt! Ist das nachmittags immer so oder lag es daran das Sonntag war?







Keine Ahnung. Jedenfalls waren die Bürgersteige hochgeklappt und die Stadt wirkte wie ausgestorben – von ein paar herumlungerten abgerissenen Gestalten am Straßenrand abgesehen.

So verschlafen hatten wir uns die Stadt nicht vorgestellt. Wir waren heilfroh hier keine Übernachtung eingeplant zu haben und fanden nach langer Suche endlich am Hafen ein geöffnetes Lokal in dem wir Mittagessen konnten. Nach Portionen fettigem, frittiertem Fisch und Chips stiegen wir in den Wagen, zogen noch kurz an einem Geldautomaten Dollar und fuhren durch die ausgestorbenen Gassen zurück in Richtung Eagles Nest.

Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder ganz relaxed auf der Terrasse mit Weitblick und ließen den Tag erneut bei einem leckeren BBQ und süffigem südafrikanischem Rotwein ausklingen :woohoo:








Fazit: Klein-Aus Vista

Diese Lodge bietet die folgenden Übernachtungsoptionen:
- Desert Horse Inn - Doppelzimmer am Haupthaus
- Eagles Nest – 7 Chalets am Fuß der Berge
- Campingplatz

Wir hatten die beiden Chalets (Steinhäuser) Eagles View und Desert Vista gebucht, da wir zu viert unterwegs waren. Diese beiden Häuser liegen am weitesten entfernt von Haupthaus/Rezeption und sind etwa 200-300m voneinander entfernt. Die anderen Chalets liegen in der Nähe, teilweise in direkter Nachbarschaft.

Die Lage ist wirklich einzigartig und wir waren vollauf begeistert von den Chalets , der Ruhe und Einsamkeit in unglaublich beeindruckender Landschaft.

Man sieht und hört keine Menschenseele und lebt mitten in der Natur. Es gibt vor den Terrassen der Häuser kleine Vogeltränken, die gern von Vögeln und anderen Kleintieren besucht werden.
Für die Qualität/Zubereitung des Essens waren wir wegen der gewünschten Selbstverpflegung eigenverantwortlich.

Wir hätten statt selbst zu grillen auch im 7km entfernten Haupthaus zu Abend speisen können. Das hätte uns aber um ein vielfaches an Erlebnis und Spaß gekostet. Wir würden auch beim nächsten Besuch immer wieder selbst grillen auch wenn die Speisen an sich nicht wirklich spektakulär sind ;)

Den offenen Kamin haben wir nicht genutzt. Ist sicher notwendig und heimelig in kalten namibischen Winternächten im ungeheizten Steinhaus.

Die Fahrt zu den Chalets führt über eine sandig, teils sehr unebene Straße und ich könnte mir vorstellen dass es mit kleinen PKWs mit wenig Bodenfreiheit zu Problemen kommen könnte bei der Anfahrt.
Es gibt dort mehrere Rundwanderwege bis zu einer Länge von 12km.
Haben in der Lodge auch unsere Wäsche waschen lassen. Alles Bestens!
Für uns eines der Übernachtungs-Highlights in Namibia und wir werden auf jeden Fall wiederkommen um die Seele baumeln zu lassen :kiss:

Nächste Etappe: Hoodia Desert Lodge Nähe Sossusvlei
Viele Gruesse aus Rhein-Main
Silke
Letzte Änderung: 15 Mär 2012 17:24 von catweazlecat.
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