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THEMA: 3 Monate NAM-ein menschliches Schlüsselerlebnis...
23 Jan 2012 18:20 #221009
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  • SelinaLo am 23 Jan 2012 18:20
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Hallo hallo ihr lieben...

im Jahre 2011 ging ich mitte März für geplante 3 Monate nach Namibia, um Namibia mit Pferden und auf meine Art zu erleben.
Dazu hatte ich im Februar auch im Unterfoum "Mitglieder" etwas geschrieben.

Schon einmal im Voraus:
Das südliche Afrika (es war mein erstes mal überhaupt in afrika) ist so, wie ich es immer erträumt habe- einmal Afrika, immer Afrika.
Es ist Wildnis, es ist Tierreichtum, es ist Freiheit, es ist Grenzenlosigkeit, es ist ein Wunder, welches einen Europäer zum staunen und verharren bringt, zum entspannen, zum bewundern, zum genießen- sprich: zum "nie mehr weg wollen".
Afrika öffnet das Herz und lernt einen, Dinge zu sehen, die man voher nicht beachtete. Afrika ist ein wahrer Lehrer für Natur- und Tiergesetze.
Afrika bringt den Menschen zum Nachdenken. Afrika lehrt die einfachen Dinge im Leben. Afrika vereint Natur, Tier und Mensch, so wie es einst früher war. In Afrika lernt man neues Vertrauen zu sich und den Regeln in der Wildnis.
Afrika lässt einen die kleinen Dinge als Große erscheinen- Afrika macht einfach glücklich.

Da seht ihr mal, was für einen gewaltigen Einfluss Namibia (/Afrika) auf mich und mein Denken genommen hat.
Und das Schönste ist dann, wenn man Menschen findet, die eine ebenso unbändige Leidenschaft für dieses Zipfel der Welt empfinden. Ich meine zu behaupten, zu diesen Menschen eine Verbundenheit zu besitzen, die einer anderen nicht gleich zusetzten ist. Denn Afrika verbindet und Afrika ist eine Lebenseinstellung.

Dennoch holt mich die Großstadt wieder ein und ich habe Prüfungen zu absolvieren, dennoch möchte ich euch in nächster Zeit gern ein bisschen von meinem Abenteuer zeigen.

Liebe Grüße,
Selina
Letzte Änderung: 23 Jan 2012 18:22 von SelinaLo.
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23 Jan 2012 18:26 #221010
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  • Sanne am 23 Jan 2012 18:26
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Hallo Selina,

Dein Beitrag klingt sehr schön und so wunderbar vertraut :) Freu mich sehr auf Deinen Bericht.

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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23 Jan 2012 21:53 #221057
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  • SelinaLo am 23 Jan 2012 18:20
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Dann will ich mal damit anfangen, euch meinen kleinen feinen bericht zu senden, den ich nach dem Aufenthalt für die Besitzer angefertigt habe:

Vorher nach ein Bild von Montag, 14.03.: erst ging es nach München, von MUC nach Joburg und von dort nach WDH, beidesmal mit SAA und ich war recht zufrieden.
Allerding war ich unglaublich aufgeregt, denn es sollt meine erste große Reise auf einen Kontinent werden, den ich nie zuvor erlebt hatte und von denen meine engsten Vertrauten auch nicht all zu viel Ahnung hatten. In MUC war die Spannung dann besonders groß, ob denn alles mit dem Ticket und den Koffern klappt, denn für 3 Monate muss man ja auch so einiges mitnehmen (dazu kommen die Reitsachen (natürlich keine reistiefel!). Desweiteren war ich das letzte mal gefolgen mit 5 Jahren nach Italien. Ach und nochmal ein halbes Jahr vor NAM einen 1-stündigen Flug von südfrankreich nach Frankfurt, dort aber der flughafen 1h von Frankfurt entfernt.
Man konnte also alles überhaupt nicht in Relation setzten: München war ganz sicher was anderes...und Johannesburg erst. Außerdem 10h fliegen war sehr aufregend.
Letztendlich wurde das Fliegen dann aber eine kleine Liedenschaft und ich fand es stets sehr prickelnd abzuheben und zu landen.







Mein Leben in Namibia… 9 Wochen war ich im Land der Weite, der Stille, der Unendlichkeit; im Land meiner Träume. Jenes Land, welches mein Interesse schon seit der Kindheit weckte. Das „König-der-Löwen-Land“ mit einer Artenvielfalt, die man sich als Europäer nicht vorstellen kann. Eine andere Welt mit tausenden Sternen am Himmel, mit der Versuchung, sich von der Freiheit voll und ganz einfangen zu lassen.

In dieser Welt habe ich gelebt und werde ich irgendwann wieder leben.
Meiner Meinung nach ist das intensivste Reisen und Kennen lernen von Ländern, wenn man über längere Zeit in eben diesen lebt und in den Alltag der Einheimischen eintauchen kann.

Das war auch mein Gedanke, als ich mich im Januar 2011 beim Volunteer-Projekt beworben habe. Als Rosi spontan zusagte, stieg die Aufregung und es war klar: im März geht es nach Namibia. Raus aus dem grauen, eintönigen Deutschland; raus in die große weite Welt; raus auf die Südhalbkugel, wo die Sonne mittags im Norden steht.

Einmal angekommen ging es dann auch sofort los. Die Pferde. Meine große Leidenschaft, der ich nun schon seit 12 Jahren nachgehe (überwiegend Geländereiter und Dressur nach klassischen Grundsätzen). Da ich nicht in einem konventionellen, typisch-deutschem Stall groß geworden bin, sondern mit Pferden auf der Wiese aufgewachsen bin, war ich schon relativ gut vorbereitet. Und dennoch: in Namibia ist Alles anders: Die Pferde; die Dimensionen, auf welch rießigen „Camps“ die Pferde leben; die Arbeit mit solch, zum Teil recht wilden Pferden.
Man muss schon flexibel und offen sein, neue Trainingsmethoden zu erlernen; besser noch: sich vorher anzueignen, denn auch in Europa ist das „Natural Horsemanship“ mittlerweile sehr etabliert.
Man kommt sich vielleicht schon komisch vor, wenn man am ersten Tag versucht, ein Pferd aus einem Paddock (Holding Camp) zu fangen, und es erst einmal wegrennt, oder sich hinter einem anderen Pferd versteckt. In Deutschland bleiben Pferden nun einmal stehen, wenn man mit dem Halfter ankommt. Ja, in Namibia ist Alles anders. Aber wenn man bereit ist, zu lernen und nicht wütend wird, wenn das Pferd versucht, einen auszutricksen, dann kann man Alles schaffen und viel für sich mitnehmen. Man lernt sich selber besser kennen und handelt bewusster. In Namibia konnte ich Pferde kennen lernen, die in Europa wohl schon ausgestorben sind. Echte Pferde: Fluchttiere und Herdentiere. Wunderschön waren Erfolge mit den Jungpferden, die einem nach dem Training freiwillig hinterher liefen; aber auch Fortschritte in der Dressur mit den schon etwas Älteren.
Des Weiteren waren die Buschritte auch immer ein Highlight für sich: man hat viele Tiere und schöne, versteckte Orte entdeckt.

Wie wichtig ein gutes, sinnvolles und logisches Training ist und wie schnell etwas schief gehen kann habe ich auch gelernt. In der Arbeit mit den Pferden muss man viel Liebe, Gefühl und vor allem Geduld mitbringen, man sollte bereit sein, Fehler bei sich zu erkennen und sich auch immer wieder an das Sprichwort erinnern:

„Das Pferd ist dein Spiegel,
es schmeichelt dir nie.
Es spiegelt dein Temperament.
Es spiegelt auch deine Schwankungen.
Ärgere dich nie über dein Pferd,
du könntest dich ebenso über dein Spiegelbild ärgern.“

Die Zeit auf der Weissenfels-Farm war für mich unvergesslich und ich bin sehr dankbar dafür. Körperlich kann es für die Ein oder Anderen anfangs schon sehr hart sein, denn man ist immer auf Achse und die Dimensionen sind wie bereits gesagt Andere als in Deutschland.
Doch wer auf Sonne pur und Abenteuer steht, Gefühl und Liebe für Pferde empfindet und nebenbei noch Durchhaltevermögen und Biss besitzt wird eine wunderschöne Zeit erleben.

________________________________________

Das es letztendlich nur 9 Wochen waren wird sich auch im Laufe des Erzählens erklären...

Völlig kaputt kam ich dann am 15.3. Mittags in WDH an, und natürlich fehlte auch ersteinmal meine 2. Reisetasche; zum Glück kam jedoch der Koffer mit allem Wichtigen an.
Schwups wurde ich auch schon abgeholt und durfte auf der linken Seite ins Auto einsteigen. Das Kofferzeug wurde auf die ladefläche gelegt- wir waren ja hier schließlich in Afrika und da fährt man bei der Farmarbeit eigentlich nur Pick-Ups um darauf menschen oder sachen "abzustellen" ;)

Als es vom Airport nach Windhoek ging war ich total "geflashed"... ich konnte es gar nicht begreifen und vor lauter staunen versagte mein englisch auch etwas, abwohl ich sonst ganz und gar nicht schlecht bin.
Ich war einfach baff, als wir durch diese grüne, hügelige Landschaft fuhren... Baboons (wie auch immer geschrieben) sprangen hin und her.

Endlich war ich da- aber bis man so richtig ankommt dauert es schon ein weilchen.
Über den Tag musste dann noch Zeug in WDH erledigt werden und ich konnte auch schon stolz ein paar ding mit meinen Rand-Scheinen kaufen. Fein fein.
Irgendwann fing es dann tatsächlich wie aus Kannen an zu schütten: WIllkommen in der namibischen Regenzeit. Und es hörte auch nciht mehr auf. Über die Einkäufe und meine Koffer wurde dann eine Plane gespannt- man ist ja darauf vorbereitet.

Irgendwann fuhren wir dann endlich richtig farm: nachmals 1 1/4 h von Windhoek.
Ich habe es geliebt: während meines ersten Afrikanischen SOnnenuntergang fuhren wir die Gravelpads entlang und ich konnte mich absolut nicht satt sehen.




















Fortsetzung folgt...
Letzte Änderung: 23 Jan 2012 21:55 von SelinaLo. Begründung: optische veränderung
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25 Jan 2012 15:50 #221449
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Ich war also nun in Namibia.

Wann kam eigentlich das Erste mal der Wunsch auf, nach Afrika zu gehen?
Ich glaube mit 17, 18 Jahren. Damals las ich im Internet schon das Inserat des Volunteerprojektes..
Damals lies ich mich noch etwas verunsichern und irgendwann verwarf ich Afrika wieder- es war sehr weit weg und... (ja, was eig. "und"?)
Ich wollte das Jahr nach dem ABitur mit Pferden in anderen Kulturen kenne lernen, das war klar.

Irgendwann kam ich wieder auf Afrika- im Dez 2010 und dann ging es auch recht schnell.

Meine Zeit in Afrika war eine Spezielle und deswegen möchte ich euch hauptsächlich nur Foto-Impressionen zeigen, denn das Gerede über die Arbeit mit Pferden würde die meißten wohl langweilen ;)
Wer spezielles dazu wissen möchte, kann aber dennoch gern fragen und ich werden denjenigen dann mit Informationen überschütten :whistle:

Ein paar allgemeine Infos würden vllt dennoch den ein oder anderen interessieren:

Pferd in Namibia sind keine wie in Deutschland.
Sowieso ist alles ganz anders!
Die Pferde leben auf 200-300 ha Camps, eine kleinere Gruppe unter der Woche dann in kleineren Camps, dennoch werden sie über das WE auf die großen mit rausgelassen; Sonntags wurde dann die große herde zur Farm getrieben, dort wurden die Pferde, die unter der Woche trainiert werden "aussortiert"; der Rest wieder aufs Große gelassen und die "Aussortierten" in ein kleineres.
Insgesamt hatten wir in etwa 100 Pferde auf 4000ha (früher 6000) verteilt.
Warum geht man nicht einfach mit dem Halfter los? Weil es eben anders ist...

Die Pferde wachsen quasi in der Wildnis auf bis sie so im durchschnitt 4 Jahre sind und erst dann werden sie langsam an die Handhabung mit dem Menschen gewöhnt.
Trainiert habe ich junge und ältere Pferd, habe Bodenarbeit gemacht und longiert, bin gesprungen und habe mich mit den gereiften gymnastizierende Dressurlektionen gewagt. So intensiv habe ich noch nie mit Pferden gearbeitet. Zuvor war ich zwar auch 3 MOnate in Südfrankreich gewesen, aber dort lag der Schwerpunkt auf Geländeritte und Rittführung.

Ganz besonders spürt man Fortschritte und leider auch Rückschritte sehr intensiv und man lernt außerdem, im Rhythmus der Natur zu arbeiten.

Jetzt folgen ersteinmal wieder ein paar Bilder:

Kurzer Hinweis zu den Bildern:
Habe nirgendwo mein copyright hinterlassen, gehe aber davon aus, dass das Urheberrecht nicht verletzt wird. (unter anderem aus deswegen, weil in den anderen berichten von den anderen es meißt auch weggelassen wurde)


die farm









schöne Gesellen









Willkommen in der Regenzeit


[attachment:10]NAMIBIA2(4gb) 158.JPG[/attachment]

[attachment:11]NAMIBIA3(4gb) 040.JPG[/attachment]
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25 Jan 2012 15:54 #221452
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(das waren wohl im beitrag zuvor zu viele fotos? :dry: )

Vorgeschmack auf die ersten Pferde





Nach dem Aussortieren wird die Große Gruppe wieder aufs große Camp herausgelassen und das sieht dann so aus :) :













to be continued..
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30 Jan 2012 16:27 #222401
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Hallo ihr Lieben

Da meine Zeit derzeit etwas begrenzt ist möchte ich euch nur ein paar Fotos liefern, mit denen ihr vllt der anrückenden, sibirischen Kälte hier in Deutschland etwas entfliehen könnt...

Alles liebe,
S.

PS: Leider sind nicht wirklich großtier-bilder dabei, denn es war ja die stärkste regenzeit seit Langem und dadurch, dass ich die meißte Zeit auf der Farm verbracht habe, waren die am häufigsten gesehenen Großtiere Pferden.




















[attachment:10]NAMIBIA2(4gb) 406.JPG[/attachment]

[attachment:11]NAMIBIA2(4gb) 458.JPG[/attachment]

[attachment:12]NAMIBIA2(4gb) 553.JPG[/attachment]
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