24.10.2011/25.10.2011 Wolwedans oder „it is so much space“
Unsere erste längere Fahrt über die Pad nahm für meine Frau eine überraschende Wende. Ursprünglich hatten wir geplant die Farm Koiimasis der Itzkos nahe der D707 an den Tirasbergen zu besuchen. Allerdings wurde unterwegs ein anderer Weg eingeschlagen, denn ich hatte als nachträgliches Hochzeitsgeschenk zwei Nächte auf Wolwedans reserviert. Somit staunte meine Frau nicht schlecht, als wir den Abzweig in Richtung Namibrand Nature Reserve machten.
Aufgeregt fuhren wir durch das Eingangstor von Wolwedans und wurden nach weiteren 20km über holprigsten Untergrund am reception building von unserem persönlichen Guide Elias begrüßt.
Die Wolwedans Unterkünfte liegen allesamt in diesem privaten Naturschutzgebiet (es sind die einzigen dort) und man wird von seinem Guide persönlich durch die Dünen gefahren und rundum betreut. Wir hatten für den ersten Tag das Dune Camp gebucht und sollten die zweite Übernachtung in der Dune Lodge verbringen.
Am Camp angekommen wurden wir von den anderen Mitarbeitern begrüßt (inklusive obligatorischem Begrüßungsdrink) und es wurde der weitere Ablauf unseres Aufenthaltes geplant. Im Anschluss bekamen wir noch ein leckeres Lunch in der offenen Küche frisch zubereitet. An unserem „Zelt“ angekommen hatten wir etwas Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und uns mit unserer Unterkunft vertraut zu machen. Das Camp besteht aus 6 Zelten, welche versetzt zueinander stehen, so dass man reichlich Privatsphäre hat. Im Zentrum des Zeltes steht ein riesiges Himmelbett von dem aus man einen großartigen Ausblick in die Natur hat, mit Blick auf den markanten Loosberg. Im hinteren Bereich befindet sich das für ein Zelt äußerst luxuriöse Bad. Man kann das Zelt welches auf Holz aufgebaut ist komplett offen lassen und lediglich die Moskitonetze herunterziehen, so dass man das Gefühl hat mitten in der freien Natur zu sein. Auf dem Balkon am Fußende des Zeltes befinden sich zwei Sonnenliegen sowie eine Hängematte, welche wir auch sogleich für einen kleinen Nachmittagsnap nutzten.
Später fuhren wir beide dann mit Elias zum Sundowner und er zeigte uns lauter kleine und große Tiere die in der Wüste leben. An einer Düne mit traumhafter Aussicht angekommen wurde ein Tisch aufgebaut und es gab Wein, Bier und Canapés. Wir hätten auch härtere Getränke ordern können belißen es aber bei den „weichen“ Akoholika. Während die Sonne langsam am Horizont unterging wurde weiter die Insektenwelt der Wüste erforscht (vor allem die vielen Beetle hatten es ihm angetan, allen voran der Formula 1- Beetle). Elias war voller wissen und hatte viel Spaß uns alles zu erklären.
Nach dem großartigen Sundowner ging es wieder ins Camp, wo wir mit den anderen Gästen an einer großen Tafel saßen und das drei Gänge Menu zu uns nahmen. Dieses wurde vorher auf Englisch und als Special von der Köchin perönlich in der Klicksprache vorgetragen und wir hatten mächtig Spaß dabei. Man kam gut mit den anderen Gästen ins Gespräch und das Essen war vorzüglich. Nach ordentlich Alkoholika fielen wir dann am Abend müde und glücklich ins Bett.
Früh am morgen wurde uns vor dem Aufstehen heißes Wasser ans Zelt gebracht, so dass der Sonnenaufgang aus erster Reihe mit einem leckeren Tee im Bett bestaunt werden konnte.
Der Tag sollte nach einem reichhaltigen Frühstück mit frisch zubereiteten Eierspezialitäten mit einem Drive beginnen. Wieder wurde unser Wissenshunger über Flora und Fauna von Elias gestillt. Ein absolutes Highlight war die Suche bzw. das Auffinden der White Lady. Obwohl ich im heimischen Haushalt eher nicht dafür bekannt bin Spinnen zu beseitigen
traute ich mich und nahm die riesige Spinne auf meine Handflächen. Ein merkwürdiges Gefühl. Im weiteren Verlauf des Tages sahen wir unsere ersten Zebras und Strauße, sowie etliche Oryxantilopen und Springböcke. Im Reservat leben auch eine handvoll Giraffen, welcher sich aber an diesem Tag gut vor uns versteckten. Egal, in Etosha sollten wir ja noch genug zu Gesicht bekommen.
Nach dem Morning drive welcher eher ein Day drive wurde wurden wir nicht wieder ins Dune Camp, sondern direkt in die Dune Lodge gebracht, wo wir unser Lunch (Springbock yammi; Austern weniger lecker) verspeisten und den restlichen Tag verbrachten. Hier sind die Unterkünfte etwas größer gebaut und haben keinen Zeltcharackter. Trotzdem hatte man auch von dort im Bett eine offene und wahnsinnige Aussicht in die Landschaft.
Nach einigen lazy Stunden am Pool gingen wir auf eigene Faust los zu unserem Sundowner, eine Flasche des Hausweines im Gepäck genossen wir den beginnenden Abend.
Später traf man sich am Lagerfeuer und es wurde wieder an einer Tafel mit den weiteren Gästen gegessen. Es war erneut vorzüglich, wenn auch nicht alle Urlauber nach unserem Geschmack waren (warum können Franzosen eigentlich kein Englisch?).
Am nächsten morgen hieß es dann nach dem Frühstück Abschied nehmen von diesem außergewöhnlichen Ort.
Die beiden Tagen waren unbeschreiblich.
Eine unglaubliche Landschaft am Rande der Namib; eine vorzügliche Betreuung durch Elias; freundliche weitere Mitarbeiter, die einem jeden Wunsch von den Augen ablesen; eingeschlossene Sundowner, Morning- bzw. Daydrives durch die Wüste mit unglaublich viel Informationen zu Flora und Fauna; erstklassiges Essen zu jeder Tages- und Nachtzeit und Unterkünfte welche ihres gleichen suchen.
Wolwedans war sicherlich ein großes Highlight dieser Reise und wir werden immer mit Freude an diese Erfahrung zurückdenken Wie sagte der Manager der Lodge so treffend zur Lage von Wolwedans:
"It is so much space“!.