Samstag, 23.07.2011
Gestern durften wir zu unserem achten Afrika-Urlaub aufbrechen. Seit über einem halben Jahr waren wir mit den Planungen beschäftigt. Dieses Mal soll es von Windhoek aus nach Botswana in die Zentralkalahari und von dort weiter nach Sambia gehen. Vieles bei der Vorbereitung gehört zwar schon zur Routine, aber gerade in den letzten Wochen hatten wir jeder so viel für die Arbeit zu tun, dass nicht viel Zeit für Afrika blieb. So waren wir schon ziemlich übernächtigt, als Uwes Eltern am frühen Nachmittag vor unserer Tür standen. Aber zu Hause sah es einigermaßen ordentlich aus, und die Sachen waren gepackt. Später sollten wir feststellen, dass Uwe seine Badehose vergessen hat, was jedoch nicht weiter schlimm ist.
Zwar mit viel Verkehr, aber ohne Stau kamen wir sehr früh in Frankfurt am Flughafen an und konnten schon einchecken. Die spannende Frage nach unserem Gepäck-Gewicht beantwortete die Waage mit 40,8 kg. Na, wenn das keine Punktlandung ist. Wir tranken noch etwas und aßen eine Kleinigkeit. Dann begaben wir uns zur Passkontrolle, anschließend zur Handgepäck-Durchleuchtung. Hier war das Übliche: Während Uwe Schuhe auszog und sich die Füße befühlen ließ, brachte Ruth das Fernglas aus ihrem Rucksack zur Sprengstoffkontrolle. Erstaunlicherweise wurde auch diesmal nichts gefunden, das unseren Abflug verhindern sollte. Es gab lediglich eine kleine Verspätung, weil ein Gepäck-Container umgeladen werden musste. Auf dem Weg ins Flugzeug liefen vor und hinter uns Namibier, die plötzlich ein afrikanisches Lied anstimmten. Sie sangen wunderschön im Chor und stimmten so alle Fluggäste auf das Reiseziel ein.
An Bord des Airbusses gab es noch ein Abendessen, bevor Uwe völlig erschöpft einschlief. Ruth las noch ein wenig in ihrem neuen Buch, das sie noch am Flughafen gekauft hatte. Nach einem relativ ruhigen, aber trotzdem unbequemen Flug landeten wir gegen 6.30 Uhr bei völliger Dunkelheit, aber für uns erstaunlich warmen Temperaturen in Windhoek. Während des Anflugs sang der Chor noch einmal ein schönes Lied.
Nach den Einreiseformalitäten fanden wir schnell unser Gepäck und auch den Fahrer, der uns zur Autovermietung Savanna in die Stadt brachte. Dort gab es Kaffee und weitere Formalitäten. Zu einem von uns als recht ungünstig empfundenen Kurs von 1 Euro zu 9 Namibia-Dollar bezahlten wir den Rest unserer Wagenmiete. Der Cheftechniker persönlich übergab uns das Auto. Im Gegensatz zum Mietwagen der letzten zwei Jahre hat dieses Auto noch einen eingebauten Wassertank mit Hahn, am Canopydach eine Schaufel und ein Beil befestigt. Die zwei Gasflaschen haben nun einen festen Platz auf der Ladefläche und sind deutlich größer.
Als erstes fuhren wir in die Pension Casa Piccolo und deponierten dort unser Gepäck. Dann ging es ins Zentrum, um Bargeld zu besorgen. Uwe plünderte mehrere Automaten der Standard-Bank, dann fuhren wir zu Cymot. Dort bekam er endlich den Kelly-Kettle-Wasserkocher, von dem er seit dem letzten Urlaub mit Cora und Gert schwärmte. Außerdem kauften wir einen neuen Potije, eine Petroleumlampe und Reflektoren in verschiedenen Farben, weil wir diese wahrscheinlich in Sambia benötigen werden. Nach Cymot stand der Besuch bei Fruits & Wedges an, um leckere Müslizusätze zu erstehen.
Wir tankten das Auto und alle vier Reservekanister voll und kauften bei unserem Lieblingsmetzger Wildschinken und Springbockfleisch zum Grillen.
Nachdem wir die erste Beute in der Pension abgeladen hatten, ging es noch mal kurz zu Savanna, da zwei Reservekanister undicht waren und uns Benzin auf das Canopy-Dach tropfte. Sie wurden ausgetauscht.
Anschließend fuhren wir zum Restaurant am Craft-Center, das uns Cora empfohlen hatte und aßen Spinat-Feta-Quiche. Uwe probierte noch den Apple-Crumble mit Vanilleeis und Sahne. Ruth wollte keinen Nachtisch. Dennoch brachte der Kellner eine doppelte Portion, die wirklich sehr lecker war. Aber Uwe schaffte die mächtige Portion nicht ganz. Da half auch keine Nachfrage beim Kellner, der versicherte, lediglich die einfache Menge gebracht zu haben.
Nun stand noch der Großeinkauf beim Superspar an. Zwei mal luden wir den Einkaufswagen voll. Beim zweiten Durchgang stellten wir fest, dass schon ab Samstagnachmittag kein Alkohol mehr verkauft wird. So gab es keinen Wein, Amarula oder Windhoek Lager für uns. Mit Lebensmitteln bepackt fuhren wir in die Pension und luden alles aus. Dann räumten wir das Auto neu ein. Dabei unterhielten wir uns nett mit einem anderen Pärchen, das ebenfalls heute gelandet war. Auf ihrer ersten Namibia-Reise sind sie bereits mit einem Dachzelt unterwegs und fahren bis zu den Epupa-Falls.
Zum Abendessen fuhren wir in Joe’s Beerhouse und aßen Springbock und Kudu. Es war sehr, sehr lecker. Hundemüde und geschafft fielen wir ins Bett. Ruth wollte sich das Fußballspiel Schalke gegen Dortmund natürlich nicht entgehen lassen, schlief aber doch tatsächlich während des Elfmeterschießens (!) vor dem Fernseher ein. Das wäre ihr zu Hause nie passiert.
Tageskilometer: 36