Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass zuerst Neuigkeiten:
Heute, 31.10.2011
Überraschung des Tages: um 14:00 Uhr läutet das Telefon:
"Hello, here is the Botschaft von Zimbabwe, please hold the line" , und kurz darauf hab ich den Botschafter von Zimbabwe an der Strippe. Ein sehr freundlicher Mensch, der sich zunächst entschuldigt hat für all die Aufregungen und Schwierigkeiten an der Grenze. Er bedauert die Vorkommnisse sehr und versichert mir, dass ihm das alles sehr leid tut. Dann wollte er noch das Eine und das Andere wissen und hat mir fest versprochen, sich in den nächsten zwei oder drei Wochen nochmals zu melden.
Also ich finde das schon eine kleine Sensation und im Nachhinein bin ich froh, dass wir den Brief an die Botschaft nach Berlin geschickt haben, denn diese Leute sollen ruhig wissen, was da an der Grenze alles passiert ist. Warten wir´s mal ab. Uns geht es weder um eine Erstattung oder sonst was, aber schön wär´s, wenn man zumindest erreicht, dass es dort vor Ort ein klein wenig besser und angenehmer für uns Touristen wird. Solche Vorkommnisse zu kommunizieren kann nie schaden.
05.10.2011 von Divundu nach Grootfontein, 454 km
Heute haben wir eine lange Strecke zu bewältigen. Aber was sind schon 454 Kilometer, wenn ich da an die 830 km gleich am Anfang unserer Reise denke.
Gestärkt von einem wieder ausgezeichneten Frühstück in der Nunda-River-Lodge gehen wir an die Sache ran. Der erste Teilabschnitt, nämlich von Divundu/Bagani bis nach Rundu sind cirka 200 km, wir brauchen grad mal 2 Stunden.
Die Fahrt ist sehr eintönig und in
Rundu biegen wir in die Stadt ab. Dort ist die buchstäbliche Hölle los. Das ist ja so was von einem wuseligen Städtchen, unglaublich. Da geht´s so richtig afrikanisch her, und aus unsem Vorhaben, hier in Rundu an einem ATM Geld zu ziehen, wird nichts. Vor jedem Geldautomat Dutzende Menschen, das würde viel zu lange dauern.
Also gehts weiter über die B8 Richtung Grootfontein, wobei wir hinter Rundu eine
Veterinärskontrolle passieren müssen. Wir werden allerdings kaum beachtet und man winkt uns nur durch.
Der Volksmund behauptet, wenn man diesen Veterinärsposten passiert, Akrika beginnt. Vorher war´s Namibia. Nun, bei uns ist´s natürlich umgekehrt, wir kommen grad aus Afrika und fahren jetzt nach Namibia. (Wenn das alles so stimmt , was der Volksmund sagt)
Wir sind schnell in
Grootfontein. Schon um 13:00 Uhr sind wir beim Spar, füllen unsere Wasservorräte auf, kaufen uns ein paar Handwürste und Käse für eine Brotzeit und beim Bäcker nehmen wir frische Brezel mit. Jawohl, Brezel, und zwar ganz leckere. Auch so was gibt´s hier! Und natürlich ein Savanna dry, das darf ja eh nicht fehlen.
Wir schauen uns die Stadt an, ziehen Bargeld am Bankomat, machen eine kurze Mittagspause, tanken und schon geht´s die letzten Kilometer weiter zu unserer heutigen Übernachtung, die
Pension SEIDARAP , etwas außerhalb von Grootfontein.
Wenn man SEIDARAP rückwärts liest, dann beschreibt das ein wenig, wo wir hier waren. Es war eine phantastische Unterkunft, die Zimmer absolut topsauber, und der Pool war ganz hervorragend.
Es tut uns gut, ein bisschen Verschnaufpause zu haben, die paar Stunden am Pool sind sehr schön.
(schöner Pool beim Gästehaus Seidarap)
(unser Zimmer im Anbau des Haupthauses)
Das Gästehaus Seidarap wird von
Stephan, einem gebürtigem Namibier und seiner Frau
Sylvia, gebürtig in Memmingen, geleitet. Mit zur Familie gehören noch die zwei kleinen Kinder der Beiden und der Opa. Zwei Männer, die hier angestellt sind, kümmern sich um Garten und Außenanlagen.
Und dann gibt´s da noch Verstärkung in Form einer weiblichen Praktikantin, die 18-jährige Johanna, die hier nach dem Abitur eine dreimonatige Praktikumszeit verbringt.
Ein außergewöhnliches Mädchen - nicht nur hübsch, sondern intelligent und genau so, wie ein junges Mädel sein soll. Sie erzählt uns, dass sie mal Ärztin werden will, wir bestärken sie natürlich in diesem Vorhaben. Die jungen Leute brauchen da immer guten Zuspruch.
Und dass die Welt ein Dorf, und zwar wirklich ein ganz kleines Dorf ist, bewahrheitet sich wieder mal. Johanna, so stellt sich hier zu Hause raus, ist die Enkeltochter von unserem Forumsmitglied "Hanne".
Hanne, auf so eine Enkeltochter kannste wirklich stolz sein!
Zum Pool kommt dann abwechselnd mal Sylvia und mal Stephan auf ein kleines Schwätzchen. Wir lieben das, eine freundliche Unterhaltung mit den Besitzern von Seiderap.
Ob wir irgendwelche Essensallergien haben, so wurden wir gefragt. Nein - nur gut muss es sein. Und reichlich. Stephan versichert uns, dass wir zufrieden sein werden und zeigt uns den Platz, wo abends gegrillt wird und wo wir sitzen. Es ist an der
"Kaiserstraße", das ist der Weg, der durch den Garten nach hinten zum Farmpool führt.
Um 19.00 Uhr gibt´s den obligatorischen
Gin-Tonic, mit uns sind noch weitere 8 Gäste hier. Sylvia und Johanna bringen die Salate, und Stephan ist der Grillmeister.
Jetzt darf man sich das aber nicht so vorstellen, dass hier einfach so gegrillt wird. Stephan
zelebriert das Grillen, und zwar in einer ganz besonderen Art und Weise.
Da wird das Grillen zur Kunst erhoben!
Der Mann versteht sein Handwerk und uns macht es Spass, ihm bei "der Arbeit" zuzuschauen. Bald werden wir zu Tisch gebeten, es ist eine lange Tafel für alle, wunderschön eingedeckt, ein ganz tolles Ambiente.
ÜN: Gästehaus Seidarap 1.005 ND, also 100 Euro das Zimmer für zwei Personen inclusive Halbpension
Dinner: eines der besten Essen in diesem Urlaub, neben Salaten, Kartoffelgratin, Knoblauchbaguette und Maisbrei gab es Kudusteaks, Schweinebauch und ein paar einen Meter lange Rindsbratwürstl, und als besondere Delikatesse ein anständiges Stück Lammrippe. Ein Wahnsinn.
Als Abschluss kredenzte Stephan uns noch Eis mit Amarulla-Creme im Glas, "extra lecker".
(Grillmeister Stephan)
Fazit: Jederzeit wieder, wir haben das nicht bereut, ins Gästehaus Seiderap gekommen zu sein.
Das Preis-Leistungsverhältnis war mehr als gut und wir meinen, dass Stephan und Sylvia sich hier einen wirklich paradiesischen Flecken Erde geschaffen haben. Allen Respekt!