THEMA: Von Lodge zu Lodge - Namibia und Botswana 2011
14 Okt 2011 16:48 #208809
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  • Champagner am 14 Okt 2011 16:48
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Yipieeh, es geht los! Du weißt ja, dass ich mich schon lange auf deinen Bericht freue. Meine PN von eben schmeißt du am besten in den Müll - da war ich wohl zu langsam, bzw. zu lange duschen :-)

LG Bele
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14 Okt 2011 20:42 #208853
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14./15.08.11 Ankunft in Windhuk und Erongo Wilderness Lodge
Nach einer relativ ruhigen Nacht und einem üppigen Frühstück erreichen wir in den frühen Morgenstunden Windhuk. Auf unser Gepäck müssen wir nicht lange warten und es geht auch erstaunlich flott durch die Immigration, aber dann der erste Frust: Nicos Kreditkarten funktionieren nicht am Automaten! Nach einigen Versuchen geben wir auf und tauschen stattdessen Bargeld am Schalter – damit werden wir die ersten paar Tage auskommen.
Am Schalter von Budget Rent a Car üben wir uns in Geduld – es dauert mehr als eine Stunde bis endlich die Formalitäten erledigt sind, der Computer hat vorwiegend dekorative Funktion und zum Kopieren werden abwechselnd die Autovermietungen links und rechts bemüht, da der eigene Kopierer offenbar den Geist aufgegeben hat. Dann endlich halten wir den Schlüssel zu „unserem“ Nissan 4x4 Double Cab in der Hand und nach einigem Suchen finden wir, mit Hilfe der aufleuchtenden Blinker, beim Drücken der Fernbedienung, unser Auto. Das war dann auch das einzige Mal, dass diese Fernbedienung funktioniert hat! Der freundliche Mitarbeiter, der nach einer Weile auftaucht, versteht zwar kaum englisch, füllt aber gewissenhaft das Übergabeformular aus und gibt sich alle Mühe, uns das Auto zu erklären.

Als wir nach einem zweiten Reserverad fragen verschwindet er und kommt auch nicht wieder. Ein Kollege übernimmt und teilt uns nach einer halben Stunde mit, dass ein zweites Rad nicht „included“ ist. Na, immerhin konnten wir in dieser Zeit den Wagen soweit warm laufen lassen, um zu wissen, dass die Heizung in Ordnung ist. Als „Bordwerkzeug“ finden wir einen Wagenheber, eine Kurbel und eine Stange, die im weiteren Verlauf unserer Reise noch eine bedeutende Rolle spielen werden…

Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und wir machen noch schnell ein paar Fotos, dann geht’s los – und zwar erstmal entgegen der Fahrtrichtung, wie uns zwei nette Menschen am Straßenrand aufgeregt signalisieren! Aber kein Problem, nach dem Wenden und unter Zuhilfenahme des Scheibenwischers ;-) geht es dann in Richtung Windhuk und von dort weiter zur Erongo Wilderness Lodge, ca. 250 km und etwa drei Stunden Fahrt laut Reisebüro.
Schon nach den ersten Kilometern weiß ich, dass ich die Fahrerei Nico überlassen werde – das Schalten mit Links ist mühsam und das Fahren auf der „falschen“ Seite äußerst gewöhnungsbedürftig. Ich konzentriere mich darauf, die Karte zu lesen und ihm den Weg zu weisen. Wir sind froh, dass an diesem Sonntag und früh am Morgen nicht so viele Autos unterwegs sind und verlassen die Stadt bald wieder. Dass die B1 irgendwann zur Schotterpiste wird und uns kein Mensch mehr begegnet, macht uns nicht wirklich stutzig. Erst als uns nach einer ganzen Weile ein Straßenschild die Wahl zwischen Weiterfahren nach Swakopmund, Umkehr nach Windhuk oder Abbiegen in die Pampa lässt, entscheiden wir uns doch, den Navi und die Karten von Tracks4Africa zu Rate zu ziehen. Wir wählen die Pampa und sichten kurz darauf das erste wilde Tier in Namibia.


So fahren wir durch eine völlig verlassene Landschaft, öffnen und schließen Tore, durchqueren Wasserpfützen und fragen uns, ob wir jemals ans Ziel kommen werden oder ob es besser gewesen wäre, umzukehren. Laut Navi sind wir aber auf dem richtigen, wahrscheinlich kürzesten Weg und obwohl es inzwischen über Stock und Stein/Felsen geht und unser Nissan knarrt und quietscht, fahren wir weiter in Richtung Wilhelmstal. In einem trockenen Flussbett sehen wir eine Gruppe Oryx-Antilopen und fühlen uns richtig angekommen in Namibia.


Gegen 14 Uhr erreichen wir tatsächlich die Lodge, die genau so ist, wie ich sie mir anhand der Beschreibungen und Fotos im Internet vorgestellt habe. Die ganze Anspannung und der Stress vor Reisebeginn lösen sich in ein paar heimlich weggedrückten Tränen auf – es ist einfach traumhaft schön!

Guide Heidi heißt uns freundlich willkommen und fragt, nach einem kurzen Blick auf unseren Nissan, ob wir uns selbst zutrauen, den Weg über die Felsen rauf zur Lodge zu fahren. Was für eine Frage? Nachdem wir oben angekommen sind schnappt sie kurzerhand unser schweres Gepäck um es in die „Honeymoon-Suite“ zu schleppen, die für uns zur Verfügung steht. Claudia, die Managerin, begrüßt uns herzlich und sogar auf deutsch und informiert uns ausgiebig über die Lodge und die Umgebung. Sie rät uns, noch am gleichen Tag den Sundown-Drive zu buchen, da noch eine große Gruppe englischer Ornithologen erwartet wird. „Die kommen für einen Vögelkurs“, sagt sie und wir vermeiden es, uns anzusehen :laugh: !

Unser Zelt steht weit oben am Berg und hat eine tolle Aussicht. Auf den Felsen und in den Büschen tummeln sich die Dassies und geben lustige Töne von sich, die zahlreichen Vögel trillern und pfeifen – ansonsten herrscht himmlische Ruhe.

Inzwischen sind wir sehr hungrig und machen uns auf zum Restaurant um zu sehen, ob es vielleicht für uns noch etwas zu essen gibt, aber große Hoffnung haben wir nicht, da die Essenszeit längst vorbei ist. Umso erstaunter sind wir, als man uns eine Speisenkarte reicht und wir uns noch leckere Salate bestellen können. Neben den sehr engagierten Mitarbeitern lernen wir dort auch unseren Guide Gelasius kennen, der später am Nachmittag mit uns einen „wilden Ritt“ im Landrover in die Umgebung und zu Paula’s Cave machen wird.

Wir haben viel Spaß bei unserer Tour, bei der wir die einzigen Gäste sind. Die Landschaft mit den riesigen Felsen ist grandios und wir sehen einzelne Antilopen und Vögel. Es soll in der Gegend auch einen Leoparden geben, der sich gelegentlich auf den Felsen in der Nähe von Paula’s Cave aufhält – gesehen haben wir ihn jedoch nicht. Als wir die Höhle erreichen, bin ich fasziniert von den Malereien der Buschmänner (und -frauen), die vor einigen tausend Jahren entstanden und noch immer relativ gut erhalten sind.

Unseren ersten Sonnenuntergang dieser Reise erleben wir bei kühlen Drinks und Snacks oben auf einem Berg mit weitem Blick über das Land.

Beim sehr leckeren Abendessen sind dann auch die „Birdies“ anwesend: Es handelt sich um etwa 20 Teenager, ausschließlich Jungs, mit einigen Lehrern, die noch vor dem Essen brav und eifrig die Erlebnisse und Vogelsichtungen des Tages in ihren Heften notieren. Das Stachelschwein, das allabendlich unterhalb des großen, offenen Fensters beim Restaurant erscheint um nach Küchenabfällen zu suchen, wird durch heftiges Blitzlichtgewitter und aufgeregtes Schnattern schnell in die Flucht geschlagen. Ich habe heute leider kein Foto für euch :(

Trotz Müdigkeit und sehr bequemem Bett kann ich in dieser ersten Nacht nur wenig schlafen. Zu fremd sind die Geräusche. Der Wind lässt die Zeltwände flattern und der Gedanke, dass uns nur die Leinwand von der Wildnis trennt, lassen mich lauschend wachliegen. Noch vor Sonnenaufgang bin ich auf den Beinen und fotografiere die Dassies, die sich mit ihren Jungen auf den Felsen tummeln. Erst nach einer Weile bemerke ich, dass sich der Bewohner des Zeltes unterhalb von uns durch das Klicken des Auslösers gestört und mit meinem großen Teleobjektiv beobachtet fühlt, er zieht sich in sein Zelt zurück – sorry!



Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns einen richtig faulen Tag, fotografieren die hübschen Rosenpapageien und zahlreichen anderen Vögel, lesen und genießen unseren ersten echten Urlaubstag. Am späten Nachmittag raffen wir uns auf und wollen doch noch einen Spaziergang unternehmen. Ich schlage den einfachen „Dassie-Walk“ vor (ebenerdig, etwa eine Stunde) – Nico entscheidet, dass wir den „Eagle-Walk“ gehen (steil hinauf auf den Hausberg, etwa zwei Stunden). Na gut, vielleicht sehen wir ja den Adler und die Aussicht wird toll sein.
Der Aufstieg zieht sich in die Länge. Wir schwitzen in der Nachmittagssonne, Fliegen umschwirren uns, nach einer Weile habe ich Blasen an den Füßen – ich will zurück!

Steinhaufen kennzeichnen den Weg, der einigermaßen gut zu erkennen ist. In einem Busch sehen wir die sterblichen Überreste eines kleinen Tieres, das dort wohl vom Adler abgelegt wurde, Papageien flattern aufgeregt davon als wir näher kommen, ansonsten sind wir allein – sehr allein!!


Als wir oben angekommen sind haben wir tatsächlich eine großartige Aussicht. In der Ferne sehen wir eine Stadt, aber unsere Steinhaufen sind nicht mehr eindeutig wegweisend, die Sonne steht schon tief – ich will umkehren!!!


Nico zieht es weiter an das andere Ende des großen Bergrückens, dort muss der Abstieg sein. Wir sehen, wie die Sonne am Horizont verschwindet, es gibt nur noch vereinzelt lose Steine und der Fels unter unseren Füßen klingt manchmal hohl – ich hab’ Schiss!!!!


Dann endlich erspähen wir, weit unten, die Zeltbungalows und kraxeln diagonal über die glatten Felsen zurück zur Lodge. An manchen Stellen rutsche ich auf dem Po hinunter, aber das sieht ja zum Glück keiner! Nachdem wir dann noch das Dornengestrüpp, das hinter unserem Zelt aufgehäuft worden ist um Eindringlinge fernzuhalten, überwunden haben, sind wir endlich wieder in Sicherheit – uff!!!!!

Beim Abendessen erzählt uns Gelasius, dass er uns vom gegenüberliegenden Berg aus beobachtet hat und schon dachte, er müsse los und uns da runter holen. Wie peinlich :blush: !
In dieser Nacht schlafe ich tief und fest.

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und verabschieden uns.

Unsere Bewertung für die Erongo Wilderness Lodge:
Perfekt als erster Aufenthalt nach der Ankunft in Namibia. Einzigartige Landschaft, guter Service von sehr freundlichem und motiviertem Personal. Insgesamt empfehlenswert.
Letzte Änderung: 14 Okt 2011 20:44 von Africa-Fan.
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16 Okt 2011 08:05 #208990
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  • bayern schorsch am 16 Okt 2011 08:05
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Hallo Birgit
,
schön, dass Du einen Bericht über Deine Reise schreibst. Da steckt ne Menge an Arbeit dahinter.

Bin schon sehr gespannt auf Deine weiteren Folgen, denn wir hatten bei einigen Unterkünften von Euch die gleiche Wahl.

z.B. Nunda River Lodge, das wird interessant, von Euch zu hören, wie´s war. Wir waren dort auch für zwei Nächte.

Also - bitte mal weiterschreiben.:)

Viele Grüsse,
der bayern schorsch

P.S. ich seh grad - mein 300. Beitrag. Das hätte ich nie für möglich gehalten, dass ich mich in einem Forum so rege beteilige. Aber es macht Spass - die Leute sind so nett !!!
Link zu allen Reiseberichten:

Reiseberichte Bayern Schorsch
Letzte Änderung: 16 Okt 2011 08:07 von bayern schorsch.
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16 Okt 2011 08:59 #208994
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  • casimodo am 16 Okt 2011 08:59
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Hallo Birgit,

Deinen Bericht habe ich abonniert und freue mich auf die Fortsetzung.
Besonders gespannt bin ich auf PomPom und am Ende dann auf die Eningu Clayhouse.

Erongo WIlderness ist wirklich ein schöner Platz....:laugh:

Viele Grüße
Carsten
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17 Okt 2011 08:03 #209145
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Ich bitte alle um Nachsicht - der Alltag lässt mir wenig Zeit um an meinem Bericht zu arbeiten, daher dauert es immer eine Weile, bis die Fortsetzung folgt, aber ich gebe mir Mühe :)
Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die mich mit Tipps zum Hochladen von Bildern unterstützt haben - ich glaube, jetzt hab ich's raus. Ich werde am Ende meines Berichts versuchen, das "Gesamtwerk" als PDF hochzuladen, da sind die Bilder dann auch groß eingebunden. Also, hier geht's weiter:

15./16. August, Naua Naua Lodge
Heute fahren wir in Richtung Etosha zur Naua Naua Lodge (ca. 350 km und 3 - 4 Stunden Fahrt). Auf diesen Aufenthalt freue ich mich besonders, da ich bei der Planung der Reise schon netten Mail-Kontakt mit der Eigentümerin, Daniela, hatte und sehr gespannt auf die Geparden bin, die dort aufgezogen werden.

Die Nadel der Tankanzeige hat sich, seit wir in Windhuk losgefahren sind, noch keinen Millimeter bewegt. Ob sie überhaupt funktioniert? Da wir ohnehin durch Omaruru fahren, nutzen wir die Gelegenheit, an einer Tankstelle zu stoppen und erfahren dort des Rätsels Lösung: Unser Nissan hat einen Doppel-Tank, d. h. erst wenn der erste Tank leer gefahren ist, tut sich an der Tankanzeige was.
Das Befüllen dauert ewig und mit dem Bezahlen ist es auch nicht ganz einfach weil Kreditkarten nicht akzeptiert werden und der ATM defekt ist. Also geht Nico in den Laden nebenan und kommt nach einer weiteren Ewigkeit mit Bargeld und einem Hut mit integrierter Lüftung zurück. Schick!:laugh:

Diesmal sind wir auf der richtigen Straße und die Fahrt geht zügig voran, so dass wir gegen 14 Uhr die Lodge erreichen.



Mit einem Willkommens-Drink werden wir von einer Mitarbeiterin freundlich begrüßt, die uns dann unser schönes, geräumiges Zimmer zeigt. Von der Terrasse haben wir einen guten Blick auf das nahe Wasserloch und über die weite Ebene. Im Pool plantschen zwei Kinder und es herrscht eine heitere, entspannte Stimmung.
Bei Kaffee und Kuchen lernen wir dann Daniela persönlich kennen und verabreden für später unsere Teilnahme an der Geparden-Fütterung und am Sundown-Drive.

Bei den Geparden handelt es sich um insgesamt sechs junge, männliche Tiere, die – soweit wir das beurteilen können – artgerecht in einem riesigen Gehege aufgezogen werden und uns bereits hungrig erwarten. An der Futterstelle liegen schon die großen Fleischstücke bereit. Kaum dass wir ausgestiegen sind und die Kameras bereithalten, kommen sie angerannt und stürzen sich auf ihr Futter. Es ist sehr beeindruckend, diese schönen Tiere so aus der Nähe zu beobachten.



Einer hat es mir besonders angetan. Er hält sich sehr scheu zurück und umkreist erstmal, im hohen Gras kaum sichtbar, unser Fahrzeug. Erst als die anderen ihre Fleischstücke schon fast verschlungen haben, nähert er sich vorsichtig und schnappt sich dann seinen Teil des Abendessens.

Daniela erzählt uns, dass sie die Jungtiere - es sind jeweils drei Brüder, deren Mütter getötet wurden - vom Cheetah Conservation Fund übernommen haben. Sie hätten in Freiheit nicht überlebt, da sie das Jagen nicht instinktiv beherrschen, sondern von den Müttern lernen müssen. Das Halten von Geparden ist mit hohen Auflagen verbunden und die Einhaltung wird regelmäßig kontrolliert.



Im Anschluss an die Geparden-Fütterung machen wir noch einen kurzen Besuch bei einer Straußenfamilie, die in einem weiteren Gehege lebt. Leider sind die beiden so „zappelig“, dass mir kein Foto gelingt. Auch die Küken wollen nicht richtig stillhalten, deshalb nur ein etwas unscharfes Bild an dieser Stelle.



Wir erleben den Sonnenuntergang mit Daniela bei einem kühlen Bier auf dem Hausberg und sie erzählt uns, wieviel Arbeit das Betreiben einer Lodge mit so großem Gelände (24.000 ha) bedeutet. Die Vorbesitzer haben ihnen Naua Naua mit sehr schlechtem Ruf überlassen und es dauert scheinbar lange, die negativen Bewertungen, die noch immer im Internet kursieren, wieder wettzumachen. Es sei sehr schwierig, von den Reiseagenturen in deren Programm aufgenommen zu werden und ebenso mühsam sei es, gutes Personal zu finden. Wir hoffen sehr, dass Daniela und ihr Mann, Stefan, die Durststrecken überwinden, denn die Lodge ist super schön und wirklich empfehlenswert.

Beim sehr leckeren Abendessen sitzen wir alle an einem großen Tisch und es ist spannend, von anderen Gästen zu hören, welche Tiersichtungen sie bei den Tagesausflügen in den nahen Etosha Park gemacht haben. Wir kommen auch auf das Thema Malaria zu sprechen und man rät uns eindringlich, die Malarone Tabletten zu nehmen, wenn wir sie schon dabei haben. Der Wildhüter der Lodge berichtet von seiner Malaria, die ihn monatelang gezwungen hat, Medikamente einzunehmen und immer wieder den Arzt aufzusuchen. Er erzählt auch von einem Mitarbeiter seiner Eltern, der eines Tages über Kopfschmerzen geklagt hat und nicht sofort richtig behandelt wurde. Es war offenbar eine nicht erkannte Malaria Tropicana und der Mann war nach weinigen Tagen tot. Ich bin nicht ganz sicher, ob uns da nicht vielleicht Schauermärchen erzählt wurden…

Wir lassen den Abend unter einem gigantischen Sternenhimmel am gemütlichen Feuer auf dem Pooldeck ausklingen und gehen früh schlafen.

Am nächsten Morgen sind wir noch vor Sonnenaufgang auf den Beinen, da wir ja möglichst früh im Etosha Park eintreffen wollen. Wir bitten beim ausgiebigen Frühstück um ein Lunchpaket, mit dem wir bis zum Abendessen in unserer nächsten Unterkunft, Okaukuejo, auskommen wollen. Was man uns da als Lunchpaket zusammenstellt, reicht gut und gerne, um zwei volle Tage zu überleben: Belegte Brote, hart gekochte Eier, Obst, süße Snacks und diverse Softdrinks – ein ganzer Sack voll, einfach großartig!

Unsere Bewertung für Naua Naua:
Sehr gepflegte, schöne Anlage, angenehme Atmosphäre, sehr freundliche Gastgeber und Mitarbeiter. Sehr zu empfehlen.

Leider finde ich gerade auf der Website der Lodge folgende Eintragung:
Bitte beachten Sie, dass die Nauanaua Lodge am 1. November 2011 geschlossen wird.
Buchungen mit Anreisetermin nach dem 1. November 2011 werden daher nicht mehr angenommen.
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19 Okt 2011 17:30 #209544
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16.08.2011 Okaukuejo Camp

Von Naua Naua bis Etosha sind es nur etwa 50 km und knapp eine dreiviertel Stunde Fahrt.
Unsere Erwartungen, gleich Löwen und Elefanten zu sehen, sind hoch. Als wir 2007 auf unserer Gruppenreise Etosha besucht haben, wurden wir quasi von den Löwen schon am Gate erwartet und die Elefanten waren auch gleich zu sehen – diesmal haben wir nicht soviel Glück. Außer ein paar Impalas (wie langweilig) sehen wir gar keine Tiere. Also entscheiden wir, ins Camp zu fahren, den Check-In zu erledigen und später noch mal unser Glück zu versuchen.

An der Rezeption sind wir nicht die einzigen, die einchecken. Wir nutzen die Wartezeit, um unsere Augen an die spärliche Beleuchtung zu gewöhnen und tragen unsere persönlichen Daten schon mal in das große Buch ein. Dann sind wir an der Reihe. Wir nennen brav unsere Namen und die Mitarbeiterin kramt in ihren Unterlagen, starrt auf den Computer und teilt uns dann mit: „There is no booking“, Punkt.

Wir lachen – noch. Versuchen sie zu überzeugen, dass wir eine Bestätigung unseres Reisebüros haben und dass die Buchung da sein muss. Die Mitarbeiterin greift wortlos zum Telefon, scheint aber niemanden zu erreichen und meint: „You have to come back at one o’clock“. Freundlich erkläre ich ihr, dass wir um die Zeit im Park unterwegs sein werden und daher erst zwischen 16 und 17 Uhr noch mal wieder kommen werden. „YOU HAVE TO COME BACK AT ONE O’CLOCK“, ist die deutliche Antwort. Bevor Nico explodieren kann, ziehe ich ihn nach draußen, wo wir beide erst mal nach Luft schnappen. So was Unfreundliches und Desinteressiertes haben wir ja noch nie erlebt! Offensichtlich hat man es in Okaukuejo aufgrund der täglichen Besucherströme nicht nötig, einigermaßen freundlich zu sein. :(

Auf den Schreck gönnen wir uns erstmal ein zweites Frühstück aus unserem üppigen Lunchpaket und beschließen, uns nicht wie Bittsteller noch mal her zitieren zu lassen. Wir rufen im Onguma Bush Camp, unserer Unterkunft für den nächsten Tag, an und fragen, ob wir schon einen Tag früher anreisen können. „No problem!“ lautet die frohe Botschaft.

Also gehe ich noch mal in die „Empfangshöhle“, um die Eintragung im Buch zu streichen und der Dame zu sagen, dass sie unsere Buchung, sollte sie irgendwann noch auftauchen, stornieren kann. Diesmal „bedient“ mich ihre Kollegin, die mir gelangweilt zuhört. Sie gähnt mich mit weit aufgerissenem Mund ungeniert an und versteht offenbar nur „Bahnhof“. Da mischt sich die andere ein und meint, dass wir aber die Bezahlung des Chalets nicht erstattet bekommen – wie jetzt, wenn doch aus ihrer Sicht gar keine Buchung da ist?

Wir lassen es uns aber nicht nehmen, noch einen kurzen Spaziergang zum hochgelobten Wasserloch zu machen und sind angesichts einer Gruppe laut palavernder Italiener froh, die Nacht nicht hier zu verbringen.

Unsere Bewertung für Okaukuejo:
Die Empfangsdamen sind unfreundlich und unmotiviert. Nicht zu empfehlen!:angry:
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