THEMA: 3 Generationen 19 Tage quer durch Namibia
01 Sep 2011 13:30 #203441
  • Yawa
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  • Yawa am 01 Sep 2011 13:30
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Da auch ich natürlich viele Anregungen aus diesem Forum gezogen habe, möchte ich mich mit einen kurzen Bericht über unsere Reise vom 25.7. bis 13.8.2011 bedanken. Mit den tollen aufwändigen Reiseberichten und den noch schöneren Bildern will und kann ich nicht konkurrieren, aber vielleicht habe ich doch die eine oder andere Information, die speziell für Familien mit Kindern interessant sind.
Wir, das sind die Großeltern (afrikaerfahren) 66 + 67 J., die Eltern, 38 + 41 J. und die Enkel (Jungens) 10 + 12 J. haben die Reise direkt bei den Lodges/Gästefarmen + Autovermieter gebucht und sind mit Air Namibia geflogen.
Der Routenverlauf ist ein bißchen „zickzack“, ließ sich aber leider nicht vermeiden, weil trotz früher Buchung (9 Monate vorher) schon einige Camps (Mata Mata + Okaukuejo) oder Gästefarmen (Etendero) keine freien Kapazitäten zum gewünschten Zeitpunkt hatten.

1. Tag Kalahari Anib Lodge
2. Tag Terra Rouge Guest Farm
3. – 5. Tag Kalahari Tented Camp (KTP)
6. Tag Klein Aus Vista
7. + 8. Tag Sossusvlei Desert Camp
9. + 10. Tag Sandcastle Apartments Swakopmund
11. Tag Falcon Nest Otjiwarongo
12. Tag Okaukuejo Waterhole Chalet
13. + 14. Tag Etosha Aoba Lodge
15. Tag Waterberg Plateau Camp
16. + 17. Tag Ameib Ranch
18. + 19. Tag Airport Farm

Air Namibia landete pünktlich und wir nutzten die Zeit bis zum Abholen durch den Autovermieter mit Geld tauschen, SIM-Karte kaufen und Frühstücken.
Um 7h holte uns Camping Car Hire ab, mit denen wir bisher schon gute Erfahrungen hatten, brachte uns zum Stadtbüro und innerhalb von einer guten Stunde hatten wir unsere 2 Daihatsu Terios übernommen mit einem zusätzlichen Ersatzreifen und je einer Kühlbox im Auto.

Da wir schon im Süden von Windhuk waren, fuhren wir gleich auf die B1 bis Rehoboth, wo wir die ersten Einkäufe machten (der Spar dort ist gut sortiert). Ca. 14h erreichten wir ganz entspannt die Kalahari Anib Lodge und hatten Zeit zum Koffer umsortieren, ausspannen, im Pool planschen und wandern. Die Kalahari Anib Lodge hat Klimageräte, die auch heizen können, nur in unserem Zimmer nicht. Da es recht kalt war, hat sich das Personal sehr um uns bemüht, Extradecken besorgt und einen Rabatt auf die Getränke gegeben. Das Essen war ok.

Am 2. Tag tankten wir in Stampriet, nutzten die dortigen ATM’s und konnten unsere frischen Vorräte im „OK „ vervollständigen. Die Piste war gut und so waren wir auch schon wieder gegen 14h in der Terra Rouge Gästefarm. Die Wanderungen auf dem Gelände und die Sundowner Tour mit Pieter zeigte uns wieder neue Tiere und das Essen im Farmhaus war richtig gut (für jeden eine kleine Lammkeule). Die Nacht war wieder sehr kalt, aber die Betten waren mit el. Heizdecken bestückt! Am nächsten Morgen versorgte uns Pieter noch mit gut 10kg Fleisch vom Feinsten (Eland, Kudu + Lamm), was wir dann während der 3 Tage in Mata Mata wirklich gut gebrauchen konnten.

Die Fahrt nach Mata Mata war kurz ( gut 50 km gute Piste), Ausreise- und Eincheckformalitäten je ½ Stunde, freundlich und zuvorkommend. Parkgebühren KTP und restliche Übernachtungskosten konnten mit CC bezahlt werden. Das Kalahari Tented Camp liegt wunderschön an einem ausgetrockneten Flußbett, in dem auch meistens Tiere (Gnu’s, Springböcke, Schakale, Hyänen und Giraffen) zu beobachten sind, ebenso tummeln sich rund um die Häuser viele Vögel, Mangusten und Erdmännchen. Die Bungalows sind schön und zweckmäßig eingerichtet, allerdings fanden wir die Ersatzdecken erst am 2. Tag. Wir haben gefroren wie schon lange nicht mehr, denn es waren -8°, aber das ist nun mal im Winter so!
Die Pisten im Park waren sehr schlecht, man muß auf jeden Fall den Luftdruck in den Reifen mindern. Gesehen haben wir viele Giraffen, verschiedene Antilopenarten, eine Löwin in der Ferne und zweimal Geparden mit Kleinen, was wirklich toll war. Leider keine der berühmten schwarzmähnigen Löwen, aber vielleicht hatten wir auch nicht genügend Geduld. Wir sind auch nur jeweils die Hauptpisten um Mata Mata herum gefahren während der 3 Tage.
Der Shop in Mata Mata ist sehr spärlich bestückt und das Holz war zu naß zum anfeuern!

Nach problemloser Wiedereinreise in Namibia konnten wir unsere längste Strecke früh starten (8h). Die Piste bis zum Mesosaurus Camp war sehr schön und gut zu befahren, dort machten wir eine kleine Rast mit Führung, was den Jungen sehr gut gefiel.
In Keetmannshoop konnten wir wieder die ATM’s nutzen, tanken und einen Snack in der Central Lodge zu uns nehmen (dauerte sehr lange, weil wohl halb Keetmannshoop am Sonntag mittag zum Essen dort war!). Die restliche Teerstraße bis Klein Aus Vista konnten wir gut managen, so daß wir auch schon um ca. 16h im Desert Horse Inn waren. Da sonst immer nur von Eagle’s Nest geschwärmt wird, muß ich auch mal für das Desert Horse Inn eine Lanze brechen: die Bungalows sind gut, das Essen auch und nur für eine Nacht bietet es sich wirklich an (speziell für Familien). Ein wirkliches Highlight unserer Reise war der Sonnenuntergang bei Garub: es vergnügten sich ca. 100 Pferde (große und ganz kleine) an der Wasserstelle und kamen nach und nach zur Teerstraße, um die zu überqueren. Eine unglaublich schöne Stimmung.

Nach einem sehr guten Frühstück (was wir vor allem nach unseren vor Kälte zitternden kargen Frühstücken in Mata Mata schätzten) genossen wir die Fahrt auf der D 707 mit etlichen Picknickpausen und erreichten am frühen Nachmittag das Sossusvlei Desert Camp. Das ist und bleibt erstmal immer meine erste Wahl in Sesriem (auch aus finanziellen Gründen für 6 Leute), Vor allem das auch hier immer viel gelobte Dinner Buffet in der Sossusvlei Lodge stellte für unsere Enkel eine neue Dimension für „gutes Essen“ auf. Sie übertrafen sich gegenseitig, möglichst alle Fleischsorten zu probieren (und das für den halben Preis!), Leider klappte es mit dem Breakfast Basquet nicht, irgend jemand muß das vom Desert Camp wieder gecancelt haben, so daß wir dann um 6h nur mit den trockenen Keksen der Kaffee-/Tee-Theke losdüsten.
Unsere Enkel wollten außer Düne 45 auch noch auf „Big Daddy“, da haben wir aber gestreikt. Dafür hat sie dann nachmittags das Klettern im Sesriem Canyon wieder entschädigt, zumal wir dort auch unsere ersten Paviane sahen.

Am 9. Tag haben wir unseren obligatorischen Stop in Solitaire gemacht, wo man alles auffüllen kann, was man so benötigt. Unser jüngster Enkel hat dabei dann auch noch eine Kameltour gemacht. Die Piste war relativ anstrengend (auch viel Verkehr), so daß wir die Aussichtspunkte nutzten, um uns auszuruhen. In Swakopmund hatten wir uns im Sandcastle Apartments (Preis/Leistung für 6 Personen absolut stimmig) eingemietet. Sehr schönes großes Apartment, allerdings doch gut über 15 Minuten zu laufen bis zum Stadtkern, so daß wir nur einmal gelaufen sind. Für die Abendessen waren wir im „Western Saloon“ und „Kücki’s Pub“, was auch in Ordnung war. Das absolute Highlight war unsere „Living Desert Tour“ mit Chris, was ich unbedingt jedem empfehlen kann. Er liebt die Wüste und bringt sie einem so nahe (selbst bei 3 Landrovern und 18 Personen), daß man sie anschließend mit anderen Augen sieht. Er hat uns natürlich die „little five“ gezeigt und die abschließende Dünenfahrt war dann der Höhepunkt für die Enkel (aber auch der liebevolle Umgang mit den kleinen Tieren).

Die Straße bis Otjiwarongo am nächsten Tag war komplett durchgeteert und sehr gut zu fahren, unterwegs immer mal ein bißchen Abwechslung durch Warzenschweine, Paviane und 1 Waran an der Straße. Nette Pause im Andenkenladen/Infoshop in Karibib.
Das Falkennest ist eine nette kleine Pension, was für die eine Nacht auf der Durchfahrt (auch für unsere Urlaubskasse) zu Etosha durchaus passend war. Die Kinder und Enkel haben die Crocodile Farm besucht und sehr interessant gefunden, das Abendessen haben wir im Hotel „C’est si bon“ eingenommen: durchaus zu empfehlen.

Durch die kurze Entfernung konnten wir früh in Etosha reinfahren, haben auf dem Weg nach Okaukuejo schon Abstecher gemacht und viel gesehen. Glücklicherweise hatten wir das Waterhole Chalet 3 + 4 und haben uns den ganzen Nachmittag und Abend nicht mehr vom Wasserloch entfernt (bis auf ein kurzes Abendessen, was ok war). Es war ein ständiges Kommen und Gehen von sehr großen Herden, vielen Elefanten und auch 7 Rhinos, so daß wir nur gestaunt haben. Übrigens ist es auch unseren Enkeln nie langweilig geworden und sie haben kein Fernsehen, Gameboy oder ähnliches vermißt. Allerdings hatten wir Walkie-Talkies in den beiden Autos, so daß wir immer melden konnten, wer was gesehen hat und für jede „Erstendeckung“ gab es 1 N$!


Das Frühstück war gut und die Kaution bekamen wir auch schon problemlos um 9h zurück! Die Durchfahrt durch Etosha war nicht sehr spektakulär (wir waren halt vom Wasserloch in Okaukuejo verwöhnt). Am meisten hat uns die Etosha-Pfanne voll Wasser erstaunt, es sah aus, als wenn man an ein Meer kommt! In Klein Namutoni konnten wir zwei Löwinnen und 4 Kleine sehen (außer den übrigen Verdächtigen). Der Empfang in der Etosha Aoba Lodge war wieder sehr herzlich und die Stimmung bei dem sehr guten Abendessen unvergleichlich. Auch die Bushbabies beehrten sich, dem Abendessen zuzuschauen und die vielen Dik-Diks und Klipspringer guckten immer wieder vom Wasserloch aus zu. Die Family Unit für unsre 4 Jüngeren war sehr schön und kann sicher noch 1 oder 2 mehr Kinder aufnehmen. Der liebevoll gestaltete Bushwalk (32 bezeichnete Bäume und Büsche) zum Aussichtspunkt wurde von unseren Enkeln als Rallye gestaltet. Der nächste Tag in Etosha bescherte uns an Außergewöhnlichem 2 tolle Löwenherren in Chudop, viele Geier in Klein Namutoni (die Löwinnen vom Vortag hatten sich wohl was zum Fressen geholt) und zwei Elefanten, denen wir auf ihrem Weg zum Wasserloch den Weg versperrten, so daß wir ziemlich weit zurückfahren mußten.

Am 15. Tag fuhren wir über Tsumeb, was ein wirklich hübscher Ort ist und ein nettes Living Art Museum hat und dem Hoba Meteoriten zum Waterberg. Das Wasser im Pool war wieder eiskalt, so daß wir den Pool nur sehr kurz genießen konnten, dafür besuchten wir an dem Nachmittag noch die deutschen Gräber und machten zwei kurze Spaziergänge über das Gelände. Unsere Unterkünfte in dem staatlichen Camp waren sehr schön (Family Chalet) bis gut (unser DZ), das Essen ok. Um 6.30h haben wir zum Sonnenaufgang den Mountain View Walk gemacht, das Klettern war wieder richtig toll für die Jungens.

Die Weiterfahrt zur Ameib Ranch ging über Omaruru (wo wir in einem sehr guten Café unter dt. Leitung Rast gemacht haben, leider weiß ich den Namen nicht mehr) und Karibib. Die Ameib Ranch hat ein bißchen das Flair der siebziger Jahre und wer keine Katzen mag, sollte da lieber nicht hin, aber die Häuschen waren ok, das Essen auch und die Wanderungen super. Die Wanderung zum Philip’s Cave kann man ja schlecht in der Mittagshitze machen und ich finde die Wanderung zu den Felsmalereien dort sehr viel schöner als z.B. den Massenauftrieb in Twyfelfontein. Auch bei der Wanderung um Bull’s Party und dem Elefantenkopf waren wir ganz allein und die Stimmung beim Sonnenuntergang war wunderschön.

An unsrem letzten Tag in Windhuk haben wir die Autos übergeben, Camping Car Hire hat unser ganzes Gepäck verstaut und uns in die Stadt zu einem Stadtbummel gefahren.
Nach gut vier Stunden haben sie uns abgeholt und mit unserem Gepäck zur Airport Farm gefahren. Diesen Service fanden wir sehr gut.
Auf der Airport Farm hatten unsere Enkel dann gleich wieder ein aufregendes Erlebnis: Uwe Trümper kam mit seiner Jagdgesellschaft zurück und sie hatten einen großen Kudu erlegt. Schießen ist auch nicht mein Ding, aber Wildfleisch essen wir alle gern und die Jungen fanden es total interessant, wie der Kudu zerlegt wurde. Abends beim gemeinsamen Essen konnten die Jäger dann von ihren Erlebnissen erzählen. Den letzten Tag genossen wir auf der Farm am Pool und am späten Nachmittag brachte Janet uns dann zum Flughafen und blieb bis nach dem Einchecken bei uns, was wir sehr fürsorglich fanden.

Fazit: Unsere ganze Reise war wieder toll, es gibt keine Farm/Lodge, die ich völlig meiden würde. Am besten gefallen mir aber immer noch die kleinen privaten Gästefarmen oder Lodges, die man aber für 6 Personen nicht immer rechtzeitig bekommt.
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01 Sep 2011 13:56 #203446
  • ANNICK
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  • ANNICK am 01 Sep 2011 13:56
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Hallo Yawa,

Danke für dein Feed Back!B)

Die Sossusvlei Lodge bleibt einfach ein Highlight was das Essen anbelangt.:)

Uns hat das Desert Horse Inn auch gut gefallen.:silly:

Schade dass Du keine Bilder reingestellt hast.....:S

Es grüsst
Annick
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