Guten Morgen Randfontein,
ich vermute vorweg mal, dass du weder meinen Bericht kennst noch einen Sinn für Humor hast. By the way: hast du eigentlich die Zwinkersmileys von Gabriele und mir in Sachen "nie wieder" gesehen
......
Ich hatte damals nicht die Möglichkeit, als Selbstfahrerin unterwegs zu sein (und von solchen Leuten soll es – auch wenn in diesem Forum eher selten - noch mehr davon geben) aus verschiedenen persönlichen Gründen.
Lange hatte ich im Vorfeld – nachdem ich nach dem Tod meiner Eltern wieder ein Ziel ansteuern konnte, das weit von Deutschland entfernt ist und meine Söhne alt genug waren um sie alleine zu lassen - nach einer Reise gesucht, die tatsächlich in Okaukuejo Station macht und nicht draußen vor dem Park. Hier im Forum wurde dies positiv eingestuft wegen des tollen Wasserlochs und es wurde mir vorhersagt, was ich alles sehen würde (natürlich ohne Garantie – wobei dies inzwischen ein running gag zwischen Gerd und mir geworden ist
)
Meine Vorfreude als Namibianeuling war riesig! Und dann kam der große Regen 2011 und wir waren Anfang Mai in Etosha! Da ging einfach gar nichts – auch tagsüber unterwegs (ja, du wirst es kaum glauben, wir sind auch rumgefahren
) sahen wir nur minimal Tiere – an Wasserlöchern 0, in Worten null Stück. Und wir haben uns die Augen aus dem Kopf geschaut und die Köpfe verdreht, bis sie uns fast abfielen!! Auch zwei Nächte am campeigenen Wasserloch – weder vollgefressen noch betrunken, wie du so sympathisch vermutest
– brachten keinerlei Sichtungserfolg. Dies war eine große Enttäuschung für mich: über ein Jahr auf die Reise gefreut und gespart und dann so wenig Glück bei den Sichtungen – und damals noch den Gedanken im Kopf, dass ich sicher nicht so schnell mehr nach Afrika kommen würde und es meine erste und letzte Chance gewesen sei, Elefnten & Co. in freier Wildbahn (sofern man Etosha so einstufen kann) zu erleben. In der Kombination mit vielen Leuten, die sich zum Teil auch nicht so benahmen, wie ich es aus Achtung vor der Natur erwartet hätte, hat mir dieses Erlebnis Etosha nun nicht gerade näher gebracht. Trotzdem war es eine tolle Reise und ich habe viel Schönes erlebt!
Danach hatte ich das Glück, doch wieder Reisen ins südliche Afrika planen zu können und habe es vorgezogen, in einsamere Gegenden mit mehr Sichtungserfolg, natürlich auch zu einer anderen Jahreszeit zu reisen – dieses Jahr wird es, um der Natur noch näher zu sein, mit dem Bodenzelt in Botswana sein (allerdings auch wieder geführt, da ich mir das Fahren dort nicht zutraue, geschweige denn alleine zu zelten - und ich habe festgestellt, dass man von den Local Guides unheimlich viel lernen kann)....
Nächstes Jahr nun will ich endlich selber fahren und da liegt Namibia „näher“ als Botswana – zumal ich zwei Afrikaneulinge an Bord haben werde. Natürlich möchten sie Etosha sehen – ich persönlich könnte mir auch vorstellen, die Zeit in andere, einsamere Ecken Namibias zu investieren – aber ein bisschen überwiegt auch bei mir die Neugier und die Hoffnung (bedingt auch durch die bessere Jahreszeit) , dann mehr Sichtungsglück zu haben und meinen Mitreisenden die Artenvielfalt dort zeigen zu können. Und mich mit Etosha zu versöhnen – und auch dies ist wieder mit einem Augenzwinkern geschrieben
.
Mein Sichtungspech 2011 war übrigens schon oft hier Anlass für Neckereien und das immer mit viel Augenzwinkern, denn den meisten unter uns ist wohl klar, dass ich keinerlei Anspruch auf Tiergarantie erhoben habe, und Zoos kann ich seit meinen Afrikareisen nicht mehr besuchen....
Zum Schluss noch etwas zu deinem Stil: Vielleicht überlegst du dir ja vor dem Schreiben mal, ob es wirklich nötig ist, mit vollen Händen in die Pauschalierungskiste zu greifen. Abgesehen von der Art, ohne Gruß hier rein und raus zu stolpern finde ich deine Vergleiche mit Essen und Beziehungen ziemlich daneben – meinst du nicht, dass du da etwas übers Ziel hinausschießt???? Aber vielleicht hast du einfach schon zu viel head banging betreiben müssen wegen uns schlimmen Pauschaltouristen – das mag deinem Kopf nicht gut getan haben
!
Gruß Bele