Hallo Bele,

deinen unterhaltsamen Bericht habe ich heute erst entdeckt und in einem Rutsch durchgelesen - habe Tränen gelacht, zum einen wegen der Parallelen zu Hummeldumm, aber auch wegen der Ähnlichkeiten zu unserer zweiten Reise, obwohl diese in den Caprivi bis Vic Falls führte.

Ich habe mir damals lange überlegt, wie ich meinen Bericht schreibe, aber nachdem der seinerzeit nur für die Mitreisenden gedacht war, ist er sehr trocken ausgefallen und ich habe so manches Ärgernis weggelassen.

Als kleine Kostprobe unserer Erlebnisse zwei Dinge:

Bei einer Pirschfahrt im Bwabwata NP gab es Elefanten ohne Ende. Zuletzt blockierte eine Herde den Weg, sie standen direkt vor uns, wir konnten sie fast hautnah beobachten, es war wunderbar und beeindruckend - - - bis es von hinten laut tönte: "Hoffentlich sind die jetzt bald weg, sonst kommen wir zu spät zum Abendessen!"

Am Silvesterabend waren wir auf der Mahangu Lodge. Der Fahrer spendierte Sekt und zog sich dann zurück - schließlich sollte er am anderen Morgen wieder fit sein. Schon dies erregte den Unmut der Mitreisenden. Schließlich wurde uns als Organisatoren vorgeworfen, dass wir keine Party mit Musik und Tanz vorbereitet hatten, man müsse doch den Eingeborenen die deutsche Kultur nahebringen.

Da ist uns nur noch die Kinnlade runter geklappt

Für uns war das der Grund, beim nächsten Mal allein mit Guide zu fahren.

Wunderschöner Reisebericht, leider sind wir zu spät auf dieses Forum aufmerksam geworden und starten unsere erste Namibia Reise in 6 Wo. mit einer Reisegruppe.
Wir werden berichten.

reisender2000 schrieb:
Fein, dann freu ich mich schon drauf - aber mach dir keine Gedanken: ich fands trotzdem sehr schön! Das viel größere Problem als die Mitreisenden war bei uns das Wetter - ich seh mich heute noch vor diesem verwaisten Wasserloch in Okaukuejo sitzen Das fand ich zehnmal schlimmer als irgendwelche Achims !

Viel Spaß euch dann und eine gute Reise! Und danke fürs Lob !

Gruß Bele

Champagner schrieb:
2008 im Februar erging es uns ganz genauso. Die halbe Nacht haben wir uns um die Ohren geschlagen für einen einzigen Schabrackenschakal!

Nächstes Jahr unternehmen wir einen zweiten Versuch - obwohl ich seinerzeit sagte: nie wieder Etosha! Sag niemals nie Aber wenn es diesmal wieder keine Tiere gibt, dann wirklich nie wieder

Berg-Eule schrieb:
Genau so werde ich es auch machen - allerdings eher als Zugeständnis an meine Reisebegleitung !

LG Bele

Manchmal überkommt mich das "head banging" (klingt einfach besser als schnödes "Kopfschütteln".
Die Annahme, Namibia sei ein Zoo, müsste doch zwangsläufig dazu führen, dass man "da nich hingeht", jibbet doch Zoos in Gelsenkirchen, den Hagenbeck, das Safariland, die Wilhelma und so weiter...

Mit vollem Magen und voller Leber gerade noch zum Okaukujeo-Wasserloch wanken und "wildlife" konsumieren.
Alles andere ist schon zuviel?
Im April diesen Jahres war nichts, niente, de nada an all den Wasserlöchern, die hier (zurecht) als Tipps gehandelt werden. Warum? Weil Namibia kein Zoo ist.
Beim Fahren immer die Augen schweifen zu lassen und dabei Tiere und Pflanzen zu entdecken, ist wohl zu viel Arbeit. Man kocht ja auch nicht mehr - man geht zu McD..., hat one-night-stands statt Beziehungen...

Wer Glück spüren will, sollte auch mal 'was dafür tun. Und wenn's nur ist, ein paar Meter von Okaukuejo morgens oder abends 'rauszufahren.

Wir haben in der "schlechtest denkbaren" Jahreszeit so viele Tiere gesehn, allerdings klarerweise nicht an Wasserlöchern. Ist wohl eine Frage der Einstellung. Oder wir sind einfach zu alt...