THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
17 Jul 2011 15:01 #195947
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  • Champagner am 17 Jul 2011 15:01
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Zum Fotografieren hat uns unser Tour-Guide bereits im Bus erklärt, dass dies erlaubt ist und auch nicht extra kostet (d.h. wir sollten den Himbas nichts dafür geben). Das war vor Ort dann auch völlig unproblematisch, wir haben fotografiert, keiner hat irgendwas gesagt oder gewollt und fertig. Das war schon okay so.
Letzte Änderung: 17 Jul 2011 15:02 von Champagner.
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18 Jul 2011 14:50 #196142
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  • Spotty am 18 Jul 2011 14:50
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bei unserer Abreise von Gelbingen sagte Andrea noch "heute kommt ein Bus zum Mittag" :laugh: das war dann wohl Eurer

du hast das Gefühl beim Himbabesuch sehr gut in Worte gefasst

es war auch für uns befremdlich wie abfällig Andrea von "IHREN" Himbas sprach,
die Baby´s als fettgefutterte Budda´s bezeichnete usw.

da spürte man keinerlei Respekt vor der Kultur des anderen Volkes

fotografiert haben wir auch viel, sie hatten es sehr gerne, waren dabei sehr offen und freundlich
ein Zwerg war sehr anhänglich wollte immer rumgetragen werden und beschmierte uns schön mit roter Farbe :laugh:

trotz allem spürte man bei den 2 Kindern, die durch unsere Führerin herbeizitiert wurden um die unterschiedlichen Frisuren von Jungen und Mädchen zu erklären, fast so was wie Angst

eine der Himbafrauen wurde harsch gerügt, ihr Fußschmuck wäre zu eng,
sie sollte ihn abnehmen, aber die lachte nur und machte es trotzdem nicht

also es vermittelte schon so ein Gefühl das die Himbas auf Gelbingen unter dem Zepter der Farmbesitzer stehen

ich denke Gelbingen wäre ohne die Himba´s kaum eine Reise wert,

insgesammt war die Atmosphäre auf Gelbingen schon sehr rustikal,
nebst Andrea mit ihrer Dauerfluppe im Mundwinkel

ein älteres Ehepaar reiste am Abend an und Andrea sagte zu uns,
-wir sollen ihr mal sagen was sie mit den 2 "Alten" jetzt 3 Tage hier machen soll.. :blink:

jede andere Gästefam versucht den Gästen etwas anzubieten,
Sundowner Fahrten oder auch begleitete Walks, Lagerfeuer ect...nicht so auf Gelbingen

das Highligt dort sind die Himbas,
nur wenn sich die Atmosphäre dort weiter so entwickelt sollten sich die Farmeigentümer bald mal Gedanken machen, wie sie noch Gäste auf die Farm bekommen, zumal es ja auch wirklich schönere Unterkünfte gibt

also jetzt freue ich mich erst mal auf die Fortsetzung, mal schauen ob sich unsere Wege noch mal kreuzen, weil jetzt kommt ja der Etosha, oder ;)

übrigens hast du im Vorfeld schon mit meinem Mann hier im Forum geschrieben :laugh: das ist der Rick
und auch Piscator hatte uns ja schon im Vorfeld seine Gelbingen Erfahrungen mitgeteilt..wir können es leider nur bestätigen

einen lieben Gruß von Spotty
Letzte Änderung: 18 Jul 2011 14:53 von Spotty.
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18 Jul 2011 15:19 #196145
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  • Champagner am 17 Jul 2011 15:01
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Spotty schrieb:
übrigens hast du im Vorfeld schon mit meinem Mann hier im Forum geschrieben :laugh: das ist der Rick
einen lieben Gruß von Spotty

Ach nee, ich lach mich schlapp - Rick ist dein Mann ?! Wie klein die Welt doch ist - und das Forum ist ein Dorf :laugh: :silly:

Echt schade, dass wir uns unterwegs nicht tatsächlich getroffen haben (das am Strand zählt nicht!)- Ihr hättet auf Gelbingen ja ruhig auf uns warten und uns warnen können ;) !

Und dabei hatte ich beim Routenabgleich mit Rick eher auf Sossusvlei getippt.

Naja, im Etosha haben wir uns sicher nicht gesehen - da war ja alles voller Elefanten, Löwen, Leoparden, Giraffen - wie sollte man sich da über den Weg laufen? :P

Aber jetzt ernsthaft und zurück nach Gelbingen - das klingt ja noch schlimmer als ich es mir anhand unserer Stippvisite vorgestellt hatte. Zum Glück hatten wir keine ÜN dort!!

Aber alleine der Umweg den wir gemacht haben ärgert mich - ich denke, ich werde dann doch mal an unseren Veranstalter schreiben - muss ja nicht sein, dass sich das andere auch noch antun müssen.....

Liebe Grüße - Bele
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20 Jul 2011 09:16 #196468
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  • AndreaHolstein am 20 Jul 2011 09:16
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Sehr geehrte Frau Champagner / Bele,
sehr geehrte Damen und Herren,

durch einen Übernachtungsgast auf Gelbingen wurde ich auf Ihre Kritik im Internet aufmerksam gemacht und möchte gerne dazu Stellung nehmen. Mein Name ist Andrea Glismann, ich komme aus Hamburg und bin nun zum zweiten Mal, nach sechs Monaten im Jahr 2010, auf Gelbingen als Praktikantin im Tourismusbereich. Und ich muss sagen, es tut mir sehr weh, was Sie nach einem Tagesbesuch von höchstens zwei Stunden auf Gelbingen über meine Chefin, meine Arbeitskollegen und meine Himbas sagen – ja, ich sage auch „meine Himbas“, denn mittlerweile sind sie ein Teil von mir und meinem Leben geworden. Zu allen Punkten, die angesprochen wurden, werde ich in der Folge meine Sicht der Dinge schildern.

Natürlich kann nicht jeder Mensch einen anderen Menschen mögen – Sympathie und Antipathie sind nicht zu steuern. Wenn Sie die Art und Weise meiner Chefin nicht mögen, ist das Ihr gutes Recht. Ich mag vielleicht Josef Ackermann auch nicht – aber heißt das, dass die Produkte der Deutschen Bank schlecht sind? Demnach finde ich es ungerecht, dass Sie durch Ihre Antipathie meiner Chefin gegenüber gleich das gesamte Konzept der Lodge Gelbingen in Frage stellen.

Gleich an diesem Punkt möchte ich auch in Erinnerung rufen, dass in Namibia die Arbeitslosenquote etwa bei 50 Prozent liegt – von offizieller Seite her. Wenn Sie nun also sagen, dass besser keine Gäste mehr zur Familie Hoth kommen sollten, betrifft das nicht nur diese zwei Personen, die durch ihre Ausbildung sicherlich auf andere Weise für ihren Lebensunterhalt sorgen werden. Auch die fünfzehn Angestellten (Köchinnen, Zimmermädchen, Farmarbeiter und Himba-Guides) würden ihre Arbeit und vorläufig damit ihre Lebensgrundlage verlieren – in dieser Ecker von Namibia keine besonders angenehme Aussicht.

Dazu kommen die zahlreichen Familienmitglieder der Angestellten, die auf deren Einkommen setzen. Zudem müssten die Himbas ebenfalls durch die entfallenden Einnahmen sich eine andere, vielleicht weniger geschützte Einnahmequelle als auf Gelbingen suchen. Keine besonders einfache und angenehme Aufgabe – die Himbas in Swakopmund oder Windhoek werden nicht ohne Grund „lost souls“ genannt.

Ich denke, es ist nicht richtig von Ihnen zu sagen, „muss ja nicht sein, dass andere sich das andere auch noch antun müssen.“ Jedem muss die Chance gegeben werden, sich seine eigenen Meinung zu bilden. In der Hochsaison zwischen Ende Juli und Ende Oktober haben wir hier zahlreiche Menschen zu Besuch, ich würde mindestens von hunderten sprechen. Viele von ihnen Tagesbesucher, die, so wie Sie alle, nur wenige Stunden auf Gelbingen verbringen. Und ich würde nach meiner persönlichen Einschätzung sagen, dass 90 Prozent froh sind, diese Erfahrung gemacht zu haben, einen Einblick in eine andere Welt bekommen zu haben.

Nur leider schreibt kaum jemand etwas Positives im Internet. Nach eigener Recherche kann ich die Kritiken für Gelbingen an zwei Händen abzählen (vielleicht helfen Sie mir hier sonst noch einmal auf die Sprünge, das Netz ist ja groß). Für eine fast 10-jährige Symbiose von Himba-Dorf und Lodge ist das doch ein sehr kleiner Anteil.

Nun zu der Kritik am Himba-Dorf selbst. Der Grund, dass Plastikplanen über die Dächer der Hütten gespannt wurden, ist ein recht einfach zu erklärender. Die Regenzeit weicht die Kuhdung-Lehm-Mixtur der Hütten auf und so wird es ziemlich feucht in den Schlafstätten. Keine besonders angenehme Situation. Daher stellen Herr und Frau Hoth Plastikplanen zur Verfügung, die dann über die Dächer gespannt werden können, um so vor Regen zu schützen. In der vergangenen Regensaison 2010/2011 gab es einen Niederschlag von 700 Millimetern. Der normale Durchschnitt liegt bei 280 Millimetern.

Ich kann nicht verstehen, warum dies kritisiert wird. Und sollte mangelndes Verständnis zu diesem Urteil geführt haben – warum haben Sie nicht einfach während Ihres Besuchs gefragt, was der Grund für das Plastik auf den Hütten sein möge? Damit hätte sich Ihnen auch erklärt, warum im Dorf Plastikmüll herumliegt: Weil, wie Sie erlebt haben, die Himbas auf Aufräumen in unserem Sinne keine Lust haben. Das Problem ist, dass es früher auch nicht nötig war. Alles, was die Himbas über ihre Schultern geworfen haben, ist irgendwann verrottet.

Mit den Segnungen der Neuzeit läuft dies leider nicht mehr so einfach ab. Man kann darüber gerne ausführlich und stundenlang mit den Himbas diskutieren, sie werden es nicht tun. Daher kommt einmal die Woche unser Tourguide Immanuel in das Dorf und sammelt den Müll zusammen. Es geht hierbei aber nicht darum, ein gutes Bild für die Touristen herzustellen – ganz im Gegenteil! Die Himbas machen hier was sie wollen und werden nichts für die Touristen machen. Es geht darum, dass das Plastik im Busch herumfliegt und die Ziegen der Himbas oder die Rinder von Herrn Hoth oder Nachbarfarmern es fressen – auch mit tödlichen Folgen.

Wie schon gesagt, die Himbas sind freie Menschen, können jederzeit das Dorf verlassen und werden nichts für die Touristen tun. Es gibt keine Showtänze, es ist den Besuchern nicht erlaubt in die Hütten zu gehen und es werden auch nicht standardmäßig Himba-Babys in die Händen von weißen Europäerinnen gedrückt. Sie leben hier ihren ganz normalen Alltag und sind frei in ihren Entscheidungen. Dazu gehört zum Beispiel auch, nach Belieben die Gäste in ihrem Dorf zu ignorieren. Diese Menschen haben einen ganz feinen Sinn für Emotionen (und einen sehr guten für Humor, nebenbei bemerkt!).

Wenn die Himbas merken, dass Menschen mit gedrückter Stimmung und Unwohlsein in ihr Dorf kommen – welches Interesse sollten sie am Gast haben? Vielmehr wird es so aufgefasst, dass der Gast kein interesse an der reichen und besonderen Himba-Kultur hat. Wer sich mit offenem Herzen in diese andere Welt begibt, wird auch herzlich empfangen. Wer verschlossen und negativ wirkt, macht keinen sympatischen Eindruck. Welchen Grund hätte man da, freundlich zu lächeln?

Das ist bei uns doch nicht anders, oder? Oder lachen wir den ganzen Tag? Auch eher nicht. Und den Kommentar, dass durch das Ausziehen eines Tshirts „wohl noch ein paar Jahre Steinzeit“ generiert werden sollten, finde ich absolut aus dem Zusammenhang gerissen – und ich frage mich, ob Sie überhaupt begriffen haben, was Sie dort gesehen haben. Tagsüber, wenn es warm ist, werden den Kinder die Tshirts ausgezogen. Und nachts, besonders im Winter, wenn es durchaus Minustemperaturen gibt, haben alle Kinder etwas an. Sie sind noch nicht so abgehärtet und stark wie die Erwachsenen – da nehmen die Himbas gerne so etwas wie ein Tshirt in ihre Kultur auf.

Durch den Einfluß der Weißen, der seit 400 Jahren im südlichen Afrika herrscht, ist es nicht verwunderlich, dass die Himbas Dinge aus der „zivilisierten Welt“ in ihre Kultur aufnehmen. So hat beispielsweise jede Frau in unserem Dorf ein Handy. Höchstwahrscheinlich haben Nokia und Co. ihre größten Umsätze in Afrika gemacht – eben weil jeder ein Handy haben möchte. Und man darf hier nicht verwechseln zwischen Dummheit und dem festhalten an bald jahrtausende alten Traditionen. Die Himbas sind nicht blöd und haben den praktischen Nutzen von Dingen aus unserer Welt ziemlich schnell erkannt. Wer kann ihnen das verübeln?

Ansonsten besuchen Sie gerne einmal Opuwo, die Hauptstadt des Kaokovelds, wahlweise an einem Freitag, Samstag oder Sonntag. Dort werden sie noch mehr Einfluss der Zivilisation auf die Himbas finden – in Form von Promille. Keine besonders angenehme Erfahrung. Daher bin ich auch der Meinung, dass hier auf Gelbingen einer der besten Wege für die Himbas gefunden wurde, um am modernen Namiba teilzuhaben. Und dies geht nur über Geld.

Im Otjihereo, der Sprache der Himbas, gibt es übrigens keinen Ausdruck für Geld – es hat nie in ihrer Kultur bestanden. Daher nennen sie es „otjenja“ (gesproche: „otschenscha“) – vom englischen „change“ (Wechselgeld) abgeleitet. Das die Himbas in ihrem Dorf auf der Farm Gelbingen nicht mehr ganz traditionell mit ihren Rindern leben, hat einen einfachen Grund. Volker Hoth ist Rinderzüchter, auf Gelbingen werden reinrassige Brahmanen gezüchtet. Diese Tiere brauchen Platz, Futter und Wasser.

Als die Himbas nun hierher kamen und sagten, sie würden gerne hier bleiben und somit auch am Tourismus teilhaben, wurde abgemacht, dass sie Ziegen halten können, aber ihre Rinder im Kaokoveld lassen – wo ihre Männer sich traditionell um kümmern. Mir ist schleierhaft, wo Ihr Guide „Tulivu“ (dessen Namen ich noch nie gehört habe), diese anderen Informationen herbekommen hat. Vielleicht sollten Sie Ihrem Veranstalter schreiben, dass die Gäste auf den Touren mit umfangreichen und wahrheitsgemäßen Informationen versorgt werden sollten. Ein Laßend kann nicht mehr Tiere tragen, als maximal möglich – und seine Existenz konnte Herr Hoth wegen den Himbas auch nicht aufgeben. Die Farm ist gerade einmal 5.500 Hektar groß, eine kleine Farm für die hiesigen Verhältnisse, die viele Menschen ernähren muss. Die etwa 10.000 Himbas, die es in Namibia noch gibt, haben das gesamte Kaokoveld für ihre Rinder zur Verfügung. Immerhin eine Fläche von 4.898.219 Hektar.

Oder wie wäre Ihre Entscheidung in so einem Falle gewesen? Hätte Herr Hoth die Himbas überhaupt aufnehmen müssen? Durch die Nähe zum Etosha-Park wäre ein wirtschaftliches Überleben mit Sicherheit auch ohne Himbas möglich. Aber was machen die Himbas dann? Andrea und Volker Hoth haben meiner Meinung nach die Himbas nicht aus geschäftsgierigen Gründen auf ihr Land aufgenommen, sondern weil sie ein Herz für diese besonderen Menschen haben. Volker Hoth spricht fließend Otjiherero – wie kann man ein größeres Interesse an einer Kultur zeigen, als deren Sprache zu erlernen und zu pflegen? Und bedenken Sie auch, dass die Hochsaison von Ende Juli bis maximal Anfang November geht, die Zeit, in der Einnahmen für das Dorf gemacht werden können.

In der übrigen Zeit hat Europa entweder keine Urlaubszeit oder schreckliche Angst vor der Malaria-Gefahr zwischen Januar und Mai. In dieser Zeit kommen keine Gäste. In dieser Zeit kommen keine Einnahmen für das Essen, welches die Himbas benötigen. Und trotzdem haben die Himbas immer ihr Maismehl, ihren Zucker, ihren Tee, ihren Kaffee, ihren Schnupftabak, ihr Wasser aus dem Bassin auf der Farm, ihren Strom um den Handyakku aufzuladen.

Wenn Herr und Frau Hoth wirklich geschäftstüchtig wären, sollten sie die Himbas in der Zeit ohne Einnahmen wegschicken, zurück ins Kaokoveld. Aber das tun sie nicht. Das wäre Kolonialzeit-Stil. Aber dies ist nicht der Fall. Ich denke gegenteilig, dass Herr und Frau Hoth ständig aus ihrer eigenen Tasche Geld zusteuern müssen, da die Eintrittsgelder der Tagesbesucher kaum den Hunger der Sippe stillen können.

Übrigens, die Frau „mit Schürzchen und albernen Kunstfellapplikationen darauf“ (wobei eine Schürze mit Leopardenmusterdruck für mich wenig albern ist) hat eine von fünf Uniformen an, die es hier im Land für Lodges gibt. Ich selbst war mit Volker Hoth im Windhoeker Geschäft und habe die Auswahl gesehen. Da ist die Uniform der Angestellten von Gelbingen noch eine der hübschesten. Aber auch dies liegt nur im Auge des Betrachters.

Eine letzte Anmerkung zum Schluss: Das Armband, das Sie den Himbas abgekauft haben, ist nicht aus Holz, sondern sicher aus Melonen- oder Kürbiskernen gefertigt - oder vielleicht eines der besonderen Plastikarmbänder, die die Himbas aus den alten Wasserleitungen der Farm schnitzen. Die Himbas sind hier absolute Vorreiter im Recycling. Bitte beachten Sie, sollte es sich um ein Kern-Armband handeln, dass diese Kerne nicht behandelt sind – wenn Ihnen also viel am Armband liegt und Sie lange davon gut haben möchten, kommen Sie bitte damit nicht zu viel mit Wasser in Berührung (die Kerne quellen sonst auf).

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Schreiben anderen Menschen klar machen, dass die hier geäußerten Punkte (natürlich!) im Auge des Betrachters stattgefunden haben – aber es gibt mehrere Augen, die verschiedene Sichtweisen haben. Und meine ganz große Bitte, sollten dies zukünftige Namibier-Urlauber lesen, die über einen Besuch eines Himba-Dorfes (sei es in Kamanjab oder im Kaokoveld) nachdenken: Wenn Sie etwas nicht verstehen, bitte fragen Sie! Nur so können Mißverständnissen vorgebeugt und Ihr Aufenthalt bei den Himbas zu einer lebensbegleitenden Erinnerung werden.

Mit herzlichen Grüßen aus Kamanjab,
Andrea Glismann

www.namdrea.blogspot.com
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20 Jul 2011 10:10 #196475
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  • Champagner am 17 Jul 2011 15:01
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Liebe Andrea,

ich finde es schön und auch bewundernswert, wie Sie sich für "Ihr" Projekt einsetzen. Ich habe ja auch erwähnt, dass ich die Idee an sich gut finde und jedem den Gewinn, den er daraus zieht (materieller und immaterieller Art) von Herzen gönne.

Auch möchte ich betonen, dass wir uns durchaus herzlich und aufgeschlossen den Himbas gegenüber gezeigt haben - und dass ich sicher bin, dass wir diese Welt, bzw. dieses Arrangement nicht verstehen. Trotzdem ist da dieses ungute Gefühl zurückgeblieben (übrigens bei allen aus unserer Gruppe) - und wie Sie vielleicht gelesen haben, ging es anderen Besuchern auch so. Auch Übernachtungsgästen hat vorallem die Art Ihrer Chefin nicht zugesagt.

Zu den Rindern: ich habe wie gesagt gedacht, ich hätte unseren Guide (dessen Namen ich natürlich anonymisiert habe, wie auch die Namen aller meiner Mitreisenden!) so verstanden, dass die Himbas nicht alle Rinder auf der Farm behalten durften. Nach Ihren Aussagen durften sie (aus nachvollziehbaren Gründen) keinerlei Rinder behalten. Das ist ja nun kein so großer Unterschied und spielt auch keine Rolle bei meinem Unwohlsein. Ansonsten weiß ich nicht, welche Fehlinformationen unser Guide uns sonst noch gegeben haben sollte..???? Ich halte ihn für sehr kompetent! Übrigens hat nicht er etwa schlechte Stimmung gemacht - ich hatte sogar das Gefühl, dass er sich mit Ihrer Chefin gut versteht!

Die Aufklärung über die Dächer hat ja schon Gerd gegeben - ich hatte mir das natürlich auch so gedacht. Parallel hatte ich aber Fotos von einem Himbadorf zur selben Jahreszeit gesehen, und da sahen die Hütten wesentlich gepflegter aus....Das hat für mich ins Ganze (negative) Bild gepasst. Wenn es aber dem Wohle der Bewohner dient ist das okay. Warum wir öfters nicht nachgefragt haben? Erstens sprach die Frau nur Englisch, und das sprechen manche von uns nicht so gut (eigentlich hieß es, dass Andrea die Tour auf Deutsch führt, keine Ahnung, warum das dann nicht so war) und zweitens machte sie auch keinen so gesprächigen Eindruck, sondern spulte eben ihren Text herunter.

Was mir - und anderen - nicht gefallen hat ist der Ton, wie mit und vorallem über die Himbas gesprochen wurde. Ich denke, dies hat bei vielen einen negativen Eindruck hinterlassen. Und nicht etwa die Himbas selber mit ihrem Plastikmüll, denn dass sich so etwas nicht vermeiden lässt, versteht jeder.

Mein Armband werde ich noch einmal genau anschauen - ich hatte auch schon an Plastik gedacht ;) . Kerne sind es definitiv nicht, die sind in der Halskette, die ich auch gekauft habe, die aber schrecklich kratzt und deshalb nicht getragen wird :)

Grüße von Bele

P.S.: Vielleicht lohnt es sich aber doch - schon alleine aus geschäftlichen Gründen - über die in verschiedenen Beiträgen geäußerte Kritik - auch wenn sie in manchen Fällen aus Ärger oder Enttäuschung etwas überzogen daher kommen mag - nachzudenken?
Letzte Änderung: 20 Jul 2011 10:29 von Champagner.
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20 Jul 2011 10:41 #196480
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Ich habe immer geglaubt - und das auch mehrfach geäussert - dass sich ein Forum dieser Art für sachliche Diskussionen nicht eignet. Ich wurde soeben eines Besseren belehrt: wenn man (oder in diesem Fall eben frau) will, geht es. Meine Hochachtung den beiden Damen, die fähig und willens sind, sachlich und ohne Polemik zu reflektieren!!

Jetzt freue ich mich, dass es (hoffentlich) demnächst mit dem Tagebuch weitergeht ;)

Gruss
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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