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THEMA: Namibia im März/April 2011 das erste Mal...
29 Apr 2011 17:07 #185859
  • Mario Z.
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  • Mario Z. am 29 Apr 2011 17:07
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Danke Antje und Reinhardt, jetzt geht es weiter... :)

+ Windhoek 26.03.2011

Am nächsten Morgen wachen wir frühzeitig auf und bekommen ein liebevoll zubereitetes leckeres Frühstück, und was man ja nicht so oft hat in Urlaubshotels der westlichen Hemisphäre,der Kaffee schmeckt hervorragend. Wir stärken uns ausführlich, checken aus und verladen unsere Koffer wieder und sind startbereit in Richtung Kalahari!

Durch die nette Erklärung der Dame des Hauses, finden wir nach einer kurzen Wasserdurchfahrt (unsere erste Senke :laugh: ) auch schnell den Supermarkt und den dazugehörigen Parkplatz, der natürlich von den Jungs bewacht wird, die sich gleich auf uns zubewegen und bedeuten dass hier gewacht wird... Daumen nach oben und ab in den Supermarkt und die gewünschten Sachen gekauft. Bei der Rückkehr am Parkplatz erhält unser Bewacher seinen Obolus und wir düsen raus aus der Stadt Richtung B1 nach Mariental....

Die Straße ist sehr gut ausgebaut, wird aber auf Dauer doch eintönig, wir machen zwischendurch kurze Pausen an den gut ausgeschilderten Rastplätzen, unterwegs sehen wir am Straßenrand Hunde, ach nein das waren Affen! Ansonsten nur Pferde, Kühe oder Esel, ist eben die B1 und keine Pad, denken wir.



Am frühen Nachmittag machen wir noch einen Abstecher zum Hardap-Damm und lernen das erste Mal die namibische Schreibgenauigkeit und erhalten am Eingang die Anweisung zur Rezeption zu fahren um dort das Permit zu bezahlen. Was wir auch tun, dort das Auto auf dem Parkplatz stehen lassen und den Damm als einzige Besucher erkunden. Der Damm ist durch die vielen Regenfälle gefüllt, wir füllen unsere Speicherkarten mit ein paar Bildern mit dem Ausblick vom Restaurant und bestellen in der Nachmittagshitze ein Sandwich und einen Kaffee, welches uns in afrikanischer Gelassenheit auch gebracht wird. Einen Tisch weiter sitzt eine Gruppe vermutlich Südafrikaner, die hier anscheinend die Mittagshitze vergehen lassen, um wohl später wieder einen Job weiter zu führen....

Wir verlassen das Restaurant mit seinen hohen Räumen im Stil einer Turnhalle und fahren zum Kontrolltor des Dammes, wo ich natürlich meinen Nachweis über das bezahlte Permit erst im Rucksack suche und in der Fototasche finde und mir dabei nicht der Blick zwischen Angestellter und meiner Frau entgeht * Männer*...

Wir werden grinsend verabschiedet und fahren wieder in Richtung B 1 wo wir dann Richtung Stampriet zur Kalahari Anib Lodge wollen, unserer nächsten Unterkunft. An der Sraße wird gerade gebaut, so dass wir schnell die händisch bedienbaren Stop- and Go-Schilder kennenlernen, was übrigens hervorragend funktioniert B)

An der Kalahari Anib Lodge angekommen, wird uns klar dass wir noch ein paar Kilometer weiter fahren müssen zum Farmhouse, da zum Buchungszeitraum nur noch dieses buchbar war. Der Veranstalter spricht in seiner Beschreibung von weiteren 5 Autominuten, was der Torwächter der Anib Lodge nur mitleidig belächelt und uns die Zahl 30 in die Luft schreibt und damit die Kilometeranzahl zum Farmhouse meint...Ich überschlage kurz die Strecke, die ich in 5 Minuten schaffen werde und grummel vor mich hin.

Wir fügen uns in unser Schicksal und fahren weiter auf der frisch asphaltierten Straße, bis dann doch kurz vor Stampriet unser Abzweig zum Farmhouse kommt.
Da sind wir nun am Rand der Kalahari, nur schade daß wir zum Gamedrive wieder zur Anib Lodge zurück müssen. Im Farmhouse werden wir mit einem Begrüßungstrunk begrüßt und unser Zimmer im Bungalow gezeigt, es sieht sehr nach Stallung aus, was anscheinend vom Planer so gewollt ist, die Betten haben ein Moskitonetz, was anscheinend auch notwendig ist, da wir erst mal auf Mückenjagd gehen müssen. Wo es sonst rot und trocken sein soll, grünt es überall und dadurch gibt es natürlich auch allerlei Fliegendes und Kriechendes.

Wir relaxen ein wenig, ich frage an der Rezeption nach einem Gamedrive für morgen, man verspricht mir nachzufragen ob noch etwas frei ist...
Da wir etwas hungrig sind, sind wir frühzeitig zum Abendessen im rustikalen kleinem Restaurant im Stil einer bäuerlichen Küche, umrahmt von alten Farmmöbeln Büchsensammlungen und diversen Küchenutensilien die an verschiedenen Ecken interessant drapiert wurden. Was mit Einbruch der Dunkelheit beim Essen stört sind die vielen Falter, die die Tische umschwirren und teilweise ins Essen fliegen, die Türen stehen weit auf und es gibt keinen Insektenschutz den man vorschieben könnte. Dies mindert etwas das hervorragend servierte Dinner,(nur das Fleisch etwas zäh :( ) das vom Personal mit wunderbaren Stimmen musikalisch vorgestellt wird.
Satt und zufrieden genießen wir anschließend unser Savannah und einen schönen Sonnenuntergang….



Leider haben wir noch kein Bescheid ob wir am nächsten Tag beim Gamedrive auf der Anib Lodge dabei sein können, es wird also spannend. Die Nacht wird von merkwürdigen Geräuschen aus der Nachbarschaft begleitet, die wir nach längerem Hinhören als vermutliches Schnarchen identifizieren, nur die Regelmäßigkeit macht uns stutzig…
Irgendwann schlafen wir dann doch ein und hoffen auf einen schönen nächsten Tag.



+ 27.03.2011 Kalahari Anib Lodge/Farmhouse
Wir sind recht früh wach, so dass ich die Sonne aufgehen sehen kann, ein schöner morgendlicher Anblick, wir frühstücken in Ruhe und beschließen, da wir ohnehin auf das o.k. wegen des Gamedrives warten müssen, heute den Tag ganz relaxt anzugehen. Ich gehe auf Fotosafari auf dem Lodge-Gelände und Marita hört weiter „Hummeldumm“. Endlich am späten Vormittag bekommen wir das o.k. für den Gamedrive mit Sundowner und wir sind erleichtert. Wir müssen zwar das Stück zur Anib Lodge fahren und im Dunkeln zurück, aber es ist Asphaltstraße und man kann ja langsam fahren.

Bei einem Gespräch mit den Nachbarn stellt sich heraus, dass das schnarchende Geräusch der Warmwasserboiler des Bungalows ist der wohl etwas kurzatmig ist, also doch kein nächtlicher Löwe...

Wir brechen rechtzeitig auf, die 2 Amerikaner vom Farmhouse folgen wenig später, sie hatten auch den Gamedrive gebucht. Die Zufahrt zur Lodge zeigt sich im schönsten Kalaharirot und wir ahnen dass wir eine schöne Landschaft zu sehen bekommen, trotz des hohen Grases ringsum. Angekommen in der Anib Lodge werden wir zum Parken eingewiesen und wir zahlen den Gamedrive , anschließend werden wir herum geführt und trinken noch einen Kaffee, dann heißt es aufsitzen und mit Timo als Guide fahren wir in die Weite des Geländes.



Das Rot der Kalahari hat eine so faszinierende Wirkung, man fühlt sich weit von zu Hause und doch daheim… Der Führer zeigt uns einen Baum mit Webervögelnestern, die ersten Springböcke laufen in der Nähe herum, ein Ah und Oh ertönt, worauf meine Nachbarin meint: „Ist wohl Euer erster Gamedrive?“ Sie ist nämlich schon am Ende der Reise angekommen und schon etwas übersättigt von der Vielfalt der gesehenen Tiere….

Wir fahren durch Tiefsand und immer tiefer in die von hohem Gras bewachsene Kalahari hinein und die ersten Zebras tauchen auf, die Kamera ist immer am Arbeiten, ich ahne nur nicht zu diesem Zeitpunkt, dass uns Zebras später bis auf wenige Meter ans Auto kommen werden, aber wer kann schon in die Zukunft blicken, im digitalen Zeitalter kann man ja Bilder löschen.
Eine Herde Gnus ist am Berg zu sehen, Oryxe, Strauße, sogar ein Schakal und blitzschnell verschwinden einige Warzenschweine im Gras.



Der Sundowner auf dem roten Hügel ist ein Erlebnis mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, wir kommen mit anderen Reisenden ins Gespräch, alles in allem ein schöner Tagesausklang...
Dann fahren wir zurück zum Farmhouse im Dunkeln und kommen auch pünktlich zum Essen an, das sehr lecker ist...

Ach ja unvergesslich ist beim Ankommen im Farmhouse der Sternenhimmel über uns, man hat fast das Gefühl, dass die Milchstrasse einen zu Boden drückt...

Jetzt heißt es noch wieder packen, denn am nächsten Tag erwartet uns eine lange Tagestour...
Das Leben ist zu kurz um in Öl zu malen
Letzte Änderung: 29 Apr 2011 17:15 von Mario Z..
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30 Apr 2011 19:12 #185943
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  • casimodo am 30 Apr 2011 19:12
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Hallo Mario Z.,

lese mit großen Interesse Deinen Bericht und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Wir waren 2002 in der Anib Lodge und fanden es superschön - wir hatten damals dort auch unsere 2. Nacht in Namibia. Es sieht so aus, als ob sich die Kapazität seit damals deutlich vergrößert hat.

Weiter so.

Viele Grüße
Carsten & Kerstin
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30 Apr 2011 20:17 #185944
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  • uschisiggi am 30 Apr 2011 20:17
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Hallo Mario Z
ich lese auch gerade den Anfang Deines Reisetagebuches und bin ganz gespannt wie es weiter geht. Wir haben 2002 eine große Namibia-Rundreise mit einem Hilux gemacht und wollen im nächsten Jahr noch einmal für 4 Wochen andere Ziele / Gästefarmen besuchen,insofern sauge ich alle Infos begierig auf.

Gruß
uschisiggi
Mein Motto: Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. (Hermann Hesse)
Letzte Änderung: 30 Apr 2011 20:18 von uschisiggi.
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01 Mai 2011 14:46 #185998
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  • Mario Z. am 29 Apr 2011 17:07
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+ 28.03.2011 Anib Lodge bis Ai-Ais

Der heutige Tag steht unter Motto Fahren, Fahren, Fahren...

Wir wollten eigentlich ab Stampriet die Strecke südlich bis zum Köcherbaumwald fahren, ändern aber wegen der hohen Anzahl der Kilometer dann doch die Strecke und nehmen die B1 um etwas Zeit zu sparen, was sich im Nachhinein als richtig erweist. (Die Tour war als Tagestour mit Zwischenstop eindeutig zu lang)
Kurz vor Keetmanshoop biegen wir dann auf unsere erste Pad in Richtung Köcherbaumwald ab und es wird langsam wärmer, gut dass wir genug zu trinken mithaben, man braucht doch jetzt schon deutlich mehr an Flüssigkeit... Am Parkplatz angekommen sind wir fast die einzigen Besucher, ein einsamer Hillux steht dort und wir beginnen unsere Besichtigung.



Wunderschön die Köcherbäume über die Hügel verteilt und überall springen Klippschiefer herum auch mit Jungen.
Einer läßt mich auf etwa 3 Meter heran damit die Jungen im Versteck verschwinden können, grinst mir noch einmal in die Kamera und setzt sich ebenfalls ab.






Anschließend geht es noch zum Spielplatz der Riesen, wo wir eine Runde drehen. Interessant was die Natur so entstehen lässt... Wir entdecken eine Eidechse, die auf einem der Felsen liegt und sich dreht und in die Kamera post.






Dann ist es auch schon 14:00 Uhr und wir müssen nach einem Tankstopp und dem Besuch des Supermarktes weiter Richtung Fishriver nach Ai-Ais. Wir hatten diese Unterkunft gewählt, da wir südlich am Oranje die Strecke fahren wollten ,dann nordwärts nach Klein Aus Vista, aber leider hatte der ausgiebige Regen die Straße zwischen Noordoewer und Rosh Pinah unpassierbar gemacht.



Wir fahren, da bei Seeheim auch die Straße nicht passierbar ist die Querstrecke über den Nautedamm und dann immer weiter südlich, die Pad ist teilweise grottenschlecht und man muss sich heftig konzentrieren und das Geschüttel wird uns noch nachts im Schlaf verfolgen...
Irgendwann nach einem kurzen Verfahren kommen wir auf die C 10 und dann kann es doch nicht mehr weit sein (denken wir), aber die Straße wird noch holpriger und wir fahren durch Berge, die aussehen wie der Eingang zur Hölle... Aber irgendwann haben wir es geschafft und das kleine Tal in dem unsere Unterkunft liegt öffnet sich.

Wir checken gegen 18:00 Uhr ein und begutachten unser riesiges Appartement mit mehreren Ebenen und Zugang zum Spabereich und Parkplatz unter dem Appartement. Etwas dunkel aber sehr geräumig. Es ist unheimlich heiß, die Luft kühlt sich überhaupt nicht ab, wir sitzen später auf der Terasse mit Blick auf das Ende des Fish River Canyon und wir fühlen uns wie in einem riesigem Fön.

Selbst Herr Meier kommt ins Schwitzen...




Das Essen ist lecker, Springbock-Steak mit Salat in einem Restaurant mit Kantinencharakter, auf der Karte stehen 3 Gerichte, die es auch am nächsten Tag wieder geben wird.
Anschließend noch einen schönen Rotwein und wir fallen wie tot in die Betten...
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03 Mai 2011 13:26 #186252
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+ 29.03.2011 Ai-Ais

Die Nacht ist warm, trotz Klimaanlage ist es ziemlich stickig, nach dem englischem Frühstück wollen wir zum Fish River Canyon, wir werden wieder die Pad durch das „Tor des Grauens“ fahren. Komischerweise fährt es sich heute besser und wir sind relaxter auf der Strecke unterwegs. Liegt wohl auch daran, dass wir heute nicht so viel Zeitdruck haben…

Wir fahren die C 37 bis Hobas wo wir 170 N$ bezahlen und bis zum Mainpoint fahren, es ist nicht viel los bis auf eine kleine Gruppe, und als diese auch verschwunden ist, können wir die Ruhe und den Ausblick auf den Fish River Canyon genießen…



Es gibt noch eine Menge Wasser im Canyon und es ist schon eine beeindruckende Vorstellung wie es sein muss, wenn man in der Trockenzeit hier eine Wanderung macht, aber nicht so unser Ding…
Wir fahren noch ein kleines Stück der sehr steinigen Strecke Richtung Hikers Point und blicken in die Tiefe hinab, dann drehen wir und fahren wieder in Richtung Ausgang.

Auf der Rückstrecke können wir heute einige geruhsame Fotostopps machen unter anderem mit den fast stylisch anmutenden Autowracks am Straßenrand.





Am frühen Nachmittag kommen wir wieder in Ai-Ais an, wo uns kurz vorher vom Aussichtspunkt kommend ein Suzukifahrer hart die Vorfahrt nimmt und ich eine Vollbremsung auf abwärts gehender Wellpad machen muss und unser Nissan brav seine Fähigkeiten zeigt… Im Kessel herrschen erdrückende Temperaturen und wir sind froh, daß wir morgen weiter fahren, zu einem Bad im von den heißen Quellen gespeistem Pool verspüren wir keine Lust, wir machen etwas Siesta. Später machen wir eine Runde durch die Anlage, es sind einige Camper angekommen, die am Fluss ihr Domizil aufgeschlagen haben.

Der Blick am Flussufer mit den vorbei rauschenden Fluten ist wunderschön, wir setzen uns ein wenig und genießen den beginnenden Abend. Nach dem Essen packen wir mal wieder, ich spreche noch vorher mit der der netten Dame an der Rezeption, die mir bestätigt, dass die Route am Oranje nicht befahrbar ist, also werden wir morgen die Alternativroute B1 und B4 fahren müssen, schade ich wäre gerne am Oranje entlang gefahren, aber dann eben ein anderes Mal.

Lacher des Tages: „Three Leute kommen noch!“ – Spruch eines deutschen älteren Herrn mit Weste auf die Frage des Kellners ob er schon die Eierbestellung aufnehmen soll beim Frühstück…
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