Hallo Fomis, bin wieder aus der Versenkung gekommen
Sorry, dass Ihr solange warten musstet..
22.12.2010
Guten Morgen! Wir haben sehr gut geschlafen und wurden wieder von herrlichem Vogelgezwitscher geweckt. Noch vor dem Frühstück packen wir das Gröbste zusammen. Ich weiß gar nicht, wieso man für zwei Nächte so viel Kram braucht?
Jetzt aber schnell rüber zum Haupthaus und erst mal einen Kaffee trinken oder zwei! Vielleicht haben wir die Chance vor unserer Weiterfahrt nach Grootberg die Elefanten nochmals beobachten zu können?! Nein!-Nein? Och, die Elis haben sich entschlossen, weiter zu ziehen und sind nicht mehr in der Nähe.
Wir werden uns dessen bewusst, welch großes Glück wir hatten sie überhaupt sehen zu dürfen und genießen unser Frühstück.
Ungern trennen wir uns von diesem schönem Ort und unseren Zelten, denn es war sehr urig und gemütlich hier. Wir verabschieden uns mal wieder herzlich von unseren „ Herbergseltern“ Tamara und Jeroen und sind für neue Abenteuer gewappnet.
Mit unserem Autochen, was wir inzwischen richtig ins Herz geschlossen haben, wagen wir uns auf die nächste Pad.
Unsere Reise endet heute in der Grootberg-Lodge.
Wieder in der endlosen Weite des Landes unterwegs, hören wir das Hörspiel zum Bestseller-Roman „Hummeldumm“ vielleicht schon zum dritten Mal…egal es ist einfach passend in dieser Umgebung und wir freuen uns einfach nur tierisch darüber, allein unterwegs zu sein. Das Licht und die Landschaft sind überwältigend und wir schauen immer wieder nach rechts und links und halten nach Tieren Ausschau. Appollo 13 tu`s nicht!- ungefähr 10 Rebhühner wollen auf diesem Streckenabschnitt vor unser Auto laufen. Wir kreuzen nochmal den Huab und fahren auf der C39 und C43 nur eine kurze Tagesetappe von ca. 120 km.
Wer in dieser Gegend unterwegs ist, sollte auf jeden Fall die Gravuren von Twyfelfontein besichtigen. Die Jahreszeit um Weihnachten bringt den tollen Umstand mit sich, dass nicht allzu viele Touristen unterwegs sind und so bekommen wir eine sehr nette Dame für uns alleine, die uns die Gravuren erklärt und mit uns durch die Felsenlandschaft klettert. Wir erfreuen uns an der Tatsache, dass wir relativ früh dran sind und die Temperaturen noch unter 30°C liegen. Die Kletterei macht richtig Spaß und bewaffnet mit Fotoapparat, Kamera und Wasserschläuchen gehen wir auf den Spuren früherer Vorfahren.
Die Führung dauert ca. eine Stunde und führt uns immer wieder an Felsformationen mit Gravuren vorbei, die die Tiere selbst, die Lage der Wasserlöcher und die eigentlichen Spuren der jeweiligen Arten zeigen.
Im Anschluss an diese Exkursion in die Vergangenheit wollen wir noch die berühmten „Organpipes“ aus Basaltgestein gleich um die Ecke (ca. 10 km ) besichtigen. AHA ! MMH ! OK, wir sind etwas enttäuscht über die Gesteinsformation, die sich direkt vor uns auftut, wir hatten doch eine andere Vorstellung. Mit dieser Meinung stehen wir nicht alleine da, ein Auto mit vier jungen Leuten aus Deutschland die noch kurz durchs Land reisen bevor sie ihre Praktika in Namibia antreten, schütteln sich vor Lachen, über diese Attraktion! Naja, zum Glück sind wir nicht extra 200 km dafür gefahren!
Ich weiß nicht, vielleicht wären die Basaltsäulen noch größer gewesen, wenn wir etwas gelaufen wären, aber hierzu haben wir jetzt einfach keine Lust. Olli und Bernhard bauen aus Basaltbruchstücken, die der Korrosion zum Opfer gefallen sind noch einen kunstvollen Turm. Noch schnell ein zwei Beweisfotos, dann geht es weiter Richtung Grootberg.
Mitten in der Landschaft entdeckt Olli neben einem Baum einen langen Hals, unglaublich ein ausgewachsener Giraffenbulle steht ca. 20 m neben der Straße.
Das Gelände wechselt von schroffem Felsgestein in eine weite Steppe und später auf unserem Weg geht es teils ziemlich steil hinauf zum Grootberg. An dem Pass angelangt, halten wir an einem kleinen Häuschen und fragen nach der Lodge. Wir werden gebeten an dem kleinen Parkplatz anzuhalten und das Notwendigste mitzunehmen. Nur ein paar Minuten warten wir, dann kommt auch schon ein Fahrzeug den Berghang runter gebraust! Wie?- da sollen wir hoch?, mit einem Auto?, ein Lift wäre hier besser denke ich noch und schon brausen wir mit dem Guide das wirklich unwegsame Gelände bis zur Hochebene.
Die Aussicht von der Lodge ist einfach atemberaubend.
Nachdem uns die Schlüssel zu unseren Quartieren überreicht wurden, schlendern wir mit unserem Gepäck nur kurz um die Ecke und stehen vor einem kleinen entzückenden mit Reet gedeckten Häuschen mit zwei separaten Eingängen. Wir haben bereits besprochen, wer mit wem in ein Zimmer geht und so ziehen Vivi und ich in unser Häuschen. Eine kleine Treppe hoch und schon stehen wir auf einer hölzernen Terrasse mit Ausblick über das gesamte Tal!! Bernhard und Olli sind gleich nebenan, so dass wir uns super verständigen können.
Die große gläserne Terrassentür bietet auch vom Bett aus die unbeschreibliche Aussicht.
Vivi und ich fallen überwältigt rücklings ins Bett und stellen bei einem Blick nach oben fest, dass gerade ein Käfer auf uns gefallen ist. Mmh! Cool, Vivi hat die rettende Idee: die Bettüberwürfe werden zusammen geknotet und über das Bett als Baldachin gespannt! Da wir zeitlich früh in unserem Quartier angekommen sind, springen wir noch in den wohl am schönsten gelegenen Pool der Welt.
Das Wasser ist sehr erfrischend und wir sind einfach happy!
Da man auf der Ebene auch wandern kann, machen wir uns nach einem kleinen Sandwich auf den Weg und verfolgen eine größere Herde Springböcke. Die Tiere sind zwar scheu, aber wir kommen doch immer wieder auch näher an sie heran.
Wir probieren uns sehr leise und gegen den Wind anzuschleichen… Ich möchte nicht wissen, wie lustig wir ausgesehen haben müssen.
Vergnügt kehren wir von unserem Pirschabenteuer zu unseren Hütten zurück, verweilen noch auf unserer Terrasse und genießen den Wein, der bei unserem nötigsten Gepäck in unserer Tasche verstaut war.
Ein verführerischer Duft und die rote Sonne am Horizont kündigen die Dinner-Time an.
Das Essen mundet fantastisch und der krönende Abschluss des Mahls bildet eine musikalische Einlage der gesamten Belegschaft, die neben Mama Afrika auch den Amarula besingt. Mir stehen vor Rührung Tränen in den Augen…die Musik geht mir richtig unter die Haut! Im Halbdunkel, von den Rhythmen der Musik berauscht schleichen wir in unsere Zimmer und schlafen ziemlich schnell ein…