THEMA: Reisebericht Desert to Delta
07 Dez 2010 18:58 #165033
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  • Nenette am 07 Dez 2010 18:58
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Hallo Klaus,

wir haben das nicht nur gehört, wir haben sie bereits gesehen. Noch nicht asphaltiert, aber eindeutig eine Erweiterung des Flughafens.

Vielleicht sollte ich mal ein Dia scannen vom Flughafen Maun 1988! :)

Viele Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

Botswana 2010: nenette-f.over-blog....egorie-11610665.html
Mein anderes Hobby: lauter-schoene-saetze.over-blog.com/
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10 Dez 2010 13:53 #165339
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  • Topobär am 10 Dez 2010 13:53
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23.05.2010 (24.Tag)
Ghanzi - Bagatelle Game Ranch


So langsam nähert sich unsere Reise dem Ende. Das drückt leider, wie immer, etwas auf die Stimmung. Aber ein voller Tag und eine Nacht bleiben uns noch.

Zunächst geht es auf dem alten Gravel-Pad weiter Richtung Namibia. Nach ca. 50km erreichen wir wieder die Asphalt-Straße, nun geht es wieder schneller voran. Bis zur Grenze haben wir nur einen Zwischenstop - eine Veterinärkontrolle mit Fußbad.

Die Grenze selbst bringen wir in weniger als einer Stunde hinter uns. Der namibische Zöllner ist gut über die Fußball-Bundesliga informiert. Von Ihm erfahren wir die gute Nachricht, dass Hannover 96 den Klassenerhalt geschafft hat.

In Gobabis verlassen wir die B6 und somit auch den Asphalt wieder. Ab jetzt geht es auf kleinen D-Straßen kreuz und quer durch die namibische Kalahari zu unserem heutigen Ziel, dass wir am frühen Nachmittag erreichen.

Bislang konnte ich es den ganzen Urlaub über vermeiden, die Reservekanister auf dem Dach in Anspruch zu nehmen. Heute lässt es sich nicht mehr aufschieben. Wollen wir die 60l Diesel nicht dem Vermieter schenken, ist jetzt tanken angesagt. Bei mir bedeutet das normalerweise, dass ich mich kräftig einsauen werde. Daran ändert sich auch diesmal nichts; nachdem der größte Teil der 60l im Tank gelandet ist, sehe ich aus, wie ein Ölarbeiter und rieche auch so.

Nach einer ausgiebigen Dusche fühle ich mich dann wieder wie ein Mensch und habe noch immer Zeit ein wenig zu lesen, bevor wir uns zur Sundowner-Tour mit Gepardenfütterung aufmachen.

Die Geparden sind hier soweit an Menschen gewöhnt, dass man Ihnen ohne trennenden Zaun gegenüber treten kann. Sie sind jedoch nicht zahm, so dass Streicheln ausfällt.



Für den Sundowner fahren wir dann auf eine nahe gelegene Düne. Der perfekte Ort um in der Kalahari den letzten GinTonic des Urlaubs zu genießen.

Bagatelle Game Ranch

Wir haben in einem Dune Chalet gewohnt und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Die Innenausstattung ist nicht besser als in den anderen Chalets, aber die Lage oben auf dem Dünenkamm ist die 100N$ Mehrpreis pro Person auf jeden Fall wert. Vor dem zu Bett gehen haben wir noch lange auf der kleinen Veranda gesessen und in den beeindruckenden Sternenhimmel über der Wüste geschaut.



Das Haupthaus ist sehr gemütlich eingerichtet, mit vielen behaglichen Sitzecken. Im Garten steht ein Pool den Gästen zur Verfügung. Zum Essen gibt es deftige Hausmannkost, genau nach meinem Geschmack.

Wer Tiere nicht nur anschauen, sondern auch streicheln will, kommt auf Bagatelle ebenfalls voll auf seine Kosten. Neben den üblichen Haustieren in Form von zahlreichen Katzen, Hunden und Pferden, gibt es auch einen zahmen Springbock und ein zahmes Oryx.

1.350,-N$ p.Person DBB
Note: 2+
Letzte Änderung: 18 Jul 2013 15:12 von Topobär.
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21 Dez 2010 11:57 #166778
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24./25.05.2010
Bagatelle Game Ranch - Windhoek - Hannover


Normalerweise ist der letzte Reisetag immer der langweiligste eines Reiseberichtes und entsprechend schnell geschrieben. Bei uns sollte das diesmal ganz anders sein.

Die Fahrt von Bagatelle nach Windhoek war erwartungsgemäß unspektakulär und so waren wir schon am späten Vormittag bei ASCO auf dem Hof zur Fahrzeugrückgabe. Der in Palmwag reparierte Reifen wurde ausgiebig geprüft, dann aber für gut befunden. Hierfür brauchten wir nichts zu zahlen.

Bei der Windschutzscheibe sah das schon ganz anders aus. Hier mussten wir den Austausch gegen eine neue Scheibe zahlen, was bei zwei Rissen und einem halben Dutzend Einschlägen aber durchaus gerechtfertigt war. Der uns in Rechnung gestellte Preis von umgerechnet 180,-€ war dafür aber mehr als fair, wenn man bedenkt, was man für eine Windschutzscheibe incl. Einbau in Deutschland bezahlen muss. Ich hatte die Kosten für eine neue Scheibe auch bereits von vornherein in das Urlaubsbudget eingeplant, da ich bislang noch nie einen Wagen mit unbeschädigter Windschutzscheibe zurückgebracht hatte. Diesmal hatte ich sogar noch Glück, dass alle Scheinwerfer heile geblieben sind.

Die Zeit bis zum Abflug wollten wir dann in der Innenstadt verbringen. Dazu bietet ASCO den Service eines kostenlosen Shuttles in die Stadt. Das Gepäck bleibt bei ASCO und man wird zur vereinbarten Zeit direkt für die Fahrt zum Flughafen wieder eingesammelt. Das Gepäck ist dann bereits an Bord.

Groß rumzulaufen hatten wir keine Lust und so verbrachten wir die Zeit an unserem Lieblingsort in der Innenstadt: Der Terasse des Cafe Zoo.

Unser Shuttle war pünktlich und wir somit rechtzeitig am Flughafen. Trotzdem hatten sich bereits lange Schlangen an den Countern gebildet.

Da ich gleich am nächsten Tag noch ins Büro wollte, hatte ich mich diesmal für ein Upgrade entschieden, da ich bei meiner Größe in der Economy einfach nicht schlafen kann. Kathrin hat da weniger Probleme und entschied sich gegen das Upgrade. Das erste Mal, dass wir zwar im selben Flugzeug, aber nicht nebeneinander saßen. Ein merkwürdiges Gefühl, aber angesichts dessen, was noch folgen sollte, bin ich noch heute froh über meine Entscheidung.

Wir saßen dann schon einige Zeit am Gate, die Boarding-Time war schon vor 20min. da gab es eine erste Durchsage: "Aufgrund technischer Probleme verzögert sich der Abflug." Ok, dass kennt man von Air Namibia.

Eine halbe Stunde später die nächste Durchsage: "Aufgrund technischer Probleme verzögert sich der Abflug. Es gibt kein Kerosin in Namibia, aber wir arbeiten an einer Lösung." Oh, dass war ja mal was neues. So etwas erlebt man wohl nur in Afrika und als technisches Problem würde ich das auch nicht ansehen, eher als logistische Fehlplanung.

Eine weitere Stunde später die nächste Durchsage: "Der Sprit an Bord des Flugzeuges reicht nicht bis nach Frankfurt. Man hat aber noch genug Reichweite um nach Luanda zu kommen, dort gibt es Kerosin"

Gleich darauf beginnt das Boarding, was aber nicht heißt, dass wir starten. Noch über eine Stunde stehen wir auf dem Vorfeld. Ich vermute, man wartete noch auf den Geldkoffer aus Windhoek.

Nach zwei Stunden Flug ertönen die Anschnallzeichen und bald darauf tauchen unter uns die Lichter der Millionenstadt auf. Wir sind schon sehr niedrig, doch anstatt zu landen, gibt der Pilot Gas und wir drehen eine Warteschleife. Nach der dritten Warteschleife macht sich bei mir so langsam Panik breit. Der Sprit reicht bestimmt nicht mehr zurück nach Windhoek und weshalb können wir nicht landen? Im Flugzeug ist es totenstill, eine sehr angespannte Stille.

Nach einigen weiteren Ehrenrunden setzen wir dann endlich auf. Ich atme auf. Keine Ahnung, was da los war. An zu großem Flugaufkommen, hat es jetzt weit nach Mitternacht bestimmt nicht gelegen.

Unser Zwischenstop dauert zwei Stunden. Mittags sind wir dann in Frankfurt, mit über 6h Verspätung. Als Krönung ist dies dann auch noch der Zeitraum, in dem es keine schnelle ICE-Verbindung nach Hannover gibt. Entweder jetzt einen langsameren IC oder über eine Stunde auf den nächsten ICE warten.

Letztendlich kommen wir dann in Hannover an. Auf's Büro verzichte ich diesen Tag.
Letzte Änderung: 18 Jul 2013 15:12 von Topobär.
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21 Dez 2010 12:29 #166782
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  • klaus63 am 21 Dez 2010 12:29
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Hallo Topobär,

vielen Dank für diesen schönen Bericht. Wir sind - allerdings mit Dachzelt - einige Monate nach Euch viele Eurer Strecken im Caprivi und Botswana gefahren. So konnte ich gut vergleichen, was es an festen Unterkünften gegeben hätte.

Viele Grüße

Klaus
Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.
(Hans Magnus Enzensberger)
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22 Dez 2010 08:52 #166879
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  • Topobär am 10 Dez 2010 13:53
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Hallo Klaus,

für mich ist es auch immer sehr interessant, wenn andere an Orten waren, die ich kenne und ich lesen kann, wie sie diese erlebt haben. Deshalb habe ich Deinen Bericht sicherlich mit ebenso großem Interesse gelesen, wie Du meinen.

Nachdem wir jetzt aber sowohl Ostafrika, als auch Nam/Bot in Lodges bereist haben, geht es bei den nächsten Reisen wieder "back to the roots". In zehn Tagen geht es nach Kenia/Uganda, diesmal wieder im Zelt.
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01 Mär 2012 14:01 #226583
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  • Reisehummel am 01 Mär 2012 14:01
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Hallo Thomas,
dieses mal hat es mit dem Lesen etwas länger gedauert, was auf keinen Fall eine Abwertung bedeutet.
Alle Achtung, eure Reisen sind Abenteuer pur, jeder Tag wechselnde Unterkunft, alles im Detail geplant, Fahren-fahren-fahren.
Das wär' alles aber so was nach meinem Geschmack, nur i.M. leider nicht umsetzbar. Das ganze im Zelt wäre dann noch die Steigerung, aber auch das leider nicht umsetzbar i.M.
Umsomehr habe ich mit euch gefühlt und das Adrenalin ordentlich gemerkt.
Danke für diesen großartigen Bericht, er war nicht nur Lesematerial, sondern
perfektes Informationsmaterial für potentielle Nachahmer, die wohl recht rar sein dürften. Die Fotos sind 1. Garnitur! Brauchst du nicht nach so einem Trip erst mal Erholung? Alle Achtung, wieviele km sind denn zusammengekommen?
Ja, zu Beginn dachte ich, ich würde in arabischen Wadis mitfahren. Namibia
liegt schon über 15 Jahre zurück bei mir.
Danke, dass du mir den link geschickt hast, es hat sich gelohnt.
...und es lohnt sich auch, diesen wieder mal nach oben zu schieben,
er ist eine (Lese-)Reise wert.

Viele Grüße
Marion
Alexander von Humboldt
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben."
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