Donnerstag, 22.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 28 °C
Ameib Ranch – Spitzkoppe
Mit Sonnenaufgang gegen 6 Uhr standen wir auf. Um 6.50 Uhr waren wir abmarschbereit. Wir fuhren zum Parkplatz vom Klettersteig am Elefantenkopf (unterwegs sahen wir ein paar Kudus), und um 7.15 Uhr liefen wir los. Wenn man links unten um den Elefantenkopf herum läuft, findet man viele grüne Markierungen mit weißem Pfeil. Manchmal muss man jedoch nach hinten schauen, um sie zu sehen. Zunächst lief man an vielen großen Felskugeln vorbei, ähnlich wie bei Bull's Party. Nach 15 Minuten fing die Kletterei an. Über Felsbrocken, teilweise durch Gestrüpp, durch Felsspalten, in denen man keinen großen Rucksack tragen sollte, und mit Hilfe von ein paar Steigeisen ging es nach oben, immer mit schöner Aussicht. Das letzte Stück ist nichts für Leute mit Höhenangst, da man dort mit Hilfe von Steigeisen ein Stück von fast (geschätzt) 4 Metern überwinden muss.
Nach insgesamt gut 30 Minuten waren wir oben. Nun galt es noch einen großen Schritt über eine Felsspalte zu machen, dann ging es über glatten, aber teils abschüssigen Fels wieder nach unten. Man sollte auf jeden Fall Schuhe mit gutem Grip tragen. Unterwegs kommt man noch an einem kleinen Felsbogen auf der linken Seite vorbei.
Nach insgesamt einer Stunde waren wir wieder unten. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zu Bull's Party. Einige Felsen lagen jetzt besser im Licht als am späten Nachmittag. In einer Art Höhle ganz am Anfang des Bereichs befinden sich zwei Bänke und ein Tisch sowie moderne Kopien von alten Felszeichnungen, die man auf dem Gelände der Ameib Ranch gefunden hat.
Um 8.30 Uhr waren wir zurück am Auto. Beim Rausfahren aus dem Farmgelände sahen wir noch einen Oryx und einen Toko.
Da es vorerst weitgehend auf Schotter weiterging, hatten wir wieder Reifendruck abgelassen: auf 2,3 bar vorne und 2,7 bar hinten. Wir fuhren zurück nach Usakos und bogen nach ein paar Kilometern Teer Richtung Spitzkoppe Restcamp ab.
Kurz vor dem Eingang kamen wir an einigen Edelsteinverkäufern vorbei. Um 10.25 Uhr waren wir am Ziel und wurden freundlich empfangen. Wir meldeten uns zum Übernachten an und wurden darauf hingewiesen, dass der hintere Teil der Spitzkoppe als Game Reserve gesperrt ist (seit 2007 der Film 10,000 BC zum Teil hier gedreht wurde) und dass wir zu den Rock Art Sites einschließlich Bushman's Paradise nur mit einem Guide hindürfen. Somit fuhren wir erst mal die ganzen kleinen Wege ab u.a. zur schönen Rock Bridge und schauten uns schon mal die verschiedenen Campsites an.
Unterwegs sahen wir einige Klippschliefer, Klippspringer, Tokos und eine schwarze Manguste. Am Parkplatz von Bushman's Paradise sahen wir die Kette, an der man sich den Felsen hochziehen kann. Darauf hätten wir schon Lust gehabt, aber auf eine Führung weniger. Small Bushman's Paradise, nur wenige Meter vom dazugehörigen Parkplatz, schauten wir uns aber noch an.
Wir fuhren daraufhin zum Westteil der Spitzkoppe, und auf einmal waren wir schon auf der Rückseite, ohne ein Gate oder ein Schild „Road Closed“ gesehen zu haben. Das kam erst auf Höhe des Rock Arches. Diesen schauten wir uns dann aber auch noch kurz an, bevor wir auf dem gleichem Weg zurückfuhren. Tiere haben wir hier keine gesehen.
Gegen 14 Uhr machten wir es uns dann erst mal auf der Campsite Nr. 5 an der Rock Bridge bei einer Tasse Kaffee gemütlich. Hier sahen wir eine Felsenagame und wieder einen Giant Plated Lizard, der gut einen halben Meter groß war. Aber er verdrückte sich schnell in eine Felsspalte.
Gegen 15.30 Uhr liefen wir noch mal zur Rock Bridge hoch, um ein paar Fotos im Nachmittagslicht zu machen.
Dann fuhren wir zur schönen, abgelegenen Campsite Nr. 13 in der Nähe von Small Bushman's Paradise. Sonne hatten wir hier allerdings nur bis eine Stunde vor Sonnenuntergang. Dafür konnte man die Spitzkoppe im Morgenlicht schön leuchten sehen. Kurz nachdem wir von der Rock Bridge weggefahren waren, sahen wir den roten Truck der Rotel Tours die Campsites direkt davor einnehmen, da waren wir froh, dass wir nicht dort in der Nähe geblieben waren. Wir sahen noch eine schöne Felsenagame, und ein Toko kam zu Besuch.
Gegen 17 Uhr kamen allerdings noch drei Kinder mit Hunden bei uns vorbei und bettelten um Essen. Da war uns gar nicht wohl dabei, da es an der Spitzkoppe auch schon mal zu Überfällen gekommen sein soll. Aber wir hofften mal, dass das eher die große Ausnahme ist, schließlich lebt die Damara Community von den Einnahmen durch die Touristen…
Zurückgelegte Fahrstrecke: 126 km
Übernachtung: Spitzkoppe Restcamp 110 N$ (ca. 11 Euro)