THEMA: Reisebericht: Namibia-Botswana Aug. 2009
01 Sep 2009 10:22 #113858
  • Otjikoko
  • Otjikokos Avatar
  • Beiträge: 2349
  • Dank erhalten: 412
  • Otjikoko am 01 Sep 2009 10:22
  • Otjikokos Avatar
Hallo ihr Lieben!

Heute fange ich mal an meinen Bericht von unserer 4wöchigen Reise zu verfassen.

Die Bilder hierzu könnt ihr in meinen Fotoalben auf picasaweb.google.de/Otjikoko ansehen.

Der Verlauf der Reise war wie folgt:

- Windhoek

- Kalahari bei Mariental

- Köcherbaumwald und Giants' Playground

- Fish River Canyon und Ai Ais National Park

- Sossussvlei und Sesriem Canyon (Hinweg: Besichtigung: Schloß Duwisib)

- die versteinerte Dünen der Ur-Namib (Weiterfahrt über Spreeghoogte Pass)

- Erongo Gebirge (inkl. Tagesausflug ins Erindi Private Game Reserve)

- Traditional Bushman Village bei Grashoek (nordöstlich von Grootfontein)

- Caprivi (Mahango Park, Bwawata Park)

- Chobe National Park (Botswana)

- Victoria Falls (Zimbabwe)

- Rundu

- Erongo Gebirge

- Windhoek


Gefahren Strecke insgesamt: über 5100km.

Also los geht's:

Kalahari

Am 03.08.2009 landeten meine Mutter und ich ihn Windhoek wo uns mein Onkel bereits mit einem VW Bus Syncro erwartete. Er ist im Ruhestand und war schon stolze 2 Monate dort auf einer Gästefarm und nun hieß es für ihn die Rundreise mit uns anzutreten.

Dies war - trotz VIELER Aufenthalte in Namibia zuvor - unsere erste Reise, die auch bis in den äußersten Süden des Landes gehen sollte. Wir waren zuvor noch nie südlicher als Walvis Bay gewesen und wir waren auf den uns unbekannten Teil des Landes sehr gespannt.

Wir brachen direkt vom Flughafen auf und fuhren zur Anib Kalahari Lodge bei Mariental wo wir 2 Nächte verbringen sollten. Die Zimmer gefielen uns sehr gut und das Essen war köstlich. Besonders die Croissants zum Frühstück! :-) Wir liefen am ersten Tag noch den kurzen Walking Trail (ca. 5-6km) dort und sahen dabei viele Springböcke, die ganz nah an uns vorbei rannten bzw. besser gesagt sprangen und Oryxe, die einfach stehen blieben und uns argwöhnisch betrachteten. Auch Strauße kreuzten unseren Weg. Der Sonnenuntergang war super und 10min nach dem es dunkel war, waren wir wieder an der Lodge und hatten leckeres Oryx-Fleisch zum Abendessen. Am nächsten Tag liefen wir nochmals den großen Walking Trail (ca. 11km) und sahen auch hier alle oben genannten Tiere und auch viele Hartebeester und Streifengnus. Diesmal stießen wir auch auf einige sehr große urige Bäume die riesige Webervögelnester beherbergten. Nach der Hälfte des Weges kamen wir von der flachen Kalahari an den roten Dünen an. Hier schien das Flachland in die von den Postkarten bekannte rote Dünenlandschaft überzugehen. Ein sehr schöner Anblick. Am Nachmittag folgte ein Game Drive zusammen mit einem netten italienischen Paar mit zwei Kindern und einer älteren Dame, die mit einer reinen Frauen-Reisegruppe reiste. Der Game Drive war sehr schön. Die Weite der Kalahari mit ihrem sperrlichen Bewuchs und der freien Sicht gefiel uns sehr. Auch hier sahen wir wieder alle oben genannten Tiere und auch Zebras, Warzenschweine und Eland. Unser Guide erklärte uns vieles über die Tiere und die Pflanzen der Kalahari. Z.B. das Falken sich in den Webervögelnester einnisten und diese vor anderen Räubern verteidigen, auch wenn sie selbst Webervögel aus anderen Nestern fressen und dass Webervögelnester von 4 Generationen von Vögeln bewohnt werden, die jeweils bestimmte Aufgaben erfüllen. Antilopen kommen gerne zu den den Nestern und fressen den Kot der Vögel unter den Bäumen, da dieser sehr reich an Kalk bzw. Calcium ist. Oder, dass die gelbe Manguste symbiotisch mit den Erdhörnchen zusammen lebt. Die Erdmännchen graben den Bau, die Mangusten töten Schlangen, die in den Bau kommen. Außerdem erfuhren wir, das die roten dünen der Kalahari nur in Namibia und Südafrika vorkommen und das die Kalahari in Botswana zwar auch rot aber flach sei. Über 9 afrikanische Länder ertreckt sich diese riesige Halbwüste! Wobei Botswana "the heart of the Kalahari" genannt wird, da weit über zwei Drittel der Fäche Botswanas von der Kalahari bedeckt wird.

Die Oryx Antilope kann extrem lange ohne Wasser auskommen und es genügt ihr die Feuchtigkeit in der Nahrung zum überlebern. Sie kann ihre Körpertemperatur durch ein nasales Kühlungssystem regulieren und bis auf über 46 Grad steigen lassen ohne Schaden zu nehmen, da das Gehirn gekühlt wird. Dabei spielen auch die Farben im Gesicht eine Rolle. Unter den weißen Streifen in ihren Gesichtern liegen Venen, die zum Gehirn führen und dieses mit Blut versorgen. Unter den Schwarzen Streifen, die die Wärme aufnehmen, heiß werden und die Hitze praktisch von den Weißen "ableiten" nicht.

Springböcke können bis zu 7m weit aus dem Stand springen! Im schnellen Laufen angeblich bis zu 14m. Zu letzterer Auskunft fügte unser Guide aber dazu: It is said 14 metres but I haven't seen it yet. And seeing is believing...!" :-)

Die Termitenhaufen schauen nur zu einem Drittel aus dem Boden heraus. D.h. also unter der Erde geht das "Nest" nochmal um zwei Drittel der überirrdischen Größe nach unten weiter. Die Königin lebt 12 Jahre, ist ca. 13cm groß und legt jeden Tag ca. 20.000 Eier. Alle 4 Jahre (also 3 mal im Leben) legt sie ein Königinenei aus dem eine weitere Königin schlüpft. Die einzige Aufgabe des Königs ist - außer zu befruchten - die Königin mit einem vorgekauten brei aus Holz zu füttern. Ansonsten gibt es Arbeiter und Soldaten in einem Termitenvolk.

Der Sundowner auf einer der roten Kalaharidünen war fantastisch. Das Windhoek Lager schmeckte und die Sonne ging blutrot vor uns unter. Genau so hatten wir uns das vorgestellt. Zurück auf der Lodge hatten wir dann noch einige Biere an der Bar und unterhielten uns gut mit den beiden burischen Angestellten und erfuhren einiges über das Leben dort und den Lodge-Betrieb. Der junge Manager aus Südafrika meinte, dass er es dort in Namibia viel schöner und besser fände als in Südafrika, da die Leute nicht so "snobbish" seien und es besser und schöner sei in Namibia zu arbeiten. In SA würden viele Leute Lodgen eröffnen um das schnelle Geld zu machen ohne Rücksicht auf Qualität. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen, da ich noch nie in SA war.

An dem kleinen Wasserloch nahe der Lodge konnten wir am nächsten Morgen auch zwei Duiker und zahlreiche Erdhörnchen, die dort ihren Bau zu haben schienen, beobachten bevor es weiter zum Köcherbaumwald ging.

Köcherbaumwald und Giants' Playground

Gegen Mittag erreichten wir den Köcherbaumwald etwas nördlich von Keetmanshop. Wir zahlten pro Person 50 N$ Eintritt und durften ins Quivertree Forest Camp hinein. Wir besichtigten die schönen Köcherbäume, die eigentlich keine Bäume sondern eine sehr große Aloe-Art sind und sahen dabei auch viele Klippschliefer auf den schwarzen Felsen herum tollen und sogar auf die Bäume klettern. Die Bäume wachsen auch auf diesen Felsen, da sie Halt geben und sich mit Wärme aufheizen. Köcherbäume wachsen nur im Süden von Namibia und in der nördlichen Kapregion von Südafrika. Wir sollten noch viele auf unserer Reise sehen. Sie stehen im Süden fast überall. Der Köcherbaumwald ist nur so bekannt, weil dort so viele an einem Platz stehen.

Jedenfalls schürten wir dann zum mittagessen den Grill mit unserem mitgebrachten Holz an und grillten Kartoffeln und T-Bone-Steaks, die wir in unserer Kühltruhe (sie funktionierte über die Autobaterie!!! War echt Klasse für unseren Trip!!!) hatten und am Ankunftstag im Supermarkt in Rehoboth erworben haben. LECKER!!! Allerdings war es hier sehr, sehr heiß. Es war mittagszeit und der Schweiß stand uns auch ohne die Glut des Grills schon im Gesicht.

Wir traffen dort auch das nette italienische Paar wieder, das wir schon in der Anib Lodge getroffen hatten. Es stellte sich heraus, dass auch sie - genau wie wir - auf dem Weg zum Fish River Canyon waren. Und genau wie wir auch einen Bungalow im Canyon Village gebucht hatten.

Nach dem Essen fuhren wir weiter zum Giants' Playground. Als wir aus dem Quivertree Forest Camp heraus fuhren, sahen wir links zwei Geparde auf der anderen Seite des Zaunes entlang streifen. Nur ca. 20m von der Straße entfernt am Zaun entlang. Wahrscheinlich wurden sie hier in einem sehr großen Gehege gehalten, da sie nicht scheu waren. Ob es sich um ein geschlossenes Gehege handelte, konnte man bei der Größe des Terrains allerdings nicht erkennen. Da hielten wir noch mal kurz zum fotografieren an. Eigentlich wollten wir einen Köcherbaum käuflich im Camp erwerben, doch der Preis von 1000 N$ für einen 1m großen Baum schreckte uns ab. Es gab sie auch in 10cm größe für 50N$. Doch auf solche Winzlinge verzichteten wir dann doch. Davon abgesehen hätten wir diese geschützen Bäume sowieso nur mit einem speziellen Permit erwerben dürfen, welches wir nicht hatten.

Der Giants Playground liegt ca. 3-4km vom Quivertree Forest Camp entfernt. Auf dem Weg dorthin sahen wir rechts und links des Weges zahlreiche Köcherbäume auf den für die Gegend typischen scharzen Felsen. Auch oft mehrere Bäume dicht beieinander. "Mensch," meinten wir , "wenn wir das gewusst hätten, wären wir gleich hierher! Da hätten wir uns die 50 N$ Eintritt sparen können!" Der einzige Vorteil im Camp war, dass dort ein Grill und ein WC war und wir eine Info-Brochure über die Bäume erhielten. Allerdings stellten wir kurz darauf fest, dass es auch beim Giants' Playground ein WC-Häuschen gab.

Der Giants Playground ist ein relativ großes Gebiet in dem riesige quaderförmige Felsen aufeinander liegen als hätte sie ein Riese als Bauklötze benutzt um ganz abstrackte und unnatürliche Gebilde zu schaffen. Wie diese Steine auf natürlichen Weg in diesen Formationen da hinkamen ist absolut schleierhaft! Witzig war auch, dass einige dieser Gebilde von riesigen Steinen nur von kleinen Steinen gehalten wurde und ohne diese wohl einstürtzen würden. Klippschliefer waren dort jedenfalls in ganzen Herrscharen vertreten!

Nach einem ausgiebigen Sparziergang dort und einem kurzen Supermarkteinkauf in Keetmanshop fuhren wir weiter zum Fish River Canyon ins Canyon Village. Wir benutzen dazu die D 608, die uns hier im Forum empfohlen wurde. Ein kleiner Umweg, der sich lohnte! Eine fantastische Strecke links und rechts Berge, die wenn man von Norden nach Süden fährt immer mehr, höher und schöner wurden. Danke für diesen tollen Tip! Allerdings ging es sehr oft sehr steil auf und ab und einigen Schlaglöchern galt es auszuweichen. Trotzdem war alles ohne Allrad gut machbar. Wir waren schon sehr langsam unterwegs und richtig bequem war es auch nicht. Aber für uns ok und auszuhalten. Lediglich den Italienern mit ihren zwei kleinen Kindern rieten wir die Teerstraße zu fahren. Für die Kleinen wäre das wohl etwas zu stressig und anstrengend gewesen.

Der Sonnenuntergang auf der Strecke war sehr schön und wir konnten den Mond schon sehr früh bei relativ hellen Tageslicht fotografieren.

Wir kamen allerdings ziemlich erschöpft von der langen Fahrt im Canyon Village an als es schon seit ca. 1,5 Stunden dunkel war. Wir freuten uns sehr auf unser Abendessen dort und die schönen Zimmer und die gesamte Anlage. Die Lodge bzw. die ganze Anlage, das Essen, der Service und die Zimmer waren super! Es gefiel uns sehr dort! Sogar noch besser als auf der Anib Lodge, wobei man die beiden allerdings nicht miteinander vergleichen kann.


Fish River Canyon und Ai Ais National Park

Nach der Ankunft hieß es sich beim Dinner zu überlegen, was ihr am nächsten Tag machen wollen, da wir am übernächsten Tag ganz früh Richtung Sossusvlei aufbrechen mussten. Wir erfuhren, dass es einen langen Hiking Trail in die Berge gab mit grandioser Aussicht über die weite endlose karge Landschaft und dem so genannten "whole in the wall" (ein 2m mal 2m großes Loch in der Felswand durch das man an einer Stelle durch den Berg durch laufen kann) und, dass nachmittags Game Drives im privatem Gebiet der Lodge, dem sogenannten "Gondwana Canyon Park", möglich seien. Auch geführte Ausflüge zum Canyon seien möglich und die Guides erklären viel und laufen mit einem ein ganzes Stück am Canyon entlang. Im Gondwana Park gibt es Oryx, Springbock, Zebras, Kudus, Strauße und seit neusten auch 4 Spitzmaulnaßhörner. Diese hielten sich aber im nördlichen Teil des Parks auf und uns wurde gesagt, dass der Game Drive leider nicht bis dort hinauf ginge.

Da wir auf unserer Reise noch genug Tiere sehen würden, entschieden wir uns dafür, früh den Hiking Trail (ca. 12km insgesamt) durch die Berge und nachmittags den geführten Ausflug zum Canyon zu machen.

Am nächsten Tag beim Frühstück gab es ein leckeres Buffet, dass keine Wünsche offen lies und zahlreiche Vögel (Spatzen und Glanzstarre) flogen in dem großen aber sehr schönen Speisesaal herum. Das ganze Gebäude war redgedeckt, wie auch unsere Bungalows, und in die große Felsformation nebenan integriert. D.h. die riesigen Felsbrocken gingen durch die Wand in den Speisesaal und schuffen eine urige Atmosphäre. Trotz der Größe des Saals waren relativ wenig Gäste da, was uns sehr gelegen kam.

Nach dem Frühstück ging es gleich los mit Foto- und Videokamera, Fernglas und Trinkwasser zum Hiking Trail.
Letzte Änderung: 09 Feb 2010 13:50 von Otjikoko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
01 Sep 2009 13:16 #113873
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7684
  • Dank erhalten: 19391
  • ANNICK am 01 Sep 2009 13:16
  • ANNICKs Avatar
Hallo Otji,



Bist du sicher dass es sich um das Mesosaurus Camp handelte wo du die Zwei Geparden gesehen hast???
Die zwei Geparden gehören nämlich dem Besitzer des Quivertree Forest Camps (Coenie Nolte). Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gehege bis zum Mesosaurus Camp geht!

Es grüsst
Annick
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
01 Sep 2009 13:23 #113874
  • Otjikoko
  • Otjikokos Avatar
  • Beiträge: 2349
  • Dank erhalten: 412
  • Otjikoko am 01 Sep 2009 10:22
  • Otjikokos Avatar
Hallo ANNICK!

Wir haben den Köcherbaumwald besichtigt. Der ist doch "im" Mesosaurus Camp, oder?

Als wir aus dem Camp herausfuhren auf dem kurzen Weg zu der T-Kreuzung an der es links dann zum Giants' Playground ging, sahen wir rechts einen Wildzaun hinter dem 2 Geparde liefen.

Keine Ahnung wo die genau dazu gehörten. Das war kurz nach dem Ausgang vom Mesosaurus Camp.

Oder ich irre mich und wir haben den Köcherbaumwald im Quivertree Forest Camp besichtigt? Das kann auch sein... :-) Ich habe nicht auf den Namen des Camps sondern nur auf die Wegweiser zum "Quiver Tree Forest" geachtet. Denen sind wir einfach nachgefahren bis wir dort waren. Evtl. war es das Forest Camp in dem wir waren. Dort wurden jedenfalls Brochuren verteilt und es gab wie schon erwähnt Bäume zu verkaufen. Wenn man zum Tor reinkam war gleich rechts die Rezeption.

Wenn der Name des Quiver Tree Forest Camps zutreffend ist und es direkt am "Forest" liegt, waren wir wohl doch dort!

In diesem Fall muss ich meine obige Ausage im Bericht zurücknehmen. Es war wahrscheinlich das Forest Camp in dem wir waren. Wir haben da ja auch nur gegessen und sind weitergefahren ohne zu übernachten.

Gruß, Otji!
Letzte Änderung: 01 Sep 2009 13:36 von Otjikoko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
01 Sep 2009 13:34 #113878
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7684
  • Dank erhalten: 19391
  • ANNICK am 01 Sep 2009 13:16
  • ANNICKs Avatar
Hallo Otji,

Jetzt verstehe ich. Du warst im Quivertree Forest Camp nicht im Mesosaurus. Da hast du die Tickets für die Besichtigung vom Quivertree Forest und Giant's Playground gekauft. Das ist nämlich Privatbesitz.
Schade du hast die Gelegemheit verpasst beim Cheetah Feeding zuzusehen. Da hatte ich die Gelegenheit eine Gepardin zu streicheln. Schon ein komisches Gefühl!

Viele Grüsse

Annick
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
01 Sep 2009 13:38 #113879
  • Otjikoko
  • Otjikokos Avatar
  • Beiträge: 2349
  • Dank erhalten: 412
  • Otjikoko am 01 Sep 2009 10:22
  • Otjikokos Avatar
Jetzt ist alles klar! Danke ANNICK! Ich hatte aber dafür auf Otjitotongwe im letzten Jahr die Gelegenheit Cheetahs beim fressen zu sehen und zu streicheln.

Auch auf der oben beschriebenen Tour haben wir nen Leoparden, Cheetahs und Caracale (Wüstenluchse) auf der Hammerstein Lodge besucht. Die Cheetahs konnten wir da auch streicheln. Kommt noch alles später im Bericht! ;-)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
03 Sep 2009 14:44 #114132
  • Otjikoko
  • Otjikokos Avatar
  • Beiträge: 2349
  • Dank erhalten: 412
  • Otjikoko am 01 Sep 2009 10:22
  • Otjikokos Avatar
Fish River Canyon und Ai Ais National Park

Wir folgten der Beschilderung einen steilen, schmalen Pfad die Felsen hinauf. Von dort oben hatte man bereits eine herrliche Aussicht über die weite Landschaft und konnte die schöne Anlage des Canyon Village von oben betrachten. Als wir weiter und höher in die Berge stiegen, wurde die Aussicht immer spektakulärer und man konnte auch die riesigen Felsformationen und Berge neben an bestaunen. Vereinzelt stießen wir auch hier immer wieder auf Köcherbaume oder andere Sukulenten. Ein herrlicher Vormittag!

Am nachmittag ging es mit einem Guide der Lodge zum Fish River Canyon. Der Canyon war wirklich atemberaubend! Der Guide erklärte uns wie und wann der Canyon entstanden ist, dass er immer Wasser beinhalten würde, dass der Fish River in den Oranje und dieser wiederum in den Atlantik münden würde. Außerdem erfuhren wir noch einige geologische Infos und auch etwas über die Giftigkeit einiger Sukulenten im Ai Ais Park. Nur Springböcke und drei andere Tierarten, die ich leider schon vergessen habe, könnten gefahrlos davon fressen. Die Milch dieser Wolfmilchgewächse wurde von den Nama einst alls Pfeilgift verwendet.

Wir sahen auch den beeindruckenden "Spiegelberg" in der Ferne vom Canyon aus. Dieser wurde von den ersten deutschen Siedlern zur Kommunikation benutzt indem sie mit großen Spiegeln von dem Berg aus Lichtsignale unwahrscheinlich weit über die Landschaft sendeten.

Wir liefen auch ca. 2,5km am Rande des Canyons entlang um ihn aus verschiedenen Blickwinkeln sehen zu können und seine gewaltigen Strukturen besser erkennen zu können.

Es ist kaum zu glauben welche unglaublichen Wassermassen (!) und Erosionskräfte diese Gebilde vor Jahr Millionen geschaffen haben müssen... Ich dachte unwillkürlich an Dinosaurier und über unvorstellbar lange Zeitperioden nach im Hinblick darauf, dass dieser gewaltige Canyon einst nur ein kleiner Spalt im Boden war...

Den Sundowner in Form von Bier und Gin Tonic nahmen wir am Hauptaussichtspunkt ein. Es war sehr schön. Allerdings muss ich sagen, dass der Sonnenuntergang zumindest an diesem Abend dort leider nicht so schön wie am Sesriem bzw. Sossusvlei war. Das Wetter war an dem Tag recht diesig und der Sonnenuntergang war weniger "afrikanisch" rot, sondern eher wie ein ganz normaler, aber trotzdem schöner, Sonnenuntergang in Deutschland.

Abschliessend muss ich sagen, dass wir diesen Ausflug zum Canyon nicht mit einem Guide hätten machen brauchen. Alle von Ihm erzählten Infos (auch von den Pflanzen) hätte man auch im Internet und/oder in einem guten Reiseführer lesen können. Trotzdem war es ganz nett, da wir mit unserem einheimischen Nama-Guide auch privat ins Gespräch kamen und Snacks und Getränke inklusive waren. Das nächste mal werden wir uns aber das Geld für die Führung sparen und selbst zum Canyon fahren.

Ein Guide und ein ärztliches Gesundheitszeugnis sind allerdings Pflicht, wenn man den Canyon in einer dort angebotenen 5tägigen Wanderung durchqueren will. Proviant und Schlafsäcke müssen dabei selbst getragen werden. Wasser muss dabei aus dem Canyon getrunken werden, da es zu schwer wäre so viel mit sich herum zu tragen. Tabletten zur Trinkwasserreinigung dürfen hierbei natürlich keines Falls fehlen!


Sossusvlei und Sesriem Canyon


Am nächsten morgen hieß es sehr früh aufstehen und Aufbruch zur Hammerstein Lodge 60km südlich von Sesriem. Eine enorme Etappe! Viele Touristen, die eine ähnliche Tour machen, machen meist Zwischenstop in Aus und/oder Lüderitz oder auf einer Gästefarm auf dem Weg. Dafür hatten wir leider keine Zeit gehabt. Wir fuhren bis um ca. halb acht Uhr abends durch. Wir machten lediglich einmal am Wegrand Pause, um eine Brotzeit einzunehmen und etwas Tütensuppe mit unserem Camping Kocher dazu zu machen. Auf der Strecke fuhren wir unter anderem durch das Namib Rand Nature Reserve.

Allerdings schafften wir tatsächlich mit einem Umweg von ca. 32km die Besichtigung von Schloß Duwisib, wo wir ca. 50-60min verweilen konnten. Diese Zeit reichte völlig aus um alles stressfrei zu sehen und zu fotografieren.

Gegen Abend waren wir auf Hammerstein. Das Dinner war lecker und das Buffet reichhaltig! Wir hatten sogar Heizdecken in den Zimmern! Damit hatten wir nicht gerechnet! Vor allem meine Mutter genoss diesen Umstand sehr! Mein Onkel und ich hatten allerdings keine Verwendung dafür, denn so kalt war es unserer Meinung nach auch nicht. Nach dem Abendessen führte uns das Personal der Lodge noch ein paar musikalische Einlagen vor. Sie sangen und tanzten einige traditionelle Nama- und Ovambo-Lieder für uns und regten uns sogar zum mittanzen an. Leider waren wir hierfür schon etwas zu müde von der langen Fahrt.

Allerdings muss ich auch ganz klar sagen: Essen, Service, Ambiente/Einrichtung und Zimmer waren sehr gut auf Hammerstein, allerdings handelte es sich hier um eine große unpersönliche Lodge mit Busgruppen und in der Bar wurden abends deutsche Schlager gespielt. Für mich war die Musik am Abend das Schlimmste... Ansonsten war es schön dort.

Am nächsten Tag war ein Ruhetag auf Hammerstein angesagt. Der Sossusvlei sollte später erst kommen. Was nicht heißt, dass wir nicht die Leopardin, die Geparden und die Caracale (Wüstenluchse oder Rotkatzen) die dort in Gehegen lebten besuchten und eine Wanderung über das Farmgelände durch schöne bizarre Felslandschaften mit etlichen Kakteen machten. Die Katzen waren alle als Junge auf die Lodge gekommen. Sie wurden von Farmern gebracht, die sie ohne Mutter im Busch fanden. Auf Hammerstein wurden sie aufgezogen. Zu den Geparden und Caracalen durfte man ins Gehege rein. Die Geparde konnte man sogar anfassen und streicheln. Die Leopardin galt es mit vorsicht von auserhalb des Zaunes zu beobachten.

Hierzu muss ich sagen, dass die Katzentour auf Hammerstein KEINES Falls mit Okonjima oder Otjitotongwe vergleichbar ist. Bei diesen beiden Lodge ist es VIEL besser! Keine Frage!!! Hammerstein war mehr wie ein Zoogehege in das man halt auch mal rein durfte. Trotzdem waren die Katzen wunderschön!

Die Caracale sprangen 3m hoch aus dem Stand!!!

Gegen Nachmittag entdeckten wir im Garten von Hammerstein einen noch ganz jungen, zahmen Springbock, der die Beete abfrass. :-) Auch er war ein Waisenkind und wurde auf Hammerstein aufgezogen. Man konnte zwar sehr nah an ihn ran gehen, anfassen lassen wollte sich der Kleine aber nicht. Dafür konnten wir ihn beobachten wie er wie ein Wilder und für seine Spezies typisch auf dem Lodge-Gelände hin und her sprang und schon wirklich große Sätze machte und dies mit hohem Tempo!

Auch ein eigentlich zahmes aber sehr bissiges Zebra lebt auf Hammerstein.

Wir hätten nach der Katzentour einen Game Drive dort machen können und es hieß, dass es viel Wild und für die Gegend dort auch viele Wildarten und Buschmann-Felszeichnungen auf der Lodge gäbe. Allerdings entschlossen wir uns, das Geld hierfür zu sparen und lieber für 1,5 Stunden, wie oben bereits erwähnt,auf dem Walking Trail der Lodge zu wandern. Zumal der Drive, wenn ich mich nicht irre, stolze 500 N$ pro Person gekostet hätte! Eindeutig zu teuer unserer Meinung nach. Unterwegs sahen wir Klippschliefer und Kippspringer! Und ein großes Nagetier mit langem buschigen Schwanz und relativ großen Ohren in den Felsen. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Später erfuhren wir, dass die Einheimischen dieses Tier "Berghase" nennen. Ob dies der korrekte zoologische Name ist, wage ich zu bezweifeln. Aber na ja..


Am nächsten Tag hieß es Abschied von Hammerstein nehmen und recht früh morgens los zum Sossusvlei! Hammerstein war nicht der absolute Hit, aber eine saubere gute Unterkunft mit gutem Essen und guten Zimmern, die preislich sehr ok war. Wir wollten einfach ein Zimmer in relativer Nähe des Sossusvlei, dass nicht so teuer ist wie viele der Luxus-Lodgen dort. Auch wenn diese evtl. ihr Geld wert sind... Das kann ich nicht beurteilen, da ich dort nicht war. Allerdings meinten einige hier im Forum, dass das Desert Homestead auch bezahlbar, schöner und besser sei. Da wir allerdings Hammerstein schon gebucht hatten, blieben wir dabei. Alles in allem war es aber ok dort.

Nach ca. 60-65km Fahrt kamen wir am Eingangstor von Sesriem bzw. dem Namib Naukluft Park an.

Juhu! Die höchsten Sanddünen der Welt erwarteten uns!!!
Letzte Änderung: 09 Feb 2010 15:05 von Otjikoko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.